Mehrheit der Unternehmen hat eine Strategie

Digitalisierung kommt voran

Vier von fünf Unternehmen haben inzwischen eine Digitalstrategie, jedoch würde laut einer Bitkom-Befragung nur jedes vierte der befragten Unternehmen in digitale Geschäftsmodelle investieren.

 (Bild: BITKOM e.V.)

(Bild: Bitkom e.V.)

Eine wachsende Anzahl von Unternehmen verfolgt eine Digitalstrategie und reagiert auf veränderte Marktbedingungen durch die Digitalisierung. Das geht aus einer Umfrage zum Stand der Digitalisierung der deutschen Wirtschaft unter 604 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern im Auftrag des Bitkom hervor. Demnach zeigt sich die deutsche Wirtschaft der Digitalisierung gegenüber grundsätzlich offen: 89 Prozent sehen sie eher als Chance für das eigene Unternehmen, nur acht Prozent nehmen sie überwiegend als Risiko wahr. Vor allem in der Industrie werden fast ausschließlich die Chancen gesehen (99 Prozent). Verglichen mit dem Vorjahr würden zudem mehr Unternehmen eine Digitalstrategie verfolgen. Dies führe dazu, dass Unternehmen auf veränderte Marktbedingungen reagieren – etwa Produkte vom Markt nehmen oder neue Produkte anbieten. Die Mehrheit der Unternehmen sehe sich dennoch bei der Digitalisierung als Nachzügler (58 Prozent), nur 35 Prozent bezeichnet sich selbst als Vorreiter. Dabei gilt: Je kleiner das Unternehmen, desto größer wird der eigene Nachholbedarf eingeschätzt. Zudem sehen laut Umfrage nur noch 25 Prozent der Unternehmen Deutschland bei der Digitalisierung weltweit in der Spitzengruppe (2016: 36 Prozent).

Kaum Investitionen in digitale Geschäftsmodelle

Doch die Unternehmen sind bei der Umsetzung ihrer Digitalstrategie nach den Ergebnissen der Bitkom-Studie noch zu zögerlich. Nicht einmal jedes Vierte (23 Prozent) will in diesem Jahr gezielt in die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle investieren. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen tun sich schwer: So geben lediglich 19 Prozent der Unternehmen mit 20 bis 99 Mitarbeitern und 25 Prozent der Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern an, dass sie investieren werden. Bei den größeren Unternehmen ab 500 Mitarbeitern liegt der Anteil mit 57 Prozent deutlich höher. Dabei fehlt es in den Unternehmen offenbar zunehmend an Geld und Zeit, um etwa in neue Technologien zu investieren. Jeder dritte Manager (32 Prozent) sagt, die größte Hürde beim Einsatz neuer Technologien sei fehlende Zeit im Alltagsgeschäft (2017: 18 Prozent), jeder fünfte (21 Prozent) beklagt fehlende finanzielle Mittel (2017: 14 Prozent). Berg: „Digitalisierung gibt es nicht zum Nulltarif.“

Manger fremdeln

Dabei scheinen einige Manager auch persönlich mit der Digitalisierung zu fremdeln. Jeder Vierte (27 Prozent) räumt ein, dass er sich manchmal durch die Digitalisierung überfordert fühlt. Und jeder Zehnte (zehn Prozent) sagt sogar, er würde lieber in einer Welt ohne digitale Technologien leben. Dabei ist dieser Wunsch im Handel (15 Prozent) weiter verbreitet als bei Dienstleistungsunternehmen (zehn Prozent) und in der Industrie (vier Prozent).

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