Unternehmen wollen mehrheitlich wachsen

IT-Budgets steigen 2022

Fast drei Viertel der Unternehmen und Behörden wollen im kommenden Jahr die IT-Ausgaben erhöhen. Die Prognosen für 2023 sind laut einer Capgemini-Studie ähnlich positiv. Die zusätzlichen Investitionen fließen aber nicht vornehmlich in Neuentwicklungen, sondern in Modernisierungen bestehender Systemlandschaften.

(Bild: ©photon_photo/stock.adobe.com)

Für das kommende Jahr rechnen 73 Prozent der 195 für eine Capgemini-Studie befragten IT- und Fachverantwortlichen mit steigenden IT-Budgets. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 2003, so die Studienautoren. Knapp ein Drittel der Studienteilnehmer will seine IT-Investitionen im nächsten Jahr sogar um mehr als 10 Prozent erhöhen, im Vergleich zu nur einem Fünftel der Befragten im Vorjahr. Etwa 11 Prozent wollen ihre IT-Ausgaben kürzen (Vorjahr: 15 Prozent). Die Prognosen für 2023 sind ebenfalls positiv: Knapp 73 Prozent der Befragten rechnen mit höheren Ausgaben, fast ein Drittel mit Steigerungen um mehr als 10 Prozent. Knapp 83 Prozent der befragten Unternehmensvertreter gaben an, dass ihre Organisation 2022 wirtschaftlich oder organisatorisch wachsen soll. 10 Prozent haben keine Expansionspläne und wollen stabilisieren. 1,4 Prozent der Unternehmen soll kleiner werden.

Flossen im Jahr 2021 noch knapp 47 Prozent des IT-Budgets in den Erhalt der bestehenden Systemlandschaft, sind es laut Studie im kommenden Jahr knapp 44 Prozent. Auch die Ausgaben für Neuentwicklungen werden laut Studie von rund 26 Prozent im Vorjahr auf 24 Prozent sinken. Stattdessen planen Organisationen mehr Geld für Modernisierungen ein: Der Anteil dieser Investitionen am Gesamt-IT-Budget steigt von rund 27 Prozent im Vorjahr auf jetzt knapp 32 Prozent. “Wir gehen davon aus, dass es sich bei den Modernisierungen in vielen Fällen um Projekte handelt, bei denen Anwendungen Cloud-fähig gemacht werden. Denn angesichts der hohen Sicherheits- und Umweltstandards, dem breiten Service-Angebot und dem Preis-Leistungsverhältnis lohnt es sich, jetzt auch ältere Kernanwendungen zu modernisieren und in die Cloud zu bringen”, erklärt Thomas Heimann, Enterprise Architect Director bei Capgemini und Co-Autor der Studie.

Wer finanziert Innovationen?

Finanziert werden IT-Innovationen inzwischen fast genauso so häufig von der Business- wie von der IT-Seite. Das zeigt laut der Studienautoren zum einen, dass das Kerngeschäft vieler Unternehmen mittlerweile auf IT fußt. Zum anderen stufen die befragten Businessentscheider die IT als Wettbewerbsfaktor ein und initiieren mehr Digitalprojekte als früher. Bei den gemeinsamen IT-Vorhaben arbeiten die Bereiche Business- und IT allerdings nur in etwa jeder zehnten Organisation auf Augenhöhe zusammen. Bei allen anderen hat der Hauptgeldgeber den größten Einfluss auf Entscheidungen.

 

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