Maschinendesign: Schnörkellos und funktional

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800 bis 1.000 Zellen pro Jahr

Das Ergebnis sind Montagezellen und Bearbeitungsmaschinen, die wie aus einem Guss erscheinen und beim Blick in die Produktionshalle direkt als Maschinen vom Schaeffler-internen Sondermaschinenbau erkennbar sind. Inzwischen werden davon jährlich weltweit 800 bis 1.000 Stück (Montagezellen) bzw. 20 bis 30 Stück (Bearbeitungsmaschinen) produziert – Tendenz steigend. Durch die große Anzahl, vor allem aber durch neu geschaffene Standardisierungen, können verschiedene Komponenten in größeren Mengen eingekauft werden, wodurch der Stückpreis sinkt und sich eine Investition in die Gestaltung homogenisiert.

 (Bild: Ottenwälder und Ottenwälder)

(Bild: Ottenwälder und Ottenwälder)

Neue Prozessanordnung

Das neue Erscheinungsbild der Maschinen wird von zwei wesentlichen Neuerungen bestimmt: Vor dem Entwicklungsprozess benötigte die Verkettung der Maschinen viel Fläche auf dem Shopfloor. Die Anordnung verzögerte Produktionsprozesse. Durch die neue lineare Prozessanordnung liegen die Produktionsebenen auf gleicher Höhe, was Fläche spart. Zugleich wirkt die Produktionshalle wesentlich strukturierter. Das Design der Maschinen ist dabei schörkellos und funktional. Türen und Fenster aus dunklem Glas sind rahmenlos und Fügungen auf den ersten Blick unsichtbar gestaltet. Die ebene Oberfläche samt eingelassener Bedienelemente ermöglicht eine schnelle und gründliche Reinigung – wodurch die Betriebskosten gesenkt werden. Der cleane Eindruck wird zusätzlich durch die helle Farbgebung unterstützt. “Bei der großen Dimension der Maschinen, die genaugenommen ein Stück Architektur in der Halle darstellen, muss sich der Designer zudem fragen, wie der Anlagen-Boulevard für die Mitarbeiter aussieht. Ob die Struktur beängstigend oder brachial auf sie wirkt, wenn sie sich zwischen den Maschinen bewegen”, erläutert Max Ottenwälder. “Bei der Farbgebung z.B. haben sich die Mitarbeiter klar für die hellere Variante ausgesprochen.” Sie bewirkt, dass die bis zu vier Meter hohen Maschinen wesentlich kleiner wirken als sie tatsächlich sind und eine angenehme Arbeitsumgebung entsteht.

Mitarbeit der Werker

Auch bei den Werkern stieß das Design auf Akteptanz. Während des Planungsprozesses bot ihnen das Entwicklungsteam mit Ottenwälder und Ottenwälder immer wieder die Möglichkeit ihre Ideen und Wünsche mit einzubringen. Bei jeder Besprechung hatten die Designer zudem Arbeitsmodelle dabei. “Das hat insbesondere der Konstruktionsabteilung gefallen und war besser als jedes Bild”, betont Bernd Wollenick. Nun steht ein finales, verkleinertes Modell im Eingang zur Produktionshalle.

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