Wem gehören die Daten?

Verträge über Daten

Die wichtigste Möglichkeit ist daher weiterhin, das Thema Daten vertraglich zu regeln. Ausgangspunkt ist hier in jedem Falle, dass ein oder mehrere Beteiligten Daten generieren und somit die faktische Herrschaft über die Daten besitzen. Abweichungen von diesem Erstzugriff müssen vertraglich vereinbart werden. Hierbei ist zu beachten, was überhaupt vertraglich geregelt werden kann:

  • • Zugriffs- und Nutzungsrechte (Wer darf zu welchem Zweck wie darauf zugreifen?)
  • • Zugriffs- und Nutzungsverbote (Wer darf was nicht mit ihnen machen?)
  • • Schadensersatzansprüche und/oder Vertragsstrafen bei Verstößen gegen diese Vereinbarungen

Vertraglich nicht geregelt werden kann dagegen:

  • • Schutz gegen Ausspähen und unbefugte Weiterverwertung durch Dritte
  • • Schutz von Daten gegen Manipulation oder Löschung durch Dritte

Inwiefern Daten als Kreditsicherungsmittel genutzt werden können, ist noch völlig ungeklärt (Insolvenzschutz).

Fazit

Gibt es juristisch gesehen ein Eigentum an Daten? Die Antwort ist klar: Nein, denn die derzeitige Rechtsordnung kennt kein allgemeines Recht, selbst erzeugte oder rechtmäßig erworbene Daten wirtschaftlich zu nutzen und andere von deren Nutzung abzuhalten. Geht man von der Position der Arbeitsgruppe ‘Digitaler Neustart’ der Justizministerkonferenz aus dem Jahr 2017 aus, wird sich dies so bald auch nicht ändern: “Festzuhalten ist demzufolge, dass für die gesetzliche Bestimmung einer besonderen Rechtsqualität von Daten bzw. die Schaffung eines absoluten Rechts an Daten derzeit kein Bedarf besteht.” Der gesetzgeberische Trend geht hier vielmehr in Richtung Free-Flow-of-Data und Open Access, da man verhindern will, dass im Industriesektor neue Datenmonopolisten entstehen.

Das könnte Sie auch interessieren

Vom 22. bis zum 26. April wird Hannover zum Schaufenster für die Industrie. Neben künstlicher Intelligenz sollen insbesondere Produkte und Services für eine nachhaltigere Industrie im Fokus stehen.‣ weiterlesen

Eine Umfrage von Hewlett Packard Enterprise (HPE) unter 400 Führungskräften in Industrie-Unternehmen in Deutschland zeigt, dass zwei Drittel der Befragten den Data Act als Chance wahrnehmen. Der Data Act stieß unter anderem bei Branchenverbänden auf Kritik.‣ weiterlesen

Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.‣ weiterlesen

Deutsche Unternehmen nehmen eine zunehmende Bedrohung durch Cyber-Angriffe wahr. Das zeigt eine aktuelle Umfrage vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von 1&1 Versatel, an der mehr als 1.000 Unternehmensentscheider teilnahmen.‣ weiterlesen

Hohe Geschwindigkeit und hohe Erkennungsraten sind die Anforderungen an die Qualitätskontrolle in der Verpackungsbranche. Wie diese Anforderungen erreicht werden können, zeigt das Unternehmen Inndeo mit einem Automatisierungssystem auf Basis von industrieller Bildverarbeitung und Deep Learning.‣ weiterlesen

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company könnten Unternehmen ihre Produktivität durch digitale Tools, Industrie 4.0-Technologien und Nachhaltigkeitsmaßnahmen steigern. Deren Implementierung von folgt oft jedoch keiner konzertierten Strategie.‣ weiterlesen

Jeder zweite Betrieb investiert laut einer Betriebsräte-Befragung der IG Metall zu wenig am Standort. Demnach verfügen rund 48 Prozent der Unternehmen über eine Transformationsstrategie. Zudem sehen die Betriebsräte ein erhöhtes Risiko für Verlagerungen.‣ weiterlesen

Ziel des neuen VDMA-Forums Manufacturing-X ist es, der zunehmenden Bedeutung von Datenräumen als Basis für neue, digitale Geschäftsmodelle Rechnung zu tragen. Wie der Verband mitteilt, soll das Forum auf dem aufbauen, was in der letzten Dekade durch das VDMA-Forum Industrie 4.0 erarbeitet wurde. ‣ weiterlesen

Ob es sich lohnt, ältere Maschinen mit neuen Sensoren auszustatten, ist oft nicht klar. Im Projekt 'DiReProFit' wollen Forschende dieses Problem mit künstlicher Intelligenz zu lösen.‣ weiterlesen

Wie kann eine Maschine lernen, sich in unserer Lebenswelt visuell zu orientieren? Mit dieser Frage setzen sich die Wissenschaftler am Deutschen Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz (DFKI) aktuell auseinander – und entwickeln Lösungen.‣ weiterlesen

Die seit 2020 geltende staatliche Forschungszulage etabliert sich im deutschen Maschinen- und Anlagenbau mehr und mehr als Instrument der Forschungsförderung. Ein wachsender Anteil der Unternehmen nutzt die Forschungszulage. Besonders geschätzt werden die verbesserten Finanzierungsmöglichkeiten sowie der erleichterte Zugang zur staatlichen Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE).‣ weiterlesen