Mit digitalen Technologien Lieferketten resilienter machen

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Mit KI und IoT Krisen vorbeugen

Automatisierung ist zudem eine unverzichtbare Voraussetzung für den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Lieferkette. Und auch hier gilt: Valide Unterstützung durch KI, etwa bei der Vorhersage von Ausfällen und Krisen entlang der Wertschöpfungskette, ist nur dann möglich, wenn die Daten digital vorliegen. Hier kommt auch das Internet of Things ins Spiel. Es gibt Unternehmen die Möglichkeit, analoge Teile der Wertschöpfungskette – Maschinen, Anlagen oder Fuhrparks z.B. – über Sensorik zu vernetzen und die Daten für die Auswertung durch künstliche Intelligenz zur Verfügung zu stellen. Dazu gehören beispielsweise auch Informationen zum Zustand eines Containers, der irgendwo auf den Weltmeeren unterwegs ist. IoT-Technologien können verlässliche Informationen bereitstellen, wie es um die Ware im Inneren bestellt ist. Gerade angesichts der langen Lieferzeiten auf dem Seeweg, sind frühzeitige Informationen über mögliche Schäden am Liefergut von großer Bedeutung.

Mit KI Unterbrechungen verhindern

KI ist aufgrund der Fähigkeit, in großen Datenmengen Muster und vor allem Abweichungen von typischen Mustern zu erkennen, eine wertvolle Hilfe in der Logistik. Ein Beispiel: Eine KI kann, sobald sie aus allgemein zugänglichen Verkehrsdaten Abweichungen in Form von Streckensperrungen oder Staus erkennt, Alternativrouten für die Lieferung von Vorprodukten empfehlen und damit eine Unterbrechung der Lieferkette verhindern. Etwas abstrakter: Eine KI beobachtet globale Warenströme und Preise und erarbeitet auf dieser Basis Vorschläge für den Einkauf, der einerseits möglichst günstige Preise, andererseits aber auch die kurzfristige Lieferbarkeit der Produkte berücksichtigt – und das selbst dann, wenn einzelne Lieferanten, aus welchen Gründen auch immer, nicht lieferfähig sind. Schon diese Aufgabe verlangt die eigentlich nur von KI leistbare Fähigkeit, aus einer großen Menge von Daten die notwendigen Entscheidungsparameter abzuleiten. Der Einsatz von KI für das Management der Lieferketten verringert auch die Gefahr der Abhängigkeit von Monopolen, die sich beim Ausfall einzelner Lieferanten als besonders gefährlich erweist. Je mehr Daten über Alternativrouten entlang der Kette vorliegen, desto leichter ist es, sie dezentraler und damit weniger störungsanfällig aufzustellen. Alternativen verhindern, um im Bild zu bleiben, dass eine Kette am schwächsten Glied reißt, weil bis dahin längst neue Wege gefunden werden konnten.

Agilität ist wichtig

Lieferketten mögen vielerorts historisch und damit oft wie von selbst gewachsen sein, aber das reicht heute nicht mehr aus: Eine von Ende zu Ende gemanagte Wertschöpfungskette bedarf strategischer Entscheidungen, einer Kultur der Digitalisierung, eines Sinns für die Ethik des Geschäfts und einer Unternehmensorganisation, in der Agilität, Flexibilität und Kundennähe keine Fremdwörter sind. Sie braucht also ein Management, für das das Digital Supply Chain Management kein Routinejob ist, sondern Chefsache. Agilität ist dabei ein wichtiger Indikator für die Fähigkeit, Lieferausfälle oder Produktionsstopps buchstäblich zu umgehen.

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