Autonomes Navigieren, Pick-and-Place-Anwendungen, Qualitätssicherung – Roboter übernehmen in der Industrie bereits viele wichtige Aufgaben und tragen zur Produktivitätssteigerung bei. Mit KI könnte Robotik künftig flexibler und resilienter werden. Wie sieht diese Kombination aus – und welche Rolle nimmt der Mensch ein?
Künstliche Intelligenz ist keine neue Technologie. Sie hat ihre Ursprünge bereits in den 1960er Jahren, doch ihr disruptives Potenzial erreichen wir nun mit dem Einsatz von generativer KI. Der Boom um ChatGPT macht diese Entwicklung deutlich: Facebook brauchte 54 Monate, um die 100-Millionen-Nutzer-Marke zu knacken, ChatGPT erreichte diesen Meilenstein in nur zwei Monaten. Analytische KI erkennt Abweichungen im Soll-Zustand und trifft Vorhersagen auf Basis gelernter Daten. Diese Form der Künstlichen Intelligenz wird bereits in vielen Branchen und Industrien eingesetzt, etwa um Prozesse zu analysieren oder Anomalien und Abweichungen zu erkennen. Generative KI ist hingegen in der Lage, neue Inhalte, wie Text, Bilder oder Videos, zu erstellen und neu zu interpretieren. Sie kann selbst lernen. Die Kombination aus Analytischer und Generativer KI in der Robotik hat das Potenzial, die Industrie zu transformieren und eine neue Ära der Fertigung einzuleiten.
Unternehmen suchen nach Möglichkeiten, die Produktivität zu steigern und die Qualität zu sichern bzw. zu erhöhen. Hinzu kommen nun gestiegene Anforderungen an die Flexibilität und die Einfachheit in der Bedienung und Verwaltung von Produktionseinrichtungen. Diese beiden Faktoren werden zunehmend erfolgskritisch. Wer sich nicht anpasst, wird nicht überleben. Das gilt für die Produktion ebenso wie für die Distribution und Logistik. Robotik gibt der Industrie ein Stück Flexibilität zurück. Durch den Einsatz von Daten und KI erreicht die Robotik die nächste Entwicklungsstufe, in der Roboter autonomer und mobiler agieren können und die Bildverarbeitung und Analysefähigkeiten verbessern. KI ermöglicht es, Daten in Informationen umzuwandeln, sodass Roboter nicht nur in der Fertigung, sondern auch in unstrukturierten, dynamischen Umgebungen autonom agieren können. Diverse Beispiele aus der Industrie zeigen, wie KI und Robotik schon jetzt Hand in Hand arbeiten.
Besonders in der Automobilindustrie spielen Prozessgeschwindigkeit und Qualitätssicherung eine entscheidende Rolle. Alleine an der Karosserie eines Autos gibt es mehrere Tausend Schweißpunkte, die alle einzeln überprüft werden müssen. Dieser Vorgang ist, wenn er manuell ausgeführt werden muss, arbeitsintensiv und langwierig. Roboter überprüfen mithilfe des ABB-Komplettpakets Ultrasonic Spot Welding Quality Inspection Schweißpunkte. Das Produkt lässt sich skalieren, in bestehende Fertigungslinien integrieren oder separat als eigenständige Zelle betreiben. Aus seinem Einsatz ergeben sich Einsparpotenziale bei manuellen Qualitätsprüfungen. Machine Learning (ML) hilft dabei, fehlerhafte Punkte zu identifizieren und an das System zu melden. Die Kombination von Robotik und KI steigert die Produktivität in diesem Anwendungsfall um das 20-fache, verspricht ABB. Während ein Mitarbeiter im Jahr etwa 85.000 Schweißpunkte überprüfen kann, schafft ein Roboter über 1,8 Millionen. Generative KI ermächtigt Roboter dazu, eigenständig zu lernen. Ohne spezifische Programmierung geht der Roboter dabei nach dem Trial-and-Error-Prinzip vor. Er probiert so lange verschiedene Varianten durch, bis eine davon zum gewünschten Endergebnis führt. So können Roboter auch Aufgaben übernehmen, die für eine herkömmliche Programmierung zu vielschichtig oder komplex sind. Der Lernvorgang kann dank spezieller Software auch virtuell stattfindenden.
Die Nominierten für den Deutschen Zukunftspreis stehen fest: Die drei Teams widmen sich digitalem Licht, effizienter generativer KI und energieeffizienten Halbleitern. Die Preisverleihung des mit 250.000€ dotierten Preises erfolgt am 27. November. ‣ weiterlesen
Die Planung verfahrenstechnischer Anlagen zur Herstellung von chemischen und petrochemischen Produkten ist häufig komplex. Nur durch eine genaue und umfassende Terminplanung ist sichergestellt, dass die Anlagen fristgerecht und unter Einhaltung der vorgegebenen Budgets fertiggestellt werden. ‣ weiterlesen
Additive Fertigungsverfahren bieten innovative Produktionsmöglichkeiten für das Prototyping und ökonomische sowie ökologische Potenziale für KMU. Mit Chancen und Herausforderungen in industriellen 3D-Druckverfahren setzt sich die neue Kurzanalyse des VDI Zentrums Ressourceneffizienz (VDI ZRE) auseinander. Diese bietet eine Einführung in additive Fertigungstechnologien. ‣ weiterlesen
Um die Produktion von Mikrochips in Europa voranzutreiben und Deutschland als Innovationsstandort für Chipdesign zu stärken, wurde die Gründung des virtuellen Karlsruher Chipdesign House (KCH) am KIT bewilligt. Dieses soll bis 2027 auf dem Campus Süd des KIT aufgebaut werden. ‣ weiterlesen
Das Projekt Arctic bringt 36 internationale Partner aus Industrie und Forschung zusammen, um eine europäische Lieferkette für eine Steuerungsinfrastruktur für kryogene Quantenprozessoren aufzubauen. Die deutschen Institute Fraunhofer IPMS und Fraunhofer IAF bringen ihre Kompetenz in der Charakterisierung von elektronischen Komponenten ein. ‣ weiterlesen
Wie der VDMA vor einiger Zeit berichtet hat, trübt sich die Stimmung bei den deutschen Robotik-Herstellern zunehmend ein. Diese erwarten – vor allem aufgrund der schwachen Inlandsnachfrage – nur zwei Prozent Wachstum in 2024. Auch die chinesische Konkurrenz macht der hiesigen Branche das Leben schwer. Dass diese Krise überwiegend hausgemacht ist, meint Nikolai Ensslen, CEO und Gründer des schwäbischen Robotik-Spezialisten Synapticon. ‣ weiterlesen
Angriffe auf die IT-Infrastruktur können Datenlecks, Datenmanipulation und Produktionsausfälle verursachen. Der Schutz vor Angriffen rückt in den Vordergrund. Asset-Management ist eine Grundlage dabei, die künftig durch generative KI unterstützt werden könnte. ‣ weiterlesen
Mit der Abkündigung von Diensten und Plattformen wie Google IoT Core, IBM Watson IoT und SAP Leonardo standen im vergangenen Jahr die Zeichen im IoT-Markt auf Konsolidierung. Beobachter leiteten daraus ein Ende des Hypes ab, und Unternehmen stellten sich die Frage nach Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit ihrer IoT-Projekte. Zu Recht? Oder war der Abgesang verfrüht? ‣ weiterlesen
Um die Qualität zu erhöhen und effizienter zu produzieren, validiert Airbus Atlantic schon heute Produktionsprozesse virtuell am digitalen Zwilling. Was mit einigen simulierten Roboterzellen begann, könnte den Grundstein einer virtuellen Validierung kompletter Werkstätten bilden. ‣ weiterlesen
Mit der Digitalisierung ihrer Produktion erlangen Unternehmen mehr Produktivität, Flexibilität und Datendurchgängigkeit. Allerdings blockieren heterogene IT- und OT-Landschaften vielerorts die notwendige Modernisierung. Außerdem fehlen Fachleute für aufwendige Innovationsprojekte. In diesem Szenario bietet sich eine modulare Software-Plattform an, die vorhandene IT- und OT-Strukturen vernetzt sowie die Schwächen bisheriger Ansätze aus starr verketteten SPS-basierten Lösungen vermeidet. ‣ weiterlesen