Bedenken bei Industrie 4.0

Brocade und DMI haben eine gemeinsame Studie, die 100 Industrie-Entscheider im Rahmen der Industriemesse im April 2016 befragt hat, veröffentlicht. Gegenstand waren die Einschätzungen von Industriemanagern zum Thema Industrie 4.0 und inwieweit relevante Initiativen in ihren Unternehmen bereits eingeleitet oder sogar umgesetzt worden sind. Die überwiegende Mehrheit (79 Prozent) schätzt das Thema Industrie 4.0 als wichtig für ihr Unternehmen ein. 56 Prozent dieser Gruppe planen sogar bereits kurzfristig in den Aufbau der entsprechenden Kompetenzen zu investieren. Viele Unternehmen sehen hier vor allem das Thema Sicherheit als besondere Herausforderung.

 (Bild: Brocade Communications UK Ltd)

(Bild: Brocade Communications UK Ltd)

Erstaunlicherweise definieren aber nur 12 Prozent Industrie 4.0 als ein Thema für die Führungsetage ihres Unternehmens. Die Produktions- und die IT-Abteilungen werden im Allgemeinen für die Umsetzung in der Verantwortung gesehen. 21 Prozent der Befragten gaben an, dass Industrie 4.0 noch nicht relevant sei und immerhin 24 Prozent davon machten die teilweise unklare Definition des Begriffes dafür mitverantwortlich. Genau diese noch unpräzise Begrifflichkeit führt zu großen Unsicherheiten bei der Umsetzung von Initiativen. Auf jeden Fall liegt allen Interpretationen des Begriffes ein exponentielles Wachstum an Daten zugrunde. Mit smarten Komponenten in der Herstellung und deren Einbindung in übergreifende Produktions- und Unternehmens-IT-Systeme werden die Datenmenge und die Zahl der IP-Adressen im Unternehmensnetzwerk dramatisch ansteigen – und alles muss entsprechend verwaltet und verbunden werden. In vielen Unternehmen dauert es immer noch Wochen bis ein neuer Server für einen neuen Service oder für eine Produktentwicklung konfiguriert ist. Genau aus diesen Gründen sollten sich Entscheidungsträger auch auf Industrie 4.0 fokussieren, denn die Zufriedenheit der Kunden, die Wettbewerbsfähigkeit und die Effizienz ihrer Unternehmen liegt in ihrer Verantwortung. Die komplette Studie finden Sie unter www.sps-magazin.de/?15227.

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