Laut einem Report des IT-Security-Spezialisten Claroty sind die in der zweiten Jahreshälfte 2022 bekannt gewordenen Schwachstellen in cyber-physischen Systemen nach dem Höchststand im zweiten Halbjahr 2021 um 14 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig haben die von internen Forschungs- und Produktsicherheitsteams entdeckten Schwachstellen im gleichen Zeitraum um 80 Prozent zugenommen.
Der State of XIoT Security-Report wurde vom Claroty-Forschungsteam Team82 zusammengestellt und soll eine tiefgreifende Untersuchung und Analyse von Schwachstellen bieten, die sich auf das XIoT auswirken, einschließlich Betriebstechnik und industrielle Kontrollsysteme (OT/ICS), das Internet of Medical Things (IoMT), Gebäudemanagementsysteme und Enterprise-IoT. Der Report umfasst Schwachstellen, die im zweiten Halbjahr 2022 von Team82 und weiteren Quellen wie etwa der National Vulnerability Database (NVD), dem Industrial Control Systems Cyber Emergency Response Team (ICS-CERT), CERT@VDE, MITRE und den Industrieautomationsherstellern Schneider Electric und Siemens veröffentlicht wurden. Die Claroty-Spezialisten kommen zu folgenden Ergebnissen:
Betroffene Geräte: 62 Prozent der veröffentlichten OT-Schwachstellen betreffen Geräte der Stufe 3 des Purdue-Modells für industrielle Kontrollsysteme. Diese Geräte steuern Produktionsabläufe und stellen wichtige Schnittstellen zwischen IT- und OT-Netzwerken dar und sind daher für Angreifer sehr attraktiv.
Schweregrad: 71 Prozent der Schwachstellen wurden mit dem CVSS v3-Score ‘kritisch’ (9,0-10) oder ‘hoch’ (7,0-8,9) bewertet. Dies spiegelt die Tendenz der Sicherheitsforscher wider, sich auf die Identifizierung von Schwachstellen mit den größten potenziellen Auswirkungen zu konzentrieren, um eine maximale Schadensbegrenzung zu erzielen. Darüber hinaus befinden sich vier der fünf bedeutendsten Schwachstellen des Reports auch unter den ersten fünf der von MITRE identifizierten 25 gefährlichsten Software-Schwachstellen 2022. Diese können relativ einfach ausgenutzt werden, so die Claroty-Spezialisten, und es Angreifern ermöglichen, die Systemverfügbarkeit und die Bereitstellung von Diensten zu stören.
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