LED-Technologie, generative KI und Energiesparchips

Drei Teams für den
Deutschen Zukunftspreis nominiert

Die Nominierten für den Deutschen Zukunftspreis stehen fest: Die drei Teams widmen sich digitalem Licht, effizienter generativer KI und energieeffizienten Halbleitern. Die Preisverleihung des mit 250.000€ dotierten Preises erfolgt am 27. November.

 (Bild: Ansgar Pudenz/ Geschäftsstelle Deutscher Zukunftspreis)

(Bild: Ansgar Pudenz/ Geschäftsstelle Deutscher Zukunftspreis)


Die Nominierungen für den Deutschen Zukunftspreis 2024, den Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation, wurden Anfang September in München bekanntgegeben. Die Teams kommen aus Bayern, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Der Preis wird zum 28. Mal verliehen und ist mit 250.000? dotiert. Mit dem Preis würdigt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler, Ingenieurinnen und Ingenieure, die mit exzellenter Grundlagen- und Spitzenforschung Lösungen für drängende gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln, die das Potenzial haben, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und neue Wachstumsfelder zu erschließen. Am 27. November entscheidet die Jury des Preises über die Preisträgerinnen und Preisträger.

Die Nominierten

Team I: Dr. Norwin von Malm, Stefan Groetsch und Dr. Hermann Oppermann mit ihrem Projekt ‘Digitales Licht – intelligente LED-Technologie für die Welt von morgen’: Dem Team ist es gelungen, mit ihrem ‘Digitalen Licht’ in Form winziger einzeln bedienbarer LED-Pixel eine Technologie zu entwickeln, die neue, ressourcenschonende Anwendungen ermöglicht. Ein Beispiel sind etwa Autoscheinwerfer, die durch intelligente adaptive Lichtverteilung auf die Straßenoberfläche mehr Fahrsicherheit bieten könnten. Der Gegenverkehr wird nicht geblendet, Fahrerinnen und Fahrer können vor Gefahren gewarnt werden und sicherer durch gefährliche Situationen wie beispielsweise Baustellen steuern.

Team II: Prof. Dr. Björn Ommer und Dr. Anna Lukasson-Herzig mit ihrem Projekt ‘Demokratisierung Generativer KI – Stable Diffusion von der Entwicklung in die Praxis’: Das Team hat mit Stable Diffusion die Grundlagen für die Domkratisierung von KI geschaffen. Diese kompakte und effiziente generative KI ermöglicht unzählige Anwendungen, weswegen es den Entwicklern wichtig ist, die Software frei und offen zugänglich für alle zu machen. Die Nyris GmbH hat mit ‘Stable Diffusion’ eine hocheffiziente Plattform für die visuelle KI-Suche entwickelt. Bei dem System geht es darum, in Sekunden auf Basis eines Fotos Maschinenteile zu bestimmen. So können beim Ausfall technischer Anlagen defekte Teile schnell identifiziert und ersetzt werden.

Team III: Dr. Konrad Schraml, Prof. Dr. Thomas Basler und Dr. Caspar Leendertz mit ihrem Projekt ‘Power für die Energiewende – Große Antriebe elektrifizieren mit revolutionären Energiesparchips’

Die drei Nominierten haben ein hocheffizientes Leistungshalbleiter-Modul entwickelt, das zuverlässiger, schneller und leistungsstärker als bisher Strom in hohen Spannungsklassen schaltet und somit zur Energiewende beiträgt. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit ist durch die Kombination von optimiertem Trägermaterial und einer neuartigen Kupferkontaktierung ein Produkt entstanden, das zuverlässig über viele Jahrzehnte in Zügen, Windkraftanlagen und überall dort zum Einsatz kommt, wo in Sekundenbruchteilen viel Strom geregelt werden muss. So können Schaltverluste gesenkt und zukünftig neue Anwendungsfelder elektrifiziert werden, die aktuell auf fossile Brennstoffe angewiesen sind.

www.deutscher-zukunftspreis.de

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