Digital Product Passport als Wettbewerbsvorteil

Kreative Prozesse

Durch den DPP erhalten Verbraucher weitreichende Informationen über Herkunft, verwendete Materialien und Nachhaltigkeit von Produkten. Doch Unternehmen können das Werkzeug auch zur unmittelbaren Interaktion mit Kunden nutzen, etwa für Wartungsangebote, individuelle Vertrags- und Garantiebedingungen, schnelle Reaktion auf Ersatzteilbedarf u.v.m. Somit winkt eine höhere Wettbewerbsfähigkeit durch herausstellbare Produkteigenschaften wie CO2-Neutralität oder die vieldimensionale Nutzung des digitalen Zwillings entlang des Lebenszyklus eines Produkts. Durch den ganzheitlichen Blick auf Produkt- und Nutzungsdaten werden Unternehmen kreative Prozesse entwickeln, um Artikel zu verbessern und Nachhaltigkeitsoptionen zu bieten.

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Innovationsführerschaft und Wettbewerbsfähigkeit sind entscheidende Faktoren für den Erfolg eines Unternehmens. Die Kooperation mit Startups kann etablierte Unternehmen dabei unterstützen Innovationszyklen zu beschleunigen, neue Geschäftsmodelle zu etablieren oder Prozesse im Unternehmen effizienter zu gestalten. Das Venture-Client-Modell ist eine vergleichsweise neue Form der Zusammenarbeit mit Startups, und erweist sich als effektiver und effizienter als andere Corporate Venturing Modelle.In der it’s OWL Initiative Stratosfare werden Unternehmen zu Kunden von Start-ups. (Bild: it’s OWL Clustermanagement GmbH)Beim Venture Clienting schließen Unternehmen keine Kapitalbeteiligungen an Startups ab, wie es beispielsweise bei Corporate Venture Capital üblich ist. Stattdessen agieren sie als erste Kunden und setzen auf die Technologie oder Lösung der Start-ups in einem klar definierten Pilotprojekt. Der Vorteil: Die Kosten und die Dauer dieser Pilotprojekte sind gering, was Unternehmen ermöglicht, eine Vielzahl von Innovationen zu testen, ohne hohe finanzielle Risiken einzugehen.Das Ziel des Venture Client Modells ist es, neue Produkte, verbesserte Prozesse oder innovative Geschäftsmodelle für das Unternehmen zu ermöglichen. Das Startup wird dabei in einer kontrollierten Umgebung und unter realen Bedingungen getestet. Dafür wird ihm ein Budget zur Verfügung gestellt, welches dann in einem definierten Pilotprojekt dessen Technologie oder Lösung im Unternehmenskontext anwendet. Das Ergebnis ist ein Prototyp oder Proof of Concept (PoC) anhand dessen der Mehrwert der Startup-Technologie validiert werden kann. Bei erfolgreicher Testung kann die Lösung in das Unternehmen integriert werden. Diese Vorgehensweise bietet Unternehmen vielfältige Möglichkeiten – unabhängig von ihrer Größe oder Branche.Ein konkretes Beispiel für den Erfolg des Venture Client Modells: Wago hat zusammen mit dem Startup nyris eine erkennungssoftware in die Wago-App integriert, die es ermöglicht über 30.000 Artikel von Wago zu identifizieren. (Bild: it´s OWL Clustermanagement GmbH)Im Rahmen des it’s OWL-Forschungsprojekts inno.venture wird das Venture Client Modell wissenschaftlich analysiert und weiterentwickelt. Einen praxisnahen Einblick in die Funktionsweise des Modells bietet die it’s OWL-Initiative Stratosfare, bei der sich Unternehmen aus it’s OWL für Venture Clienting zusammengeschlossen haben, u.a. Miele, Wago, Claas und Melitta. In Zusammenarbeit mit diesen Unternehmen wird untersucht, wie Technologien von Startups möglichst optimal in den Unternehmenskontext integriert werden können. Dadurch erhalten die Partnerunternehmen Einblicke, um ihre eigenen Innovationsprozesse zu optimieren und zukunftsweisende Technologien erfolgreich einzusetzen.Das Venture Client Modell zeichnet sich durch klar definierte Prozesse aus, die es ermöglichen die Zusammenarbeit mit Startups unternehmensweit zu skalieren. Durch diese strukturierte Herangehensweise werden Fachabteilungen befähigt, Venture Client Projekte direkt in ihren Bereichen durchzuführen. Bei Bedarf werden die Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen bei den Pilotprojekten durch eine Person mit Erfahrung im Venture Clienting unterstützt. Bei it’s OWL kann dafür auf die Expertise des Stratosfare Projektteams zurückgegriffen werden. Das Modell gliedert sich in mehrere klar definierte Phasen:

  • • Request: Unternehmen identifizieren intern Problemstellungen oder Innovationsbedarfe, sogenannte Requests, und formulieren diese als Scouting-Auftrag. Beispielsweise könnte ein Unternehmen nach nachhaltigen Verpackungsmaterialien suchen. Dieser Auftrag wird dann genutzt, um ein geeignetes Startup zu finden.
  • • Scouting: In dieser Phase wird gezielt nach Startups gesucht, die den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Dies kann durch eigenes Scouting durch Stratosfare oder Ausschreibungen auf Unternehmenswebsites geschehen. Die besten Startups kommen auf eine Longlist.
  • • Match: In der dritten Phase wird die Longlist auf eine Shortlist reduziert. Das finale Startup wird oft in einem Pitch-Event ausgewählt, bei dem das Startup seine Lösung vorstellt. Die Entscheidung trifft das Unternehmen auf Basis klar definierter Evaluationskriterien.
  • • Buy: Nach der Auswahl erfolgt die formale Beauftragung des Startups. Dazu werden juristische Vereinbarungen wie Geheimhaltungsvereinbarungen (NDAs) oder Kooperationsverträge abgeschlossen. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Rechtsabteilung, der IT und dem Einkauf.
  • • Pilot: Über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten wird das Pilotprojekt durchgeführt. Ziel ist es, einen Prototypen oder Proof of Concept (PoC) zu entwickeln, der das Potenzial der Startup-Technologie unter realen Bedingungen validiert.
  • • Integrate: Nach erfolgreicher Testphase wird die Entscheidung über die langfristige Integration der Startup-Lösung getroffen. Möglichkeiten sind der direkte Einkauf des Produkts, eine Lizenzierung oder eine Investition in das Startup.

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