Kaspersky-Studie: Das
Internet der unsicheren Dinge

Das Global Research & Analysis Team von Kaspersky (GReAT) trifft jährlich Vorhersagen zu Cybergefahren und -sicherheit. Die Prognosen für 2017 befassen sich mit den Auswirkungen maßgeschneiderter und frei verfügbarer Tools, dem zunehmenden Einsatz falscher Informationen bezüglich der dahinter stehenden Angreifer, der Anfälligkeit willkürlicher Internetverbindungen und damit weiterer Sicherheitsprobleme im Internet der Dinge sowie der Nutzung von Cyberwaffen im Rahmen eines Informationskrieges. Die Experten rechnen zudem mit einer erhöhten Anfälligkeit kritischer Infrastruktur über Cybersabotage sowie einer Zunahme von Spionage auf mobilen Geräten.

 (Bild: Kaspersky Labs GmbH)

(Bild: Kaspersky Labs GmbH)

Lange Zeit konnten IT-Sicherheitsexperten über Indikatoren einer Cyber infizierung Erkenntnisse über bekannte Malware gewinnen und dadurch eine aktive Infektion erkennen. Allerdings hat sich diese Methode mit der Entdeckung von ‘ProjectSauron’ als überholt erwiesen. Die dahinterstehende APT-Gruppe nutzte eine maßgeschneiderte Malware-Plattform, über die jede eingesetzte Funktion für jedes anvisierte Opfer verändert wurde. Für 2017 erwartet Kaspersky Lab eine Zunahme von im Speicher aktiver Malware, die kein Interesse hat, nach einem Neustart noch verfügbar zu sein und sich daher von selbst aus dem Arbeitsspeicher löscht. So kann die Entdeckung der Attacke verschleiert werden. Juan Andrés Guerrero-Saade, Senior Security-Experte bei Kaspersky Lab glaubt daher, dass es an der Zeit sei, eine Übernahme starker YARA-Regeln zu fördern.

Weitere Bedrohungsvorhersagen

  • • Zuschreibung unter falscher Flagge: Die Zuordnung von Cyberangriffen soll ein zentrales Thema bei der Festlegung politischer Handlungsprozesse sein.
  • • Aufkommen eines Informationskrieges: Die Veröffentlichungen von gehackten und manipulierten Informationen für aggressive Zwecke soll 2017 laut Kaspersky weiter ansteigen.
  • • Der Aufstieg der vigilanten Hacker: Das Hacken und Verbreiten von Daten angeblich zum Wohle der Allgemeinheit wird laut Experten zunehmen.
  • • Geräteintegrität in einem überfüllten Internet: Da im Bereich Internet der Dinge ungesicherte Geräte ausgeliefert werden, besteht die Gefahr, dass vigilante Hacker so viele Geräte wie möglich deaktivieren.
  • • Anfälligkeit gegenüber Cybersabotage: Da kritische Infrastrukturen und Fertigungssysteme auch mit dem Internet verbunden sind, ist die Versuchung für Cyberkriminelle groß, diese zu beschädigen oder zu stören.
  • • Spionage auf Mobilgeräten: Kaspersky Lab erwartet vermehrt Spionage, die auf mobile Geräte abzielt.
  • • Kommerzialisierung von Finanzangriffen: Ein Beispiel dafür aus dem Jahr 2016 ist die Attacke auf das Bezahlsystem SWIFT.
  • • Kompromittierung von Bezahlsystemen: Bezahlsysteme werden bei Kriminellen auf hohes Interesse stoßen.
  • • Vertrauensverlust bei Ransomware: Der Anstieg von Ransomware geht laut den Experten mit einem zunehmenden Vertrauensverlust zwischen den Opfern und ihren Angreifern einher.
  • • Der kriminelle Reiz digitaler Werbung: 2017 soll sich u.a. zeigen, welche Art von Tracking- und Targeting-Tools zunehmend in der Werbung verwendet werden, um mutmaßliche Aktivisten und Dissidenten zu überwachen.

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