Anpassbarkeit ist alles

Das gilt auch für das PLM-System eines Unternehmens. Es muss sich einfach an die sich verändernde Umgebung anpassen können, ohne dass Unternehmen währenddessen ihre Produktion anhalten müssen.

Unternehmen müssen sich in Produktentwicklung, Konstruktion und Fertigung permanent mit Veränderungen auseinandersetzen müssen. (Bild: Aras Software AG)

Unternehmen müssen sich in Produktentwicklung, Konstruktion und Fertigung permanent mit Veränderungen auseinandersetzen müssen. (Bild: Aras Software AG)

Sobald ein PLM-System diese Anpassbarkeit nicht mehr liefern kann, wird es für das Business des Unternehmens irrelevant. Es ist zumeist auch nicht zielführend, für spezifische Trends maßgeschneiderte Softwarelösungen zu entwickeln, die dann exakt auf bestimmte Szenarien passen. Kommt nämlich eine unvorhergesehene Situation auf das Unternehmen zu, lassen diese Lösungen keine agile Reaktion zu. Abgesehen davon entstehen so auch weitere, meist nicht integrierte Datensilos. Daher muss eine zukunftssichere PLM-Lösung flexibel genug sein, um bislang noch unbekannte Anforderungen künftig problemlos abdecken zu können – und das mit so wenig Aufwand wie möglich.

Zukunftsfähig aufstellen

Es ist sehr wahrscheinlich, dass künftig über den Produktlebenszyklus hinweg noch mehr Daten anfallen als dies heute bereits der Fall ist. Das Internet of Things bindet schon jetzt Sensoren und Aktoren in großer Zahl an das Internet. Allein dadurch entsteht ein gewaltiges Datenvolumen, das sinnvoll verwaltet, analysiert und genutzt werden muss. Zusätzlich müssen diese Daten in Beziehung zur jeweiligen Produktkonfiguration gebracht und betrachtet werden. Das setzt allerdings flexible Systeme voraus, die damit umgehen können. Außerdem zeichnet sich ab, dass produzierende Betriebe immer häufiger kleine Serien hochindividueller Produkte fertigen, anstatt – wie bisher häufig der Fall – ein Standardprodukt in großen Mengen. Darüber hinaus verkürzen sich Markteinführungszeiten. Die Reaktion auf Anforderungen seitens der Kunden und Partner ist immer rascher gefragt. Häufig enthalten Produkte außerdem elektronische Komponenten und Software. Das erfordert die enge Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen und Abteilungen, die in gemeinsame Prozesse eingebunden werden müssen und Zugang zu unterschiedlichen Daten brauchen.

Anpassungen sind aufwendig

Viele bestehende PLM-Lösungen sind aus historischen Gründen aus verschiedenen Lösungen für einzelne Teilbereiche zusammengestückelt und ungleichmäßig integriert. Sie sind nicht flexibel genug, um den individuellen Ansprüchen der Anwender und den wechselnden Bedingungen gerecht zu werden. Die Ursache dafür ist im grundsätzlichen Aufbau dieser Systeme zu suchen. Praktisch alle herkömmlichen Lösungen setzen auf Compiler/Code-basierte Architekturen. Das heißt, die Geschäftslogik und das Datenmodell sind in Skripten und damit im Quellcode definiert. Um nun Änderungen an einem solchen System vorzunehmen oder neue Funktionen hinzuzufügen, ist aufwendige Programmierarbeit nötig. Der Quellcode muss umgeschrieben oder ergänzt und anschließend neu kompiliert werden, Verlinkungen sind neu aufzubauen, zuletzt muss die neue Version an alle angebundenen Instanzen verteilt werden. Das setzt zum einen detailliertes Know-how über den proprietären Quellcode und Kenntnisse der jeweiligen Programmiersprache voraus. Zum anderen dauert dieser fehleranfällige Prozess etliche Wochen oder sogar Monate, was die Prozesse im Unternehmen bremst. Zudem ist dieses Vorgehen dadurch enorm kostenintensiv. Unternehmen sind nicht mehr in der Lage, schnell auf neue oder geänderte Anforderungen zu reagieren.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Nutzen neuer Technologien kommt nur dann zum Tragen, wenn diese von den Menschen mindestens toleriert, besser aber gesamtgesellschaftlich angenommen werden. Dafür braucht es Dialog und Möglichkeiten für gemeinsame Gestaltung. Welche Kommunikationsformate sich hierfür eignen und welche Wirkung sie bei den Beteiligten erzielen, das hat das Acatech-Projekt 'Technologischen Wandel gestalten' bei den Themen elektronische Patientenakte, digitale Verwaltung und Katastrophenschutz untersucht. Jetzt hat das Projektteam die Ergebnisse vorgelegt.‣ weiterlesen

Der Fachkräftemangel erfordert einen möglichst intelligenten und flexiblen Personaleinsatz. KI spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Industriesoftware-Spezialist Augmentir zeigt sechs Ansatzmöglichkeiten auf.‣ weiterlesen

Eine aktuelle Studie von Reichelt Elektronik betrachtet den aktuellen Stand der Digitalisierung und stellt die Frage, wie Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern abschneidet.‣ weiterlesen

Können Roboter dabei helfen, dem Fachkräftemangel in der Logistik-Branche Herr zu werden? Der Branchenverband IFR meint ja - und zwar mit Hilfe von Robotik, die durch künstliche Intelligenz unterstützt wird.‣ weiterlesen

Künstliche Intelligenz (KI) lässt sich auch für die automatische Qualitätsüberwachung in Roboterschweißzellen nutzen. Oft fehlen hier jedoch Daten zum Trainieren und Ausführen der Algorithmen. Insbesondere für Bestandsanlagen existieren meist keine passenden Standardsysteme, da Geräte über uneinheitliche Datenmodelle und Schnittstellen verfügen. IoT-Baukästen können helfen.‣ weiterlesen

2023 blockierte Trend Micro mehr als 161 Milliarden Cyberbedrohungen weltweit - 10 Prozent mehr als im Jahr zuvor und fast 107 Milliarden mehr als noch vor fünf Jahren. Der Security-Spezialist berichtet zudem davon, dass Cyberkriminelle gezieltere Attacken setzen. Auch Cloud-Umgebungen rücken zunehmend in den Fokus.‣ weiterlesen

Nach Angaben der Eclipse Foundation verzeichnete die IoT-Einführung im Jahr 2023 einen sprunghaften Anstieg. 64 Prozent der Befragten setzen mittlerweile entsprechende Lösungen ein - ein Plus von 11 Prozentpunkten.‣ weiterlesen

Ein Forschungsteam vom Fraunhofer IPA und vom Campus Schwarzwald hat eine Roboterzelle aufgebaut, die Brennstoffzellen in Sekundenschnelle und automatisiert stecken kann. Brennstoffzellensysteme könnten so günstiger werden und den Verbrenner im Schwerlastverkehr ablösen.‣ weiterlesen

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und das Technologieunternehmen Q.ANT haben einen Vertrag zur Gründung des Kompetenz-Zentrums Mensch-Maschine-Schnittstelle unterzeichnet.‣ weiterlesen

Der Digitale Zwilling einer Produktionsanlage ermöglicht die Simulation des Verhaltens aktueller Konfigurationen. Die Implementierung neuer Produktionskonfigurationen kann so bereits im Vorfeld getestet werden. Die Integration der benötigten Simulationsmodelle einzelner Komponenten ist jedoch mit Aufwand verbunden. Hier kann die Verwaltungsschale helfen.‣ weiterlesen

Logicalis veröffentlicht seinen zehnten Jahresbericht, basierend auf den Erfahrungen von 1.000 CIOs weltweit. Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und neue Cyberbedrohungen dominieren darin die Prioritäten der CIOs.‣ weiterlesen