5G – Mobilfunk für die Fabrik

Vielfältige Einsatzszenarien werden möglich

Die Möglichkeiten sind vielfältig. IoT-Sensoren überwachen z.B. die Produkte während des gesamten Fertigungszyklus. So können Hersteller sicher nachweisen, dass jederzeit die erlaubten Temperatur- und Feuchtigkeitsgrenzen eingehalten werden. Das Produkt lässt sich auch ständig nachverfolgen, um die korrekten Transportwege, Fertigungsabfolgen oder Behandlungsmethoden zu dokumentieren. Gefährliche Güter wie entzündliches, giftiges oder radioaktives Material sind damit jederzeit im Blick. Und geht doch etwas schief, löst sofort ein entsprechender Alarm aus. Nicht zuletzt lässt sich auch der Bestellprozess weitgehend automatisieren, da der Material- und Teileverbrauch jederzeit flächendeckend kontrolliert werden kann.

Netzwerk in Betrieb

Diese Möglichkeiten haben erste Produktionsunternehmen bereits erkannt, die sich über Test- und Pilotprojekte auf 5G vorbereiten. So rüstet Bosch seine Fabriken für den neuen Mobilfunkstandard. Im Herbst soll eine neue 5G-fähige Automatisierungstechnik für die Kunden vorgestellt werden. Dabei sind vor allem Roboter, Maschinen und Maschinensteuerungen in einem 5G-Netz miteinander verbunden. In Schweden haben Ericsson, Volvo und Telia bereits ein 5G-Netzwerk für den industriellen Einsatz in Betrieb genommen. Damit werden schwere Maschinen mit extrem kurzen Reaktionszeiten sowie hoher Präzision, Kapazität und Erreichbarkeit ferngesteuert. In diesem Fall handelt es sich um Baumaschinen, die selbst bei weitgehender Automatisierung aufgrund unvorhergesehener Ereignisse immer wieder menschliches Eingreifen erfordern. Dies geschieht aus der Ferne. Ähnliche Lösungen lassen sich natürlich auch für Produktionsprozesse oder die Logistik nutzen.

Herausforderungen im Blick haben

Bei allen Vorteilen die 5G mit sich bringt sind aber auch einige Herausforderungen zu beachten. So benötigen Produktionsunternehmen vor allem eine hohe Zuverlässigkeit der Technologie. Obwohl sie umfassend getestet wurde, zeigt erst die Praxis, unter welchen Bedingungen sie wirklich ausfallsicher funktioniert. Während in den meisten Fertigungs- und Lagerhallen bei redundanter Auslegung nur wenig Probleme zu erwarten sind, können Erschütterungen, die Nutzung gleicher Frequenzen durch andere Betreiber in der Nähe oder ungünstige Wetterlagen im Außeneinsatz durchaus mögliche Risiken darstellen. Auch die IT-Sicherheit ist zu beachten, da IoT-Geräte oft nur mit unzureichenden Schutzmaßnahmen ausgestattet sind. Weitere Themen sind Investitions- und Betriebskosten, insbesondere im Hinblick auf die Lebensdauer von Batterien und Akkus sowie regelmäßige Aktualisierungen der Systeme.

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