Viele Internetnutzer wollen in Sozialen Netzwerken vor allem eines: vor ihren Freunden ordentlich auf den Putz hauen, um möglichst viele Likes zu ergattern. Wie eine weltweite Studie von Kaspersky Lab zeigt, nehmen es dabei viele mit der Wahrheit nicht so ganz genau und stellen ihr Leben häufig aufregender da als es ist. Das gilt vor allem für männliche Nutzer, die bei der Wahrung der Privatsphäre und des Datenschutzes zudem weit weniger Grenzen kennen als Frauen.
Auf der Jagd nach mehr Likes sind laut Studie Männer weit stärker als Frauen bereit, ihre eigene oder die Privatsphäre anderer zu missachten. So würden in Deutschland 5,6 Prozent der Männer, aber nur 3,2 Prozent der Frauen vertrauliche Informationen über ihre Arbeitskollegen preisgeben. Ähnliches gilt bei vertraulichen Daten des Arbeitgebers (Männer 5,6 Prozent, Frauen 2 Prozent), und wenn es darum geht, peinliche Details über Freunde zu verraten (Männer 6,6 Prozent, Frauen 2,4 Prozent), oder diese in alkoholisiertem Zustand zu zeigen (Männer 7,8 Prozent, Frauen 3,8 Prozent).
Dass Männer eher bereit sind, hier Grenzen zu überschreiten, erklärt die Medienpsychologin an der Universität Würzburg, Dr. Astrid Carolus, so: “Männer sind generell weniger auf soziale Harmonie fokussiert und gehen höhere Risiken ein.” Dabei schonen sie anscheinend auch ihre eigene Privatsphäre nicht. So gaben in der Umfrage neun Prozent der befragten Männer in Deutschland an, sie würden auch Fotos posten, auf denen sie nur leicht bekleidet sind. Und 5,2 Prozent gingen so weit, gleich ganz die Hüllen fallen zu lassen. Von den Frauen sind dazu nur 3,6 Prozent beziehungsweise 2,4 Prozent bereit. “Auf der Suche nach sozialer Akzeptanz werden die Grenzen des Privaten weit gedehnt”, sagt Holger Suhl, General Manager DACH bei Kaspersky. “Wir setzen uns und andere damit unnötigen Risiken aus. Auch in Deutschland wollen 42,6 Prozent nicht, dass Freunde Fotos von ihnen veröffentlichen, die sie selbst nicht ins Netz gestellt hätten. Wir sollten daher mehr darauf achten, welche Informationen über Soziale Netzwerke geteilt werden.” Die komplette Studie finden Sie unter www.sps-magazin.de/?18087
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