Gute Aussichten für IT- und Telekommunikationsunternehmen

Bitkom-Prognose: ITK-Markt wächst 2025 auf 232,8 Milliarden Euro

Trotz eines aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds erwartet der Digitalverband Bitkom im deutschen Markt für IT und Telekommunikation (ITK-Markt) 2025 ein Umsatzplus. Im vergangenen Jahr hatten die ITK-Umsätze um 3,3 Prozent auf 222,6Mrd.€ zugelegt.

Grafik zum Wachstum der IT- und Telekommunikationsbranche.

Bild: Bitkom e.V.

Für das laufende Jahr prognostiziert der Branchenverband Bitkom ein Plus von 4,6 Prozent auf 232,8Mrd.€. Parallel entstehen in der Branche neue Arbeitsplätze. Die Zahl der Beschäftigten im ITK-Sektor soll laut Prognose im Jahresverlauf 2025 um rund 20.000 auf 1,371 Millionen wachsen. Im Jahr 2024 sind 9.000 neue Arbeitsplätze entstanden.

Die Informationstechnik ist weiterhin wichtigste Wachstumstreiber. Nach der aktuellen Prognose werden in Deutschland in diesem Jahr 158,5 Mrd.€ mit IT umgesetzt, das entspricht einem Plus von 5,9 Prozent. Vor allem das Geschäft mit Software legt nochmals stark zu (plus 9,8 Prozent auf 51,1Mrd.€). Als Hauptgrund dafür nennt der Brancheverband den anhaltenden Boom bei künstlicher Intelligenz: Das Geschäft mit KI-Plattformen, auf denen KI-Anwendungen entwickelt, trainiert und betrieben werden können, wächst um 43 Prozent auf 2,3Mrd.€.

Zweistellige Wachstumsraten werden außerdem bei Cloud-Services erwartet, die um 17 Prozent auf 20Mrd.€ zulegen. Die Umsätze mit IT-Dienstleistungen insgesamt steigen laut Bitkom 2025 um 5,0 Prozent auf 53,8 Mrd.€.

Den Markt für IT-Hardware sieht die Bitkom-Prognose 2025 in fast allen Segmenten im Plus. Insgesamt erwartet der Verband hier ein Wachstum von 3,3 Prozent auf 53,7Mrd.€. Größter Wachstumstreiber ist dabei erneut der Bereich Infrastructure-as-Service, also gemietete Server, Netzwerk- und Speicherkapazitäten. Dieses Segment legt um 24,4 Prozent auf 6,2Mrd.€. Die Erwartungen für das Segment Unterhaltungselektronik bleiben wie bereits in den vergangenen fünf Jahren im Minus. Nach einem Minus von 5,8 Prozent 2024 erwartet Bitkom für 2025 einen weiteren Umsatzrückgang um 7,5 Prozent auf 7,2Mrd.€. “Das Geschäft mit Unterhaltungselektronik leidet in Zeiten hoher Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit besonders stark – viele Haushalte achten auf ihr Geld und verzichten oft auf größere Anschaffungen”, betont Wintergerst.

Im Markt für Telekommunikation erwartet Bitkom für 2025 ein Wachstum um 1,8 Prozent auf 74,3Mrd.€. Den größten Anteil daran hat das Geschäft mit Telekommunikationsdiensten, die 53,5 Mrd.€ ausmachen (plus 1,4 Prozent). Die Investitionen in Telekommunikations-Infrastruktur steigen um 3,5 Prozent auf 8Mrd.€ an, die Umsätze mit Endgeräten legen mit 2,7 Prozent auf 12,8Mrd.€ ebenfalls zu.

Auch Investitionen der ITK-Unternehmen bleiben laut Bitkom-Prognose hoch: So wollen 17 Prozent ihre Investitionen 2025 anheben, 59 Prozent wollen sie konstant halten. 23 Prozent wollen oder müssen ihre Investitionen allerdings drosseln. Insgesamt sieht Bitkom-Präsdient Wintergerst in diesen Entwicklungen ein positives Zeichen. Dabei fließen die Gelder vor allem in Software sowie Forschung und Entwicklung. Trotz der guten Geschäftsaussichten in diesem Jahr zeigt sich jedoch, dass nicht alle Unternehmen vom prognostizierten Marktwachstum profitieren können. Insbesondere kleinere und mittelständische Unternehmen können von dem allgemeinen Wachstum nur teilweise profitieren, so Bitkom.

Weltweit werden die Umsätze mit IT und Telekommunikation 2025 der Prognose zufolge um 6,6 Prozent auf 5,2 Billionen Euro zulegen. Das größte Wachstum verbucht dabei in diesem Jahr Indien mit einem Plus von 8 Prozent, dahinter folgen die USA mit 7,3 Prozent prognostiziertem Wachstum. Die EU (ohne Deutschland) soll ein Plus von 7,1 Prozent erreichen, dahinter liegen Großbritannien (6,7 Prozent) und Japan (5,9 Prozent). Für China wird ein Umsatzwachstum von 5,8 Prozent prognostiziert. Deutschland liegt mit seinen 4,6 Prozent Umsatzwachstum mit ITK dahinter.

Beim Blick auf die internationalen Märkte kommen die USA auf einen Weltmarktanteil von 38,8 Prozent. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand China (11,0 Prozent), Japan (4,6 Prozent) und – gemeinsam mit Großbritannien – auf Rang 4 Deutschland (je 4,1 Prozent). Indien kommt auf 2,5 Prozent Weltmarktanteil. Auf die EU ohne Deutschland entfallen 9,9 Prozent des globalen ITK-Markts.

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