Gut vorbereitet ist schon halb gewonnen

Beweise aufbewahren

Allzu oft passiert es, dass Opfer von Attacken hauptsächlich damit beschäftigt sind, ihre Systeme und Dienste so schnell wie möglich wiederherzustellen. Dabei können Informationen verloren gehen, die dabei helfen würden, die Ursache zu ermitteln und das Ausmaß der Sicherheitsverletzung zu verstehen. Diese können jedoch einem Incident-Response-Team Aufschluss darüber geben, mit wem sie es zu tun haben und welche Taktiken diese Gruppe üblicherweise anwendet. Sie könnte sogar einen ganz neuen Stamm von Ransomware und die verwendeten Taktiken, Techniken und Verfahren (TTPs) offenbaren. Die Aufbewahrung der Images von Systemen und virtuellen Maschinen ist ebenso wichtig, wie die isolierte Speicherung der Malware. So können Unternehmen auch im Falle einer gerichtlichen Prüfung von Versicherungsansprüchen Beweise vorlegen oder gegenüber einer staatlichen Stelle nachweisen, dass sie nicht gegen Offenlegungsvorschriften verstoßen haben.

Kein ‘Hack Back’

In vielen Fällen stecken mehrere Gruppen hinter einem Ransomware-Angriff. Beispielsweise mit den Informationen aus der Lösegeldforderung und den Gemeinsamkeiten in den Taktiken, Techniken und Verfahren (TTPs) kann ein erfahrenes Incident-Response-Team in der Regel schnell erkennen, mit wem sie es zu tun haben. Vom Versuch der Vergeltung, dem so genannten ‘Hack Back’, wird hingegen dringend abgeraten. Er ist wahrscheinlich von vornherein illegal und kann die Situation nur noch verschlimmern.

Versicherung prüfen

Bei einem Cyberangriff, der durch eine Cyberversicherung abgedeckt ist, wird ein Schadensregulierer der Versicherungsgesellschaft zunächst einen externen Rechtsbeistand beauftragen. Dieser organisiert interne und externe Ressourcen und koordiniert die Aktivitäten bis zur Behebung des Vorfalls. Es kann sich lohnen, beim Abschluss einer Versicherung im Voraus zu klären, welche Aktivitäten und welche spezialisierten Anbieter im Falle eines Cyberangriffs abgedeckt sind. Die meisten Cyberversicherungen akzeptieren die Nutzung bereits bestehender Dienstleister.

Kommunikation aufrechterhalten

Die Kommunikation wird durch Cyberangriffe oft schwer beeinträchtigt. E-Mail-Systeme sind möglicherweise offline, elektronische Kopien von Versicherungspolicen oder IR-Pläne sind verschlüsselt und der Angreifer überwacht möglicherweise die Kommunikation. Daher ist es ratsam, eine alternative Kommunikationsmöglichkeit bereitzuhalten, z.B. eine Instant-Messaging-Anwendung. Mit einem separaten Kanal können das gesamte Team und alle anderen Beteiligten kommunizieren. Versicherungsdaten, IR-Pläne und Kontakte zu den IR-Spezialisten sollten gesondert und in physischer Form aufbewahrt sein.

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