Roboter für feindliche Umgebungen

Dekontamination, Telepräsenz und Living-Lab

Einen Schwerpunkt der Arbeiten am KIT bilden Robotersysteme, die Dekontaminationsarbeiten autonom oder halbautonom leisten können. Forscher am Lehrstuhl für Hochperformante Humanoide Technologien und im Forschungslabor für Intelligente Prozessautomation und Robotik entwickeln Robotersysteme, die verstrahlte sowie biologisch oder chemisch verunreinigte Objekte reinigen oder abbauen können. Dazu gehören die Entwicklung von Methoden zur dreidimensionalen Umgebungserfassung, zur Inspektion des Arbeitsumfeldes sowie zum Planen und Ausführen von Dekontaminationsaufgaben sowie das Programmieren der entsprechenden Steuerungssoftware. Überwacht und gesteuert werden diese Geräte mit Techniken der Telepräsenz, die am Lehrstuhl für Intelligente Sensor-Aktor-Systeme (ISAS) entwickelt werden. Dabei vertritt ein sogenannter Teleoperator, etwa ein Roboter, den Nutzer vor Ort. Dieser kann z.B. Kopfbewegungen des Nutzers nachvollziehen und dann entsprechende Kamerabilder übertragen. Außerdem werden am ISAS Verfahren untersucht, um Verteilung und Intensität der Schadstoffbelastung zu messen und zu visualisieren. Am Institut für Technologie und Management im Baubetrieb (TMB) entsteht zudem ein Living-Lab, in dem die Roboter in verschiedenen Umgebungen getestet werden. Darüber hinaus wird am TMB an einem speziellen Roboter gearbeitet, der insbesondere Betonoberflächen auf gefährliche Verunreinigungen untersuchen, diese erfassen und beseitigen kann.

Kraftbasiertes Gefahrenstoffhandling

Das FZI Forschungszentrum Informatik entwickelt im Kompetenzzentrum kraftbasierte Manipulationsstrategien für mobile Roboter. Diese können den Menschen in schwierigem Gelände und im Umgang mit unbekannten Objekten beim Rückbau, Freimessen oder der Bergung kontaminierter Gegenstände teil- oder vollautonom unterstützen. Teil der Projektarbeit ist zudem eine detaillierte dreidimensionale Kartierung der Umgebung sowie die Integration effizienter Navigationsalgorithmen.

Roboter für extreme Umgebungen und hybride Teams

Das Robotics Innovation Center des DFKI unter Leitung von Prof. Frank Kirchner bringt seine Expertise in der Entwicklung mobiler autonomer Roboter speziell für den Einsatz in menschenfeindlichen und extremen Umgebungen, insbesondere im Weltraum und in der Tiefsee, ein. Um die notwendige Autonomie und damit die Handlungsfähigkeit der Systeme zu erreichen, müssen in dekontaminierten Gebieten eingesetzte Roboter ganz ähnliche Anforderungen erfüllen, insbesondere hinsichtlich ihrer Mobilität, Robustheit sowie ihrer Lernfähigkeit. Das Robotics Innovation Center will in Robdekon neuartige Robotersysteme weiterentwickeln, welche die für dieses anspruchsvolle Einsatzgebiet notwendigen Fähigkeiten besitzen.

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mst/Fraunhofer IOSB

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