Arbeitszeit: Industrie 4.0 fordert
Experimentierfreudigkeit heraus

Starre Arbeitszeitmodelle sind im Zuge von Industrie 4.0 nicht mehr zeitgemäß. Die Möglichkeiten, die Digitalisierung und Industrie 4.0 vor dem Hintergrund der Flexibilisierung bringen, sind vielfältig. Arbeitgeber und Beschäftigte können beide von neuen Flexibilisierungsmodellen für die Arbeitszeit profitieren.
Flexible Arbeitszeiten bringen für Betriebe und Beschäftigte Vorteile mit sich. Auf der einen Seite können Unternehmen Stoßzeiten oder ruhigere Auftragssituationen in der Produktion abfangen. Auf der anderen Seite bieten sich für Beschäftigte neue Möglichkeiten – zum Beispiel in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder auch in der Weiterbildung beruflich und privat. “Das wiederrum sichert die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Betrieben und fördert gleichzeitig die Zufriedenheit der Mitarbeiter”, resümiert Sven Hille, Leiter der Fachgruppe Arbeitszeit und Vergütung beim Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. In der Umsetzung sind Arbeitgeber und Betriebsrat gleichzeitig gefragt. Das aktuelle Beispiel von Daimler zu flexiblen Arbeitszeitmodellen zeigt, wie gut Arbeitgeber und Betriebsrat bei der Umsetzung zusammen arbeiten können. So fordert der Daimler-Betriebsratschef Michael Brecht Ausnahmen von den starren Regeln des Arbeitszeitgesetzes zu finden und ‘Experimentierfelder – betriebliche Praxislabore’ zu schaffen. Vor diesem Hintergrund steht immer wieder die Warnung vor Überforderung der Mitarbeiter durch ständige Erreichbarkeit. “Hier übernehmen Arbeitgeber bereits Verantwortung. Ebenso sind die Beschäftigten in ihrer Eigenverantwortung gefragt.” Eine aktuelle internationale Studie der GfK hat allerdings herausgefunden, dass die Beschäftigten in Deutschland ein gesundes Verhältnis zur Erreichbarkeit pflegen (Seite 14). “Nur 16 Prozent der Bundesbürger halten die ständige Erreichbarkeit für wichtig. 84 Prozent sind einer ständigen Erreichbarkeit gar nicht ausgesetzt, ” sagt Hille. Daraus kann ein gesundes Verhältnis zwischen Erreichbarkeit und Umgang mit den neuen Informations -und Kommunikationstechniken abgeleitet werden.

Das könnte Sie auch interessieren

Nach Bitkom-Berechnungen fehlen bis zum Jahr 2040 mehr als 660.000 IT-Fachkräfte. Welche Maßnahmen helfen könnten, diesem Trend entgegenzuwirken, hat der Verband beleuchtet. Potenziale liegen unter anderem darin, mehr Frauen für IT-Berufe zu begeistern oder den Quereinstieg zu erleichtern.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Die Zahl der offenen Stellen in den Ingenieurberufen ist trotz konjunktureller Eintrübung hoch. Laut VDI Ingenieurmonitor beginnen allerdings weniger Menschen ein Studium in Ingenieurwissenschaften und Informatik.‣ weiterlesen

Für die Digitalisierung braucht es in Zukunft mehr Fachkräfte. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, in welchen Digitalisierungsberufen bis 2027 die meisten Stellen unbesetzt bleiben dürften.‣ weiterlesen

Marktunsicherheiten halten Unternehmen laut einer Untersuchung der Unternehmensberatung Horváth nicht von Transaktionen ab. Sechs von zehn Industrieunternehmen sind gezielt auf der Suche nach Kaufoptionen mit KI-Expertise.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen sehen den Einsatz von Digitalisierung und KI zur Optimierung der Effizienz und zur Senkung des Energieverbrauchs als effektiver an als Offshoring. Das geht aus einer Untersuchung von Statista im Auftrag von Avanade hervor.‣ weiterlesen

Laut einer Untersuchung der Job-Plattform Stepstone halten Unternehmen vermehrt nach Beschäftigten mit KI-Skills Ausschau. Soft Skills sind im untersuchten Zeitraum sogar noch gefragter gewesen. Für die Untersuchung hat Stepstone alle Stellenangebote seit 2019 analysiert.‣ weiterlesen

Die Ausgaben der Wirtschaft für Innovationen sind im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr in Deutschland deutlich um 6,8 Prozent auf 190,7Mrd.€ angestiegen. Dies geht aus der aktuellen Innovationserhebung 2023 des ZEW Mannheim im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hervor.‣ weiterlesen

Für das aktuelle Allianz Risk Barometer wurden 3000 Risikoexperten befragt. Das ­Ergebnis: Als größte Risiken nennen die Teilnehmer Datenpannen, Angriffe auf kritische Infrastruktur oder Vermögenswerte und vermehrte Ransomware-Attacken. Anders als weltweit schafft es der Fachkräftemangel in Deutschland auf Platz 4.‣ weiterlesen

In Potsdam laufen die Vorbereitungen für eine vollständig digitale Universität. Die beiden Initiatoren Mike Friedrichsen und Christoph Meinel wollen damit dem IT-Fachkräftemangel entgegenwirken.‣ weiterlesen

Der Fachkräftemangel ist für viele Unternehmen ein drängendes Problem. Laut einer Studie von Schneider Electric und Omdia sind 70 Prozent der darin befragten Industrieunternehmen der Meinung, dass die Digitalisierung dazu beiträgt, dieses Problem zu bewältigen. 45 Prozent sehen in der Digitalisierung sogar den Hauptgrund für die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.‣ weiterlesen