Edge & Cloud: Nicht Gegner, sondern Partner

(Bild: ©zapp2photo/stock.adobe.com)

Steigerung aus der Cloud

Ein Beispiel für das Zusammenspiel von Cloud und IIoT-Devices am Edge liefern autonome Fahrzeuge (Autonomous Guided Vehicles, AGV), die z.B. auf dem Betriebsgelände des Leuchtmittelherstellers Osram im Einsatz sind. Sie transportieren Drahtrollen zur Herstellung von Glühwendeln in Glühbirnen. Die AGVs sind mit Kameras ausgestattet und per 5G-Mobilfunk – mit hohen Bandreiten und geringer Latenz – an einen zentralen Server angeschlossen. So senden die Fahrzeuge Bilder an den Edgeserver und erhalten von dort per Funksignal ihre Arbeitsanweisungen, z.B. eine Drahtrolle von einer Maschine zur nächsten zu transportieren oder die Rolle zunächst im Lager abzulegen. Kreuzt ein Mitarbeiter seinen Weg, erhält das AGV einen Stopp-Befehl. Je weniger Intelligenz, Steuerungsfunktionen und Bauteile direkt in IIoT-Geräten wie AGVs verbaut werden müssen, desto mehr lohnt sich ihr Einsatz auch aus Kostensicht.

Vorteile durch Remote Work

Weitere Kostenvorteile können Unternehmen durch den Einsatz von Fernarbeit (Remote Work) erzielen – in Verbindung mit einer AR/VR-Brille, die den Einsatz von Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) ermöglicht. Muss etwa ein Industrieroboter oder eine ganze Anlage an einem Unternehmensstandort repariert werden, ist es nicht erforderlich, dafür vor Ort die entsprechenden Skills vorzuhalten. Stattdessen kann ein Experte aus der Firmenzentrale einen Mitarbeiter vor Ort anleiten, der mit einer AR/VR-Kamerabrille ausgestattet ist. So lassen sich z.B. Baupläne mit dem aktuellen Istzustand des defekten Geräts abgleichen und mithilfe der Kamerafunktion Bilder an den Experten senden.

Symbiose aus Edge und Cloud

Marktforschungsunternehmen wie IDC und Globaldata sagen Edge Computing für die kommenden Jahre ein starkes Wachstum voraus. Unternehmen können von der Kombination aus Edge und Cloud bzw. OT und IT profitieren, wenn sie die richtigen Anwendungsszenarien aufsetzen. Während Edge Devices vor Ort Daten vorverarbeiten, Steuerungsbefehle ausführen und Anomalien melden, findet in der zentralen Cloud eine kontinuierliche Verbesserung der Applikation statt.

Bei den Cloud-Anbietern haben Unternehmen die Wahl zwischen Hyperscalern wie Microsoft, Amazon Webservices oder Google und Providern, die die Open-Source-Technologie OpenStack nutzen – wie z.B. etwa Vexxhost oder die Telekom. In ihren Funktionalitäten bewegen sich die Anbieter auf Augenhöhe – doch OpenStack-basierte Lösungen vereinfachen in der Regel die Einrichtung von Hybrid Clouds mit Private- und Public-Instanzen. Wer in europäischen Ländern unternehmerisch tätig ist, geht mit einem Cloud-Anbieter auf Nummer sicher, der Daten ausschließlich in europäischen Rechenzentren verarbeitet und speichert.

Das könnte Sie auch interessieren

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Ziel des neuen VDMA-Forums Manufacturing-X ist es, der zunehmenden Bedeutung von Datenräumen als Basis für neue, digitale Geschäftsmodelle Rechnung zu tragen. Wie der Verband mitteilt, soll das Forum auf dem aufbauen, was in der letzten Dekade durch das VDMA-Forum Industrie 4.0 erarbeitet wurde. ‣ weiterlesen

Ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten, ist oft nicht klar. Im Projekt 'DiReProFit' wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher Intelligenz zu lösen.‣ weiterlesen

Wie kann eine Maschine lernen, sich in unserer Lebenswelt visuell zu orientieren? Mit dieser Frage setzen sich die Wissenschaftler am Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) aktuell auseinander – und entwickeln Lösungen.‣ weiterlesen

Die seit 2020 geltende staatliche Forschungszulage etabliert sich im deutschen Maschinen- und Anlagenbau mehr und mehr als Instrument der Forschungsförderung. Ein wachsender Anteil der Unternehmen nutzt die Forschungszulage. Besonders geschätzt werden die verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten sowie der erleichterte Zugang zur staatlichen Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE).‣ weiterlesen