Wird die deutsche Industrie Energiesparmüde?

Welche Technologie ist die Richtige?

Als größte Hürde für das Energiesparen sehen die Unternehmen jedoch die Unsicherheit. Ein Drittel (30 Prozent) der Unternehmen berichtet von der Schwierigkeit, zu wissen, welche Technologie sich langfristig durchsetzen wird. Auch Bürokratie (29 Prozent) und komplizierte Förderung sowie ständig wechselnde Regulatorien sind laut Studie ein Problem.

Alles in allem scheint die Mehrheit der deutschen Industrieunternehmen (74 Prozent) zufrieden mit ihren Maßnahmen zu sein. Auf der anderen Seite zeigt sich laut Studie jedoch auch Frust und Ermüdung. Ein Drittel (33 Prozent) ist frustriert über hohe Energiekosten und fast ebenso viele (29 Prozent) meinen, ihr Unternehmen mache immer noch zu wenig. In jedem fünften Unternehmen (23 Prozent) führen die Energiesparmaßnahmen laut der Befragten nicht zum gewünschten Ergebnis. Zudem scheint sich eine Energiesparmüdigkeit in Industrieunternehmen einzuschleichen. So werden die Mitarbeitenden laut Studie in 35 Prozent der Unternehmen wieder nachlässiger in Bezug auf Energiesparreglungen. In anderen werden weniger Investitionen getätigt (28 Prozent), Ideen zum Energiesparen vorgebracht (27 Prozent) oder begonnene Projekte nicht beendet (23 Prozent).

In 86 Prozent der Unternehmen kann mindestens eines dieser Phänomene beobachtet werden. Diesen Frust führen die Studienverantwortlichen vor allem auf die aussichtslose Situation zurück, in der sich viele Unternehmen durch die hohen Energiepreise sehen. Fast zwei Drittel (65 Prozent) sagen, dass dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt sei. 50 Prozent können laut Befragung nicht mehr wirtschaftlich arbeiten, sollten die Preise so hoch bleiben. Deshalb wünschen sich 46 Prozent der Befragten von der Politik mehr Unterstützung für Unternehmen, die besonders hart von hohen Energiekosten getroffen sind.

Abwanderung?

Trotz aller Investitionen zur Energieeinsparung bleibt deshalb vielen laut Studie nur die Abwanderung ins Ausland. 45 Prozent verlegen demnach derzeit energieintensive Prozesse ganz oder zumindest teilweise ins Ausland – oder sind diesen Schritt bereits gegangen. Weitere 19 Prozent planen diesen Schritt.

 

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