Gefahr aus dem 3D-Drucker

Der 3D-Druck bietet zahlreiche neue Möglichkeiten für die Industrie. Denn so können nahezu alle Arten von Objekten kopiert und hergestellt werden. Der größte Nutzen ist sicherlich die Kostenersparnis. Gleichzeitig besteht jedoch auch ein großes Risiko für Markenhersteller durch Verletzung der Rechte an ihrem geistigen Eigentum: Sie brauchen eine Marken- und Design-Schutz-Strategie.

Wenn in Zukunft 3D-Druck auch für den privaten Gebrauch erschwinglich sein sollte, könnte daraus ein Problem für die Markenhersteller erwachsen. (Bild: ©Wire_man/Fotolia.com)

Wenn in Zukunft 3D-Druck auch für den privaten Gebrauch erschwinglich sein sollte, könnte daraus ein Problem für die Markenhersteller erwachsen. (Bild: ©Wire_man/Fotolia.com)


Stellen Sie sich ein Szenario vor, in dem ein Unternehmen einen digitalen Produktentwurf – etwa ein Ersatzteil für eine Maschine – auf einer Web-Plattform zur Verfügung stellt. Kunden könnten einen bestimmten Entwurf und Hersteller auswählen und sich die Ware nach der Herstellung direkt nach Hause liefern lassen. Dies ist nur eine der vielen Möglichkeiten, die zukünftig mithilfe von dreidimensionalen Druckern wahr werden können. Egal wie futuristisch das klingen mag, dank moderner Technik rückt dieses Szenario immer näher. Damit gestaltet der 3D-Druck die traditionellen Herstellungsprozesse vor allem in der Fertigung, wie auch in vielen anderen Branchen, vollständig um. Produkte, die bisher durch aufwendige Verfahren wie Metall-Stanzen oder Kunststoff-Spritzguss gefertigt wurden, können jetzt vergleichsweise schnell und einfach mithilfe eines 3D-Modells hergestellt werden. Einzelne Materialschichten werden Lage für Lage bis zum fertigen Produkt aufgetragen – die digitale 3D-Vorlage dafür wird mit einer speziellen Software kreiert. Schon bald wird man sehr komplexe und detaillierte Formen mit diesem einfachen System herstellen.

Kostenersparnis mit 3D-Druck

Die Kostenersparnis steht hier aktuell sicher im Vordergrund, etwa durch schnellere Markteinführungen. Zum Beispiel in der Produktion: Hier wäre üblicherweise der Weg vom Designentwurf hin zur Markteinführung lang und teuer. Sobald das Produkt fertig entwickelt ist, muss ein Prototyp hergestellt, optimiert und angepasst werden, um ihn in Einklang mit dem ursprünglichen Design oder den Rückschlüssen aus Testläufen zu bringen. In der Regel lagern Unternehmen diesen Prozess aus; nach ein paar Wochen und dementsprechend vorgenommenen Änderungen würde der ganze Vorgang dann wieder von neuem beginnen.

Prototypen intern herstellen

Mit dem 3D-Druckverfahren kann der Prototyp jedoch intern hergestellt, Veränderungen können kostengünstig und zeitnah vorgenommen werden. Das führt schließlich dazu, dass ein Produkt schnell und mit geringeren Kosten auf den Markt gebracht werden kann. Ein weiterer damit verbundener Vorteil ist die Tatsache, dass dieser Prozess intern bleibt. Dank 3D-Druck bleiben firmeneigene Designs und Marken im Unternehmen, was den ganzen Herstellungsprozess sicherer macht.

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