Ingenieurarbeitsmarkt: Anzahl offener Stellen höher als vor Corona-Krise

Nachdem die Corona-Krise 2020 deutlich negative Spuren auf dem Ingenieurarbeitsmarkt hinterlassen hat, zeigen sich vom ersten bis zum 3. Quartal 2021 wieder positive Signale auf die Nachfrage. Auch der Frauenanteil ist in den letzten Jahren um 70,9 Prozent gestiegen. Langfristig dürfte die Krise allerdings das Angebot von Ingenieuren reduzieren.

Die Gesamtzahl der offenen Stellen in den Ingenieur- und Informatikberufen sank bis zum 3. Quartal 2020 auf 95.900, wohingegen die Nachfrage im 3. Quartal 2021 wieder auf 132.000 stieg. Damit liegt die Gesamtzahl der offenen Stellen erstmals seit Beginn der Corona-Krise wieder über dem entsprechenden Quartalswert vor der Corona-Krise (3. Quartal 2019: 128.900 offene Stellen).

Im Vergleich zum Vorjahresquartal mit 95.900 zeigt die Arbeitskräftenachfrage mit einem Plus von 37,6 Prozent Zeichen eines deutlichen Zuwachses. Diese Zahlen gehen aus dem aktuellen Ingenieurmonitor hervor, den der VDI mit dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW) herausgibt.

Etwas zeitverzögert reagiert die Entwicklung bei den Arbeitslosen in den Ingenieur- und Informatikberufen. Die Zahl der Arbeitslosen betrug im 3. Quartal 2019 noch 32.000, stieg dann zu Beginn der Corona-Krise auf rund 46.100 im 3. Quartal 2020 und blieb auf ähnlichem Niveau bis zum 1. Quartal 2021 mit 46.200. Bis zum 3. Quartal 2021 sank die Arbeitslosigkeit auf 39.600. Für die kommenden Quartale ist mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit zu rechnen.

Vor diesem Hintergrund sind die Engpässe am Arbeitsmarkt im drittem Quartal 2021 weiter deutlich gestiegen. Kamen rechnerisch auf 100 Arbeitslose im dritten Quartal 2019 noch 404 offene Stellen, so sank die Engpasskennziffer im dritten Quartal 2020 auf 208 und stieg bis zum dritten Quartal 2021 wieder auf 334.

Besonders groß sind dabei die Engpässe in den Ingenieurberufen Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur, gefolgt von den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik und den Informatikberufen. Engpässe bestehen auch in allen anderen Ingenieurberufen.

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