Technologieentwicklung zurückgeworfen

Corona bremste die Digitalisierung

Die Covid-19-Pandemie hat die Digitalisierung in Deutschland nicht vorangebracht, sondern die technologische Entwicklung sogar zurückgeworfen. Dies geht aus einer gemeinsamen Studie des ZEW Mannheim, des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Luxembourg Institute of Socio-Economic Research (LISER) sowie weiteren Forschungseinrichtungen auf Basis einer repräsentativen Befragung von rund 3.000 Betrieben in Deutschland hervor.

Recession arrow on led screen (Bild: ©Naypong Studio/stock.adobe.com)

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Prof. Dr. Melanie Arntz vom ZEW erklärt, dass die pandemiebedingten Investitionen einerseits den Unternehmen geholfen hätten, negative Folgen der Pandemie abzumildern – etwa durch Homeofficenutzung. Andererseits seien diese Anpassungsinvestitionen zu Lasten anderer Technologieinvestitionen gegangen, was möglicherweise zum aktuell schwachen Produktivitätswachstum in Deutschland beitrage. So wurde ein Großteil der Investitionen in moderne digitale Technologien vor der Pandemie getätigt, während die Investitionstätigkeit mit der Pandemie insgesamt zurückging. Die pandemiebedingte Investitionslücke beläuft sich laut Studie auf etwa 50 Prozent. Damit brachte die Pandemie entgegen der öffentlichen Wahrnehmung keinen Digitalisierungsschub, sondern warf die Technologieentwicklung in Deutschland sogar um etwa 1,5 Jahre zurück. Die Autoren vermutenn auch, dass größere Investitionen nach der Pandemie aufgrund von Energiepreis- und Unsicherheitsschock während des Krieges in der Ukraine weiter aufgeschoben wurden.

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