Rotating Equipment Performance bei SKF

Neue Geschäftsmodelle dank Digitalisierung

Fast überall, wo sich in der Technik etwas dreht, kommen Wälzlager zum Einsatz. Sie bilden das Herzstücken vieler Maschinen. Bei SKF nutzt man dabei die Vorzüge der Digitalisierung, um sich vom Komponentenlieferanten zum Betreiber rotativer Systeme weiterzuentwickeln. Dadurch können die Kunden von einer optimierten ‘Rotating Equipment Performance’ profitieren – erfolgsabhängig und je nach Vertragsgestaltung zu festen monatlichen Nutzungsgebühren.
Maschinenstörungen und ungeplante Stillstände können Produktivität und Fertigungsqualität verschlechtern und zugleich die Gesamtbetriebskosten in die Höhe treiben. Ein Maschinenpark muss also so zuverlässig und effizient wie möglich laufen. Aus diesem Grund hält SKF mit dem Rotating-Equipment-Performance(REP)-Konzept einen Lösungsansatz bereit, der die Verfügbarkeit, Leistung und Qualität unzähliger Maschinen optimieren kann. “Mit REP hat der Kunde im Prinzip Zugriff auf einen großen ‘Baukasten’ aus Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die sich individuell zusammenstellen und mit maßgeschneiderten Geschäftsmodellen kombinieren lassen – etwa gemäß Nutzung oder Ersatzteilverfügbarkeit”, erklärt Rupert Motschenbacher vom REP-Center in Schweinfurt. Ziel jedes einzelnen Modells sei es, die maximale Leistung zu minimierten Lebenszykluskosten aus den jeweils vorhanden Maschinen herauszuholen.

Optimierungskreislauf in fünf Schritten

Im Rahmen eines solchen REP-Projekts wird zunächst der Ist-Zustand untersucht. Dazu werden die vorhandenen Maschinen samt Schmierungs- und Dichtungstechnik als auch die derzeitigen Produktionsprozesse inklusive Ersatzteilmanagement und Instandhaltungsverfahren untersucht. “Aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen können wir bereits erste Verbesserungspotenziale ableiten”, erläutert der Motschenbacher. Um dieses Potenzial genauer zu evaluieren, werden in einem zweiten Schritt mögliche Produktionsrisiken identifiziert. Dafür hält SKF unterschiedliche Überwachungstools bereit, die von netzwerkfähigen Lösungen bis hin zu fest installierten Online-Systemen reichen. Ein Algorithmus reduziert dann die Informationen auf betriebswichtige Parameter. “Und wenn doch einmal ‘interpretationswürdige’ Daten auftauchen, können diese im Bedarfsfall von ausgewiesenen Anwendungsexperten in den SKF-Ferndiagnosezentren genauer unter die Lupe genommen werden – und zwar in Windeseile via Cloud”, ergänzt Motschenbacher.

Mehr als vier Millionen Messstellen

Die 24/7-Maschinenüberwachung von SKF kommt bereits bei Papierherstellern, Stahlproduzenten oder auch Betreibern von Windenergieanlagen zum Einsatz. Dank der Fortschritte bei der drahtlosen Datenübertragung kommen inzwischen auch immer mehr ‘mobile Maschinen’ hinzu – u.a. Züge oder Schiffe, die mit der Cloud vernetzt werden. “Derzeit hängen schon weit über vier Millionen Messstellen aus aller Welt an unserer Cloud”, berichtet Motschenbacher, “von denen gut eineinhalb Millionen direkt mit unseren REP-Centers verknüpft sind.” Der dritte Schritt des REP-Ansatzes beschäftigt sich mit der Instandhaltung. Um die Stillstandszeiten so weit wie möglich zu verkürzen, hat SKF Werkzeuge im Sortiment, die von Anwärmgeräten und Abziehern für Lager über CNC-Maschinen zur Fertigung individueller Dichtungen bis hin zu Schmierungslösungen aller Art reichen. Hinzu kommen verschiedene Dienstleistungen wie Ausrichten oder Auswuchten, Ein- und Ausbau oder auch Schmierung. Zudem kann man auf Basis eines Benchmark-Vergleichs mit den Instandhaltungsprozessen ähnlicher Unternehmen zusätzliche Ansätze zur Effizienzsteigerung der Instandhaltung ermitteln. “Dank der Erkenntnisse aus den Analysen bzw. Leistungsvergleichen lassen sich in einem vierten Schritt genau diejenigen Verbesserungsmaßnahmen umsetzen, die für die bestmögliche Performance der Maschinen bei geringstmöglichen Gesamtbetriebskosten sorgen”, fährt Motschenbacher fort. Dabei kommt oftmals die Rekonditionierung von Teilen zum Einsatz. Diese könne reibungslos in das Ersatzteilmanagement eingebunden werden, so Motschenbacher. Zu diesem Zweck arbeitet SKF derzeit beispielsweise mit dem französischen Windenergieversorger Boralex an einem ‘Wind Reliability Dashboard’, das Daten aus der Zustandsüberwachung mit der Ersatzteillogistik verknüpft. Durch die digitale Integration beider Prozesse landen die wiederaufgearbeiteten Lager genau dann vor Ort, wenn sie zum Austausch benötigt werden. Durch das REP-Konzept liefert das Unternehmen nicht mehr nur maßgeschneiderte Komponenten, sondern optimiert vielmehr die Leistung des gesamten Maschinenparks und dadurch dessen betriebswirtschaftliche Effizienz.

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