Acatech-Forum: Technik- und Wissenschaftskommunikation im digitalen Zeitalter

Wie verändern digitale Technologien die Technik- und Wissenschaftskommunikation? Darüber diskutierten Kommunikationsfachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft im Acatech Forum in München. Sie erörterten dabei Chancen, wie den unmittelbaren Zugang zu Information und Debatten, aber auch Risiken einer Bildung von Meinungsblasen.

 (Bild: Acatech)

(Bild: Acatech)

Christoph Neuberger von der Ludwig-Maximilians-Universität und Mitglied der Akademien-Arbeitsgruppe ‘Wissenschaft, öffentlichkeit, Medien’, skizzierte, wie soziale Medien die Wissenschaftskommunikation verändern. Meinungen, Nachrichten und Informationen könnten von Einzelpersonen publiziert werden – dies stärke Information und Diskussion, fähre aber auch zu einer Vermischung von News, Meinung, Polemik, Tatsächlichem und Erfundenem. Gerade der Wissenschaft falle es schwer, hier mit ihren Analysen durchzudringen. In der anschließenden Diskussion kamen Praktiker aus Wirtschaft, Wissenschaft und Medien zu Wort. Über Strategien der Kommunikation 4.0 sprach in – Anlehnung an das von Acatech entwickelte Konzept der Industrie 4.0 – Clarissa Haller. In den sozialen Medien zähle vor allem Vertrauen, das Einzelpersonen aber auch Organisationen und Unternehmen entgegengebracht werde. Sie kam zu einem durchaus positiven Fazit: Das Zeitalter der Propaganda sei angesichts der Stimmenvielfalt im Internet vorbei. Spezifische Schwierigkeiten der Wissenschaft in der Kommunikation in sozialen Medien kamen in der anschließenden Diskussion zur Sprache: Wissenschaft falle eine auf Emotionen und Alltagsrelevanz ausgerichtete Kommunikation nicht immer leicht. Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien müsse deshalb stärker auf die Menschen und ihre Arbeit in der Forschung setzen. Stefan Primbs vom Bayerischen Rundfunk ging in seinem Vortrag auf die Rolle der Medien als ‘vierte Macht im Staat’ ein: Nach wie vor hätten Medien die Aufgabe, Orientierung in einer komplexen Welt zu schaffen, Relevantes herauszuarbeiten, komplizierte Themen und Zusammenhänge zu beleuchten und unabhängig zu hinterfragen.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Nutzen neuer Technologien kommt nur dann zum Tragen, wenn diese von den Menschen mindestens toleriert, besser aber gesamtgesellschaftlich angenommen werden. Dafür braucht es Dialog und Möglichkeiten für gemeinsame Gestaltung. Welche Kommunikationsformate sich hierfür eignen und welche Wirkung sie bei den Beteiligten erzielen, das hat das Acatech-Projekt 'Technologischen Wandel gestalten' bei den Themen elektronische Patientenakte, digitale Verwaltung und Katastrophenschutz untersucht. Jetzt hat das Projektteam die Ergebnisse vorgelegt.‣ weiterlesen

Der D21-Digital-Index erhebt jährlich, wie digital die deutsche Gesellschaft ist und wie resilient sie für die Zukunft aufgestellt ist. Deutlich wird auch in diesem Jahr: Der Großteil der Menschen in Deutschland hat an der digitalen Welt teil und kann ihre Möglichkeiten selbstbestimmt für sich nutzen. Der Index-Wert liegt bei 58 von 100 Punkten (+1 zum Vorjahr).‣ weiterlesen

Genauso wie Menschen haben auch große KI-Sprachmodelle Merkmale wie Moral- und Wertevorstellungen. Diese sind jedoch nicht immer transparent. Forschende der Universität Mannheim und des Gesis – Leibniz-Instituts für Sozialwissenschaften haben untersucht, wie die Eigenschaften der Sprachmodelle sichtbar werden können und welche Folgen diese Voreingenommenheit für die Gesellschaft haben könnte.‣ weiterlesen

Aus dem Alltag der Verbraucher sind vernetzte Geräte nicht mehr wegzudenken: Zwei Drittel halten sie laut einer Untersuchung von Capgemini sogar für unverzichtbar und mehr als ein Drittel plant, im nächsten Jahr weitere vernetzte Geräte anzuschaffen. Dabei werden Produkte für Gesundheit und Haussicherheit stärksten nachgefragt.‣ weiterlesen

Im privaten Umfeld wird Augmented Reality laut einer Bitkom-Befragung vor allem im Gaming-Bereich genutzt - vornehmlich auf Smartphones und Tablets. Rund die Hälfte der Studienteilnehmer kann sich jedoch vorstellen, eine AR-Brille zu nutzen.‣ weiterlesen

Texte, die von einer künstlichen Intelligenz geschrieben wurden, sind leicht zu erkennen? Ganz so einfach scheint es nicht zu sein, wie ein gemeinsames Forschungsteam der Hochschule Mainz und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz herausgefunden hat.‣ weiterlesen

Nach langen Verhandlungen haben sich die europäischen Gesetzgeber, das Europäische Parlament und der Rat der EU auf das Gesetz über die Künstliche Intelligenz politisch geeinigt. „Künstliche Intelligenz verändert schon heute unseren Alltag. Und das ist erst der Anfang. Klug und breit eingesetzt, verspricht KI enorme Vorteile für unsere Wirtschaft und Gesellschaft. Daher begrüße ich die heutige politische Einigung des Europäischen Parlaments und des Rates über den Rechtsakt zur Künstlichen Intelligenz sehr“, sagte Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission.‣ weiterlesen

51 Prozent der Verbraucher weltweit verfolgen die neuesten Trends im Bereich generativer KI und haben entsprechende Tools auch bereits ausprobiert. Das geht aus einem Report des Capgemini Research Institute hervor. Die Studie analysiert, wie Verbraucher weltweit generative KI nutzen. Die Akzeptanz der ersten Generation generativer KI-Tools, so die Ergebnisse, ist über alle untersuchten Länder und Altersgruppen hinweg ähnlich hoch, einschließlich der Generation der Babyboomer.‣ weiterlesen

Neun von zehn Firmen halten CO2-Neutralität zwar für wichtig. Doch über 50 Prozent der befragten Unternehmen verschiebt dafür nötige Investitionen ins nächste Jahrzehnt, haben die Marktforscher von PAC in einer Umfrage unter 150 Entscheidern in Fertigung und Logistik ermittelt.‣ weiterlesen

Laut einer Umfrage von Reichelt Elektronik investieren Unternehmen im industriellen Sektor in Energiesparmaßnahmen, sehen sich aber auch unter großem Druck. 45 Prozent ziehen energieintensive Prozesse zumindest teilweise ins Ausland ab.‣ weiterlesen

Wie aus dem Mint-Nachwuchsbarometer von Acatech und der Joachim Herz Stiftung hervorgeht, haben Mädchen sowie neu zugewanderte Kinder große Leistungsrückstände. Bei ausländischen Studierenden ist das Mint-Angebot deutscher Hochschulen beliebt.‣ weiterlesen