Datacenter-Trends für 2020

Trend 2: Standardisierung

Die OCP-Technologie (Open Compute Project) mit zentraler Gleichstrom-Verteilung im IT-Rack wird für immer mehr CIOs zu einer interessanten Alternative beim Ausbau des Rechenzentrums. Denn mit Gleichstromkomponenten können die Kosten sinken. So erfolgt die Energieversorgung aller IT-Komponenten zentral mit n+1-Netzteilen pro Rack. Da weniger Netzteile vorhanden sind, ist weniger Kühlung erforderlich. Gleichzeitig vereinfachen sich Wartung und Ersatzteilmanagement. Den Effizienzgewinn gibt Rittal mit durchschnittlich etwa fünf Prozent des Gesamtstroms an. Der Anbieter rechnet damit, dass sich OCP im Jahr 2020 als durchgängige Systemplattform im Rechenzentrum weiter etablieren wird. Neue OCP-Produkte für die Rack-Kühlung, die Stromversorgung oder das Monitoring werden den schnellen Ausbau mit Gleichstromkomponenten ermöglichen. Außerdem werden neue Produkte das herkömmliche Konzept einer zentralen Notstromversorgung unterstützen, bei dem durch eine zentrale USV die Stromversorgung abgesichert wird.

Trend 3: Wärmerückgewinnung und direkte CPU-Kühlung

Von Rechenzentren werden hohe Energiemengen in Form von Abwärme an die Umwelt abgegeben. Mit Zunahme der Leistungsdichte im Datacenter steigen auch die Wärmemengen, die sich potenziell für andere Zwecke nutzen lassen. Bislang ist die Nutzung der Abwärme jedoch zu teuer, z.B. weil sich selten Abnehmer in unmittelbarer Umgebung des Standortes finden. Auf dem Digital-Gipfel 2019 der Bundesregierung wurde in der entsprechenden Arbeitsgruppe das Thema Wärmerückgewinnung diskutiert, die hohen Handlungsbedarf aufzeigte. Daher geht Rittal davon aus, dass sich im Jahr 2020 deutlich mehr CIOs damit beschäftigten werden, wie sich die bislang ungenutzte Abwärme des Datacenters wirtschaftlich nutzen lässt.

Trend 4: Integration von Multi-Cloud-Umgebungen

Unternehmen benötigen die Sicherheit, dass sie ihre Cloud-Anwendungen auf gängigen Plattformen und in beliebigen Ländern betreiben können. Dafür ist eine Multi-Cloud-Strategie erforderlich. Das heißt: Unternehmen wählen für ihre Dienste je nach Geschäftsanforderungen weltweit eine oder mehrere Verfügbarkeitszonen. Das Einhalten von Datenschutzvorgaben erfolgt z.B. über einen spezialisierten lokalen Anbieter in dem jeweiligen Zielmarkt. Eine anbieteroffene Multi-Cloud-Strategie erlaubt die Funktionsdichte und Skalierbarkeit von Hyperscalern mit der Datensicherheit von lokalen und spezialisierten Anbietern zu vereinen. Das macht Multi-Cloud-Strategien zu einem der Megatrends in den nächsten Jahren.

 

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