Digitalisierung sinnvoll einsetzen

Fünf Digitalisierungshürden im Maschinenbau

Die Digitalisierung ist für Maschinenbauer ein wichtiger Fortschrittsmotor. Der Aachener Optimierungsspezialist Inform erklärt, wo und wie sie sinnvoll eingesetzt werden kann – und welche Fallstricke lauern können.

(Bild: ©kinwun/stock.adobe.com)

In der Digitalisierung der Wertschöpfungskette liegen große Potenziale für den Maschinenbau. Doch oft verursachen unter anderem lange Puffer- und Liegezeiten für Kopfzebrechen. Inform hat fünf Herausforderungen für Digitalisierungsprojekte im Maschinenbau identifiziert:

Ganzheitlicher Blick: Modernisierungsmaßnahmen werden oft zu kurz gedacht und lediglich als Optimierung bestehender Prozesse angegangen. Fortschritte sind jedoch nur mit einer, in den Einzelschritten abgestimmten und synchronisierten Optimierung der gesamten Wertschöpfungskette zu erreichen. Bei der größten Hemmschwelle für Termintreue und Liefergeschwindigkeit, den Pufferzeiten, können in vielen Fällen sogar betriebsübergreifende Maßnahmen sinnvoll sein.

Der menschliche Faktor: Maschinenbauunternehmen müssen bei Digitalisierungsstrategien und -maßnahmen den Faktor Mensch berücksichtigen und die Mitarbeiter entsprechend einbeziehen.

Der Chief Digital Officer: Ein CDO ist der natürliche Kristallisationspunkt für alle Digitalisierungsmaßnahmen. Das gilt für alle Branchen, hat aber im Maschinenbau besondere Brisanz. Denn nur wenige potenzielle CDOs besitzen neben dem Digitalisierungs-Know-how auch Maschinenbau-Expertise. Diese wäre ideal, um Digitalisierungsmaßnahmen an die spezifischen Eigenheiten der Branche zu adaptieren. Maschinenbauer ohne CDO können Digitalisierungsprojekte zwar umsetzen, doch es zeigt sich, dass diese neue Abteilung innerhalb von Organisationen an Bedeutung gewinnt.

Das Vertrauen in die Automation: Automatisierungsmaßnahmen in der Planung werden oft kritisch beäugt. Verantwortlich dafür ist laut Inform unter anderem die erste Digitalisierungswelle um die Jahrtausendwende. Sie hat die vollmundigen Ankündigungen nicht erfüllen können. Dennoch kommen Unternehmen heute nicht mehr darum herum, sich mit der Automation von Planungsprozessen zu beschäftigen. Zu komplex, vernetzt und zeitkritisch sind die Auftragsnetze und Wertschöpfungsketten.

Datenanalyse und Optimierungsalgorithmen: Eine der wichtigsten und häufigsten Ursachen für Pufferzeiten ist eine ineffiziente Maschinenauslastung. Darin liegt jedoch großes Optimierungspotenzial. Durch den Einsatz von Algorithmen können die Planungsvorgaben flexibel gestaltet, ideale Liefer- und Lagerzeiten einkalkuliert und der optimale Einsatz von Personalressourcen, Materialien und Werkzeugen definiert werden.

 

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