Industrie 4.0 – Chancen für die polnische Wirtschaft

Polens ambitionierte Wirtschaftspläne würden der deutschen Elektroindustrie ein weites Betätigungsfeld eröffnen, ist sich Rada Rodriguez, ZVEI-Vorstandsmitglied und Geschäftsführerin bei Schneider Electric sicher. “Das Land hat hohe Bedarfe an innovativen Technologien, insbesondere in den Bereichen Automation und Energie.” Schon heute sei Polen ein wichtiger Markt, der mehr als ein Viertel der deutschen Elektroexporte nach Osteuropa aufnimmt (2016: 8,7Mrd.j). “Wir sehen noch höheres Potenzial, schließlich soll die polnische Industrie eine noch wichtigere Stütze der Wirtschaft werden.”

Re-Industrialisierung stärken

Laut dem Morawiecki-Plan aus dem Jahr 2016 soll u.a. die Re-Industrialisierung durch erhöhte Auslandsinvestitionen gestärkt werden. Die deutsche Elektroindustrie hat einen Direktinvestitionsbestand von mehr als 500Mio.2 in Polen. Zwischen 2010 und 2014 nahm er um 70 Prozent zu. Eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung der Wirtschaft soll laut polnischer Regierung Industrie 4.0 spielen. Sie böte beste Chancen, traditionelle Industriezweige zu modernisieren und die Produktivität zu verbessern. “Polen will durch die Digitalisierung wirtschaftlich in die europäische Spitzengruppe aufrücken”, so Rodriguez weiter. Dazu bräuchte es ausländische Unterstützung mit innovativen Automatisierungstechnologien, über die das Land größtenteils selbst nicht verfügt.

Mehrere Initiativen gestartet

Um den digitalen Wandel anzustoßen, hat Polen zahlreiche Initiativen gestartet. “Wir freuen uns, dass sich mit Kigeit ein polnischer Elektrotechnikverband in die europäische Diskussion einbringt”, erklärt Dr. Oliver Blank aus dem ZVEI European Office in Brüssel. Mit der ebenfalls neu gegründeten polnischen Plattform Industrie 4.0 entstehe im Land Schritt für Schritt eine Infrastruktur, auf die bei der Umsetzung der EU-Initiative zur Digitalisierung der europäischen Industrie aufgesetzt werden könne. (mst/ZVEI.e.V.)

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