Damit die Maschine nicht zur Gefahr wird

Exklusiv für Abonnenten

Vorausschauende Wartung

Weltweit werden täglich mehr und mehr Industrieanlagen vernetzt. Über das Internet werden Updates für Steuerungssysteme bereitgestellt sowie Konstruktionspläne von einer Maschine zur nächsten ausgetauscht – auch über Kontinente hinweg. Diese Maschinen sind dabei oft mit intelligenten Sensoren ausstattet und können über das Internet Informationen darüber aussenden, wann beispielsweise die nächste Wartung fällig ist, Stichwort: Predictive Maintenance. Der Techniker wird automatisch informiert und kann das Ersatzteil einbauen, bevor es zum Ausfall – beispielsweise eines Aufzuges – kommt.

Cybersicherheit im Hinterkopf

Die technischen Möglichkeiten der Predictive Maintenance minimieren weitestgehend den Stillstand eines Aufzugs. Kommt der Cybersecurity-Aspekt hinzu, muss man im Hinterkopf haben, dass es durch die Vernetzung möglich ist, eine Aufzugssteuerung von außen anzugreifen. Angreifer könnten beispielsweise dafür sorgen, dass ein Aufzug abrupt und immer wieder stehen bleibt. So oft, bis sich der Eigentümer möglicherweise dazu entschließt, der Sicherheit des Herstellers nicht mehr zu trauen und sich für eine andere Firma entscheidet. So kann großer wirtschaftlicher Schaden entstehen. Daher benötigt die funktionale Sicherheit Cybersecurity. Beide Komponenten sorgend dafür, dass ein vernetzter Aufzug sicher ist und sicher bleibt. Ein wichtiger Schritt ist für eine nachhaltige Überwachung aller Systeme ist Etablierung eines Leitstandes, der für die Cybersicherheit im Industrieunternehmen verantwortlich ist. Verantwortliche im Leitstand überwachen das Lagebild und erkennen mögliche Angriffe frühzeitig.

KI kann helfen

Pishing und Social Engineering, Schadprogramme bzw. Ransomware und DNS-basierte Denial-of-Service-Attacken sind zurzeit die größten Bedrohungen für Abläufe in OT-Umgebungen. Wichtig ist hier, die eigenen Maschinen und Anlagen einerseits und den ein- und ausgehenden Datenverkehr auf der anderen Seite vollständig im Blick zu haben. Dabei können KI-basierte Systeme helfen. Eine Analyse und Dokumentation aller ein- und ausgehenden Daten, sollte gemeinsam mit Experten, angefertigt und gepflegt werden. Nur so können Verantwortliche feststellen, wo es möglicherweise Sicherheitslücken gibt. Mit entsprechender Unterstützung und dezidierten Schulungsmaßnahmen werden Betreiber in die Lage versetzt, einen Angriff zu erkennen und rechtzeitig kompensierende Gegenmaßnahmen einzuleiten. In einem Angriffsfall ist es besonders wichtig, die möglichen Auswirkungen auf Cybersicherheit und funktionaler Sicherheit gemeinsam zu betrachten und zu bewerten. Im Notfall können dann zuvor definierte Abläufe (sogenannte Incident Response Prozesse) zum Schutz des gesamten Unternehmens greifen.

Das könnte Sie auch interessieren

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Ziel des neuen VDMA-Forums Manufacturing-X ist es, der zunehmenden Bedeutung von Datenräumen als Basis für neue, digitale Geschäftsmodelle Rechnung zu tragen. Wie der Verband mitteilt, soll das Forum auf dem aufbauen, was in der letzten Dekade durch das VDMA-Forum Industrie 4.0 erarbeitet wurde. ‣ weiterlesen

Ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten, ist oft nicht klar. Im Projekt 'DiReProFit' wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher Intelligenz zu lösen.‣ weiterlesen

Wie kann eine Maschine lernen, sich in unserer Lebenswelt visuell zu orientieren? Mit dieser Frage setzen sich die Wissenschaftler am Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) aktuell auseinander – und entwickeln Lösungen.‣ weiterlesen

Die seit 2020 geltende staatliche Forschungszulage etabliert sich im deutschen Maschinen- und Anlagenbau mehr und mehr als Instrument der Forschungsförderung. Ein wachsender Anteil der Unternehmen nutzt die Forschungszulage. Besonders geschätzt werden die verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten sowie der erleichterte Zugang zur staatlichen Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE).‣ weiterlesen