Die Einführung von Industrie 4.0 muss Schritt für Schritt erfolgen und ist für jedes Unternehmen unterschiedlich. In Transferprojekten können KMU in Kooperation mit einer Forschungseinrichtung neue Technologien aus dem Spitzencluster nutzen, um konkrete Herausforderungen im Kontext Industrie 4.0 zu lösen. Anwendungsbereiche sind beispielsweise intelligente Regelungsverfahren, intuitive Bedienschnittstellen, die Vernetzung von Maschinen oder disziplinübergreifende Produktenwicklung (Systems Engineering).
Insgesamt werden 170 Transferprojekte umgesetzt. 73 sind bereits erfolgreich abgeschlossen, weitere 57 laufen. Die Resonanz und die Rückmeldungen aus der Wirtschaft sind sehr gut. Die Unternehmen erhalten einen Zugang zu praxiserprobten Technologien, die sie schnell und einfach einsetzen können. Die Transferprojekte bieten einen wirkungsvollen Einstieg in das Thema Industrie 4.0. Auf Grundlage der Ergebnisse können die KMU die nächsten Schritte planen. Das Konzept, das 2016 mit dem Industriepreis ausgezeichnet wurde, findet bundesweit und international ein hohes Interesse und wird jetzt auch in anderen Regionen umgesetzt.Das Unternehmen Steute Schaltgeräte mit Sitz in Löhne hat beispielsweise mit der Universität Bielefeld ein intelligentes und intuitives Assistenzsystem entwickelt, um die Fertigung von komplexen Fußschaltern zu verbessern. Die Schalter werden in der Medizintechnik z.B. bei der Durchführung von Augenoperationen eingesetzt. Die anspruchsvolle Montage erfolgt in Handarbeit und erfordert höchste Präzision. Über einen Touchscreen wird dem Mitarbeiter mithilfe von Bildern und Filmen gezeigt, wie die Einzelkomponenten korrekt zu montieren sind. Die Tiefe der angezeigten Informationen berücksichtigt dabei auch den Erfahrungsstand der Mitarbeiter, sodass erfahrene Mitarbeiter nicht in ihrer Produktivität eingeschränkt werden. Zur Qualitätssicherung können mit dem System ausgeführte Prozessschritte überprüft und papierlos dokumentiert werden. Durch das Assistenzsystem müssen die Mitarbeiter nicht mehr in umfangreichen Anweisungen blättern. Ablaufstörungen können direkt mit Kamerabildern und weiteren Erläuterungen an den Fertigungsleiter weitergegeben werden.
Der Lackieranlagenhersteller Venjakob aus Rheda-Wiedenbrück hat in einem Transferprojekt mit dem Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn untersucht, welche Möglichkeiten der Selbstoptimierung sich bei Lackieranlagen ergeben. In dem Projekt wurden neue Funktionen entwickelt, mit denen die Anlage eigenständig Veränderungen in einzelnen Prozessparametern erkennt und entsprechend “gegensteuert” bzw. nachgeordnete Prozesse anpasst. Bei der Reinigung neutralisiert beispielsweise ein Ionisierstab geladene Staubkörner auf dem Werkstück und ermöglicht so deren Beseitigung. Anschließend werden die Staubkörner mit Druckluft entfernt, dies vervollständigt den Reinigungsprozess. Wenn nun die Leistung des Ionisierstabs nachlässt – z. B. aufgrund von Verschmutzungen – und die Wartung nicht rechtzeitig erfolgt, wirkt sich das auf den gesamten Lackierprozess aus: Es verbleiben Staubkörner auf dem Werkstück und werden einlackiert. Infolgedessen ist das Werkstück unbrauchbar. Um solche Störungen zu verhindern, wird maschinelles Lernen zur vorausschauenden Wartungsplanung eingesetzt. Dadurch zeigt die Lackieranlage dem Maschinenführer auf einem Display an, dass das Systemelement gewartet werden muss. Darüber hinaus wurde ein rechnergestütztes Systemmodell entwickelt, das Potenziale für weitere Verbesserungen der Anlagen und Prozesse aufzeigt.
Der Nutzen neuer Technologien kommt nur dann zum Tragen, wenn diese von den Menschen mindestens toleriert, besser aber gesamtgesellschaftlich angenommen werden. Dafür braucht es Dialog und Möglichkeiten für gemeinsame Gestaltung. Welche Kommunikationsformate sich hierfür eignen und welche Wirkung sie bei den Beteiligten erzielen, das hat das Acatech-Projekt 'Technologischen Wandel gestalten' bei den Themen elektronische Patientenakte, digitale Verwaltung und Katastrophenschutz untersucht. Jetzt hat das Projektteam die Ergebnisse vorgelegt.‣ weiterlesen
Der Fachkräftemangel erfordert einen möglichst intelligenten und flexiblen Personaleinsatz. KI spielt dabei eine wichtige Rolle. Der Industriesoftware-Spezialist Augmentir zeigt sechs Ansatzmöglichkeiten auf.‣ weiterlesen
Eine aktuelle Studie von Reichelt Elektronik betrachtet den aktuellen Stand der Digitalisierung und stellt die Frage, wie Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern abschneidet.‣ weiterlesen
Können Roboter dabei helfen, dem Fachkräftemangel in der Logistik-Branche Herr zu werden? Der Branchenverband IFR meint ja - und zwar mit Hilfe von Robotik, die durch künstliche Intelligenz unterstützt wird.‣ weiterlesen
Künstliche Intelligenz (KI) lässt sich auch für die automatische Qualitätsüberwachung in Roboterschweißzellen nutzen. Oft fehlen hier jedoch Daten zum Trainieren und Ausführen der Algorithmen. Insbesondere für Bestandsanlagen existieren meist keine passenden Standardsysteme, da Geräte über uneinheitliche Datenmodelle und Schnittstellen verfügen. IoT-Baukästen können helfen.‣ weiterlesen
2023 blockierte Trend Micro mehr als 161 Milliarden Cyberbedrohungen weltweit - 10 Prozent mehr als im Jahr zuvor und fast 107 Milliarden mehr als noch vor fünf Jahren. Der Security-Spezialist berichtet zudem davon, dass Cyberkriminelle gezieltere Attacken setzen. Auch Cloud-Umgebungen rücken zunehmend in den Fokus.‣ weiterlesen
Nach Angaben der Eclipse Foundation verzeichnete die IoT-Einführung im Jahr 2023 einen sprunghaften Anstieg. 64 Prozent der Befragten setzen mittlerweile entsprechende Lösungen ein - ein Plus von 11 Prozentpunkten.‣ weiterlesen
Ein Forschungsteam vom Fraunhofer IPA und vom Campus Schwarzwald hat eine Roboterzelle aufgebaut, die Brennstoffzellen in Sekundenschnelle und automatisiert stecken kann. Brennstoffzellensysteme könnten so günstiger werden und den Verbrenner im Schwerlastverkehr ablösen.‣ weiterlesen
Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und das Technologieunternehmen Q.ANT haben einen Vertrag zur Gründung des Kompetenz-Zentrums Mensch-Maschine-Schnittstelle unterzeichnet.‣ weiterlesen
Der Digitale Zwilling einer Produktionsanlage ermöglicht die Simulation des Verhaltens aktueller Konfigurationen. Die Implementierung neuer Produktionskonfigurationen kann so bereits im Vorfeld getestet werden. Die Integration der benötigten Simulationsmodelle einzelner Komponenten ist jedoch mit Aufwand verbunden. Hier kann die Verwaltungsschale helfen.‣ weiterlesen
Logicalis veröffentlicht seinen zehnten Jahresbericht, basierend auf den Erfahrungen von 1.000 CIOs weltweit. Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI) und neue Cyberbedrohungen dominieren darin die Prioritäten der CIOs.‣ weiterlesen