Coronavirus

Weniger Umsatz, mehr Digitalisierung

Umsatzeinbrüche, aber auch eine Chance für die Digitalisierung: Der Fabrik-Software-Anbieter Actyx hat im Rahmen einer Umfrage ermittelt, welche Auswirkungen die Corona-Krise haben könnte.

Bild: ©Alexander Limbach/stock.adobe.com

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Das Münchner Fabrik-Software-Start-Up Actyx hat Branchenexperten gefragt, wie das Coronavirus die deutsche Industrie beeinflussen wird. Mehr als 50 Prozent der 37 Umfrageteilnehmer erwarten einen signifikanten Einbruch ihrer Umsätze aufgrund des Coronavirus innerhalb der nächsten drei Monate. Ein Drittel der Befragten rechnet sogar noch in 12 bis 24 Monaten mit signifikanten Einbrüchen. Allerdings sehen viele Experten die Krise auch als Chance für Unternehmen, besonders im Hinblick auf die Digitalisierung.

Beschleunigung von Digitalisierung und Automatisierung

Denn mehr als die Hälfte der befragten Experten erwartet auch eine signifikante Beschleunigung der Digitalisierung und Automatisierung der Industrie innerhalb der nächsten 12 bis 24 Monate. In offenen Antworten erwähnten die Experten dabei nicht nur die Automatisierung von administrativen Prozessen oder die Digitalisierung von Geschäftstreffen. Ein Großteil geht davon aus, dass vermehrt in die Digitalisierung und Automatisierung von Produktionsstätten investiert wird. Das ist auch nötig: “In vielen Betrieben in Deutschland ist das Thema Digitalisierung im administrativen Bereich angekommen. In der Produktion hingegen läuft noch einiges analog”, sagt Maximilian Fischer, einer der Gründer von Actyx. Damit in Zukunft flexibler auf Krisen reagiert werden kann, braucht es wandlungsfähige Industrien. “Fabriken sollten daher jetzt den Schritt in die Digitalisierung gehen”, sagt Fischer.

Ein weiterer Trend, der von den befragten Experten erwartet wird, ist der Anstieg des ‘Re-Shoring‘ — das Zurückholen der Kern-Produktion nach Deutschland und Europa. Actyx-Gründer Fischer erklärt: „Die Corona-Krise hat für viele die Risiken globaler Lieferketten offen gelegt. Um in Zukunft vor Szenarien wie diesen geschützt zu sein, überlegen viele Unternehmen daher einen Teil ihrer Produktion zurück nach Europa zu holen. Um die Produktion in Hochlohnländern wettbewerbsfähig wieder aufbauen oder ausbauen zu können, wird ohne Frage Automatisierung und Digitalisierung an Relevanz gewinnen.”

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