Deutsche Mittelständler sehen Wettbewerbsdruck bei Digitalisierung durch Internetfirmen gelassen

Vier von fünf Mittelständlern in Deutschland haben in den Jahren 2013 bis 2015 Projekte zum Ausbau ihrer Digitalisierung durchgeführt. Digitalisierung ist im Mittelstand also längst kein Fremdwort mehr.

Mittelstand (Bild: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH)

Mittelstand (Bild: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH)

Die Mehrheit der Unternehmen gab hierfür jedoch weniger als 10.000E im Jahr aus. Digital fortgeschrittene Unternehmen unterscheiden sich von anderen darin, dass sie häufiger nicht nur in Technologie, sondern auch in Kompetenzen investieren. Nur wenige Unternehmen sehen sich dabei einem zusätzlichen Wettbewerbsdruck durch Start-ups oder Internetfirmen ausgesetzt. Nur sechs Prozent der Unternehmen halten es für sehr wahrscheinlich und elf Prozent für wahrscheinlich, dass Start-ups oder marktfremde Internetfirmen ihnen Konkurrenz machen werden. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie, die das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit dem Infas Institut für angewandte Sozialwissenschaft im Auftrag der KfW Bankengruppe durchgeführt hat. Digitalisierungsprojekte sind solche, die die Digitalisierung und die damit zusammenhängenden Kompetenzen im Unternehmen ausbauen. Nicht berücksichtigt sind Routine- und Ersatzinvestitionen in Informationstechnologie. Bei technologischen Projekten werden Neuerungen wie leistungsfähigere Hard- und Software oder eine neue Webseite im Unternehmen eingeführt. Kompetenzprojekte umfassen Aktivtäten wie Weiterbildung und Beratung.

Kostspielige Investitionen in Digitalisierung sind noch selten

Nahezu alle Unternehmen mit 50 und mehr Beschäftigten haben in den zurückliegenden drei Jahren Digitalisierungsprojekte durchgeführt. Auch bei den kleineren Unternehmen sind es rund 80 Prozent. Einer großen Gruppe mit geringen Ausgaben stehen fünf Prozent der Mittelständler gegenüber, die 100.000E und mehr jährlich ausgeben. Unternehmen, die in Bezug auf ihren Digitalisierungsgrad als Vorreiter angesehen werden können, haben zu 93 Prozent technologische und zu 84 Prozent Kompetenzprojekte durchgeführt, bei den Nachzüglern waren es hingegen 70 Prozent bei den technologischen Projekten und nur 45 Prozent bei den Kompetenzprojekten. Mangelnde IT-Kompetenzen der Beschäftigten werden überdies am häufigsten als Hemmnis der Digitalisierung genannt. Ein PDF der kompletten Studie erhalten Sie unter folgendem Link:

www.sps-magazin.de/?15924

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