Unternehmen setzen auf Vorteile digitalisierter Lieferketten

Mit KI Engpässe überwinden

Laut einer ISG-Studie setzen deutsche Unternehmen auf künstliche Intelligenz, um Engpässen in der Produktion und in Lieferketten vorzubeugen. Auch im Zuge der Energiewende sollen prädiktive Analysen helfen.

(Bild: ©bbk22/stock.adobe.com)

Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen (Machine Learning) können Unternehmen dabei helfen, mit Blick auf fragile Lieferketten, mittels Prognosen Störungen und Disruptionen zu erkennen und ausgleichen zu können. Das geht aus einer Studie der Information Services Group (ISG) hervor. Demnach sei es nicht nur die anhaltende Covid-Pandemie, die diese Digitalisierung des Lieferketten-Managements vorantreibe, sondern auch steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit und eine effiziente Energieversorgung und -nutzung.

“Deutschland ist eine führende globale Logistikdrehscheibe”, sagt Heiko Henkes, Director und Principal Analyst bei ISG. “ISG beobachtet aktuell, dass immer mehr Unternehmen die Vorteile automatisierter digitaler Lieferketten nutzen wollen, um z.B. durch eine genaue Bedarfsplanung und ein Bedarfsmanagement in Echtzeit wettbewerbsfähig zu bleiben.”

Vorbereitung auf das Metaverse

Dazu gehöre mittlerweile auch die Vorbereitung auf das Metaverse. Die Digitalisierung der Lieferketten schaffe die Voraussetzung dafür, sich auf diesem neuen Feld als Akteur einbringen zu können. Lösungs- und Technologieanbieter müssten dabei auf drei Ebenen unterstützen können: der Technologie, der Unternehmensorganisation und der Geschäftsmodelle. Zudem würden sich die führenden Provider durch tiefgehendes Branchen-Know-how sowie durch umfangreiche Partnernetzwerke auszeichnen. Speziell in Deutschland, als führendem Land der verarbeitenden Industrie, würden insbesondere auch Fragen im Kontext von Industrie 4.0 im Mittelpunkt stehen, so die Studie weiter.

“Der Markt für Lösungen und Services rund um digitale Lieferketten wächst derzeit sehr schnell”, so ISG-Analyst Henkes. “Nicht nur die Pandemie, sondern auch geopolitische Umbrüche sowie veränderte Liefer- und Produktionssysteme im Rahmen neuer Geschäftsmodelle befeuern den Markt derzeit deutlich.” Vor allem die etablierten großen Serviceanbieter würden den Markt weiterhin dominieren. “Auf dem kleineren Mittelstandsmarkt sind zudem kleinere und auf bestimmte Branchen hoch spezialisierte Provider erfolgreich”, so Henkes. Im Teilmarkt ‘Digital Supply Chain Transformational Services’ untersuchte ISG insgesamt 30 Anbieter, wovon sich zehn als ‘Leader’ positionieren konnten.

 

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