Forschungsprojekt Chorys

Die Cloud-Performance optimieren

Im Forschungsprojekt Chorys arbeiten die Beteiligten daran, Datenintensive Cloudprozesse effizienter zu machen. Dazu entwickeln sie eine neue Hardware- und Softwarearchitektur. Das Projekt wird von der Europäischen Union über vier Jahre mit mehr als 4Mio.€ unterstützt.

Shot of Corridor in Working Data Center Full of Rack Servers and Supercomputers with High Internet Visualization Projection. (Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com)

Das Projekt Chroys zielt darauf ab, die Leistung von datenintensiven Anwendungen in der Cloud deutlich zu steigern.(Bild: ©Gorodenkoff/stock.adobe.com)

Die Technische Universität Dresden (TUD) startet gemeinsam mit weiteren europäischen Partnern das Forschungsprojekt ‘Chorys: Open and Programmable Accelerators for Data-Intensive Applications in the Cloud’. In Zusammenarbeit mit den Hochschulen Universität Kopenhagen, Politecnico di Milano und Technische Universität Darmstadt sowie den Unternehmen Menta SAS und Codasip zielt das Projekt darauf ab, die Leistung von datenintensiven Anwendungen in der Cloud deutlich zu steigern.

Das Hauptziel ist die Entwicklung einer neuen Hardware- und Softwarearchitektur, die speziell auf die Bedürfnisse datenintensiver Anwendungen in der Cloud zugeschnitten sind. Im Fokus steht die Integration von Near-Data-Processing-Technologien und asynchronen Datenservices, um die Datenverarbeitung effizienter und ressourcenschonender zu gestalten.

Datenanalyse am Entstehungsort

Ein innovativer Aspekt von Chorys ist die enge Verzahnung von RISC-V-basierten Prozessorerweiterungen und spezialisierten Beschleunigern wie OpenSSD-V und OpenNIC-V. Diese Technologien ermöglichen es, Datenbank- und Analyseprozesse direkt dort durchzuführen, wo die Daten entstehen – und reduzieren so aufwendige Datenbewegungen durch herkömmliche Speicher- und Netzwerkstrukturen.

Besonders heben die Beteiligten die Kombination von programmierbaren SSDs, SmartNICs (Netzwerk-Schnittstellenkarten) und datenparallelen Verarbeitungstechniken hervor, die innerhalb einer offenen Architektur integriert werden. Ergänzend dazu wollen sie eine leistungsfähige Bibliothek entwickeln, die eine effiziente Ausführung datenintensiver Berechnungen auf verschiedenen Hardware-Plattformen ermöglicht.

Bedeutender Beitrag

Nach Ansicht der Forschenden haben die Projektergebnisse das Potenzial, einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung des Cloud-Computing-Marktes zu leisten und datenintensive Unternehmensanwendungen, wissenschaftliche Datenverarbeitung sowie Open-Source-Projekte spürbar voranzubringen.

Im Rahmen des Projekts übernimmt die Professur für Datenbanken an der TUD die Leitung des Arbeitspakets ‘Data-Intensive Patterns Library and APIs’. Das Ziel ist die Entwicklung einer vereinheitlichten Programmierschnittstelle, die es ermöglicht, Teile von datenintensiven Algorithmen effizient auf unterschiedliche Recheneinheiten zu verteilen und so eine optimierte Nutzung der Hardware-Ressourcen zu ermöglichen. Ein zentraler Bestandteil der Forschungsarbeit ist die Weiterentwicklung der SIMD-Hardwareabstraktionsbibliothek TSL, die bereits heute eine plattformübergreifende Ausführung von datenparallelen Codes auf verschiedenen Architekturen wie x86, AArch64 und oneAPI-FPGAs ermöglicht.

Das könnte Sie auch interessieren

NDR, XDR, SOAR: Die Netzwerksicherheit hat in jüngster Vergangenheit zahlreiche neue Ansätze, Begriffe und Abkürzungen hervorgebracht. Das Unternehmen Progress zeigt, was sich dahinter verbirgt.‣ weiterlesen

Technologien wie Cobots oder digitale Zwillinge sollen für effizientere Prozesse sorgen. Dabei geht es um mehr als nur Software und leistungsfähige Hardware im Shopfloor. Doch ohne die passende Edge-Computing-Plattform wird diese neue Welt nicht funktionieren.‣ weiterlesen

MPDV Mikrolab hat mit der Einführung des Smart Factory Hive einen Ansatz entwickelt, um den Herausforderungen moderner IT-Architekturen in der Industrie zu begegnen. Dieses Modell erneuert die konventionelle Automatisierungspyramide und setzt auf ein flexibles, vernetztes System, das die Effizienz und Produktivität in produzierenden Unternehmen signifikant steigert.‣ weiterlesen

Zum 28. Mal hat die Unternehmensberatung PwC den Global CEO Survey durchgeführt und CEOs weltweit auch zum Thema künstliche Intelligenz befragt. Die Ergebnisse zeigen einige Unterschiede zwischen deutschen und internationalen Unternehmen.‣ weiterlesen

Mit DigiTamm bietet die Technische Hochschule Mittelhessen ein praxisnahes Modell zur Bewertung des digitalen Reifegrads von KMU - als Basis für eine gezielte Digitalisierungsstrategie. Das Modell berücksichtigt fünf Kategorien und wurde bereits getestet.‣ weiterlesen

Der in München ansässige Anbieter von KI-gesteuerten Automatisierungssystemen, Agile Robots, hat eine Mehrheitsbeteiligung an der Audeering erworben.‣ weiterlesen