Der Industrie-4.0-Maturity-Index

Vergleich der Optimierungen

Beispielhafte Reifegrad-Bestimmung im Funktionsbereich Produktion (Bild: Industrie 4.0 Maturity Index (Acatech Studie))

Bis zum Beginn des Pilotprojekts wurde dieser Prozess lokal überwacht. Die Vernetzung und Auswertung der Daten in Echtzeit lässt nun einen Vergleich der erzielten Optimierungen über Produktionslinien hinweg zu, sodass die beste Instandhaltungsmaßnahme übergreifend ausgerollt und weiter beobachtet werden kann. Insgesamt umfasste die Roadmap über 30 Maßnahmen, mit denen sich die Effektivität der bereits digital überwachten Anlagen weiter deutlich steigern ließ. Liefertreue und Flexibilität der Produktion wurden weiter verbessert. Durch den Maturity-Index können darüber hinaus nun Einzelprojekte deutlich schneller ausgewählt und bewertet werden. In der Regel dauert der Aufbau einer Projektgruppe und die Identifikation derartiger Projeke oft mehrere Monate. Beim Zulieferer hat sich die Zeitspanne bis zur Erstellung einer Roadmap nun auf drei Wochen verkürzt. Projekte und Use Cases können nun deutlich früher umgesetzt werden, ihr Nutzen kann schneller und exakter bewertet werden. Das spart Zeit und Kosten. Die Verantwortlichen erhalten eine transparente Informationsgrundlage um zu entscheiden, ob die Implementierung innerhalb der gesamten Produktion sinnvoll ist oder nicht.

Industrie 4.0 nur mit IT-Security 4.0

Die Transformation des Zulieferers in eine agile und lernende Organisation schreitet also voran. Die Möglichkeit, schnelle und präzise Entscheidungen treffen zu können, sind die Voraussetzung dafür, dass ihre Steck-, Anschluss- und Netzwerksysteme sowie RFID-Lösungen auch zukünftig wettbewerbsfähig bleiben. Einen Risikofaktor gibt es aber weiterhin, und der betrifft jedes Unternehmen, das den Schritt in die Industrie 4.0 wagt: Sie sind auf Daten angewiesen, die die Hersteller von Sensoren und Komponenten bereitstellen. Bei einer datenabhängigen Produktion sollte es deswegen immer zwei redundante Kommunikationswege geben. Denn werden Daten ungeschützt kommuniziert, lassen sie sich manipulieren. IT-Sicherheit muss daher zentraler Bestandteil jeder Industrie-4.0-Entwicklung sein. Eine Grundlage dafür bietet etwa der Sicherheitsstandard IEC62443 für industrielle Automations- und Kontrollsysteme. TÜV Süd hat als einer der ersten Anbieter entsprechende Prüfungen und Zertifizierungen eingeführt. Die Experten untersuchen Steuerungs- und Leitsysteme auf ihre potenziellen Schwachstellen hin und entwickeln wirkungsvolle Schutzmaßnahmen, die die Integrität der Systeme sicherstellen. Denn Industrie 4.0 kann es nur mit IT-Sicherheit 4.0 geben.

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