Auf der Hannover Messe bündelt die Leitmesse Digital Factory mehr Lösungen für integrierte und digitale Prozesse als je zuvor. Neben den ursprünglichen Kernthemen der Messe rund um den Produktlebenszyklus, die Produktionssteuerung und Geschäftsanwendungen treten weitere Themen in den Vordergrund: Cloud-Plattformen, künstliche Intelligenz und Maschinenlernen.
Die Struktur des Angebots in Halle 7 verändert sich gegenüber dem vergangenen Jahr nur wenig. Anbieter von Manufacturing Execution-Systemen (MES) und Enterprise Resource Planning-Lösungen (ERP) sind in gewohnter Breite versammelt. Die etablierte MES-Tagung feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: Am 26. April findet sie zum zehnten Mal im Convention Center statt. Was sich schon in den letzten Jahren in Halle 7 andeutete, setzt sich fort: Künstliche Intelligenz und Maschinenlernen sind neue Kernthemen, die nun ebenfalls einen festen Platz auf der Messe haben. IBM, Microsoft und SAP zählen zu den größten Anbietern, die in Hannover vertreten sind. Die größten Veränderungen gibt es in Halle 6. Zwar stellen die Anbieter von Standardsoftware für Engineering und Datenmanagement, CAD/CAM für Mechanik und Elektrotechnik ebenso wie PDM und PLM weiterhin dort aus. Den mittlerweile größeren Teil der Fläche belegen indes IT-Firmen, deren Portfolio wenig in die gängigen Kategorien für industrielle IT passt.
Mehrere Themen ragen dabei heraus. Schon länger gab es eine Diskussion darüber, wie künftig Dienste von der Industrie für die Industrie angeboten werden. Diese Diskussion hat sich inzwischen gesetzt. Überall schießen Plattformen für Industrie-Apps aus dem Boden. Siemens beispielsweise hat gerade mit Mindsphere World einen Verein gegründet, der weltweit dazu beitragen soll, das Ökosystem um das IoT-System zu etablieren. Dassault Systèmes gab im Februar bekannt, mit 3DExperience Make einen Marktplatz eröffnet zu haben, auf dem Firmen Entwicklung, Produktion und Vermarktung ihrer Erzeugnisse online organisieren können. Mehr zu diesen Plattformen findet sich gewiss auf den Messeständen der Unternehmen in Hannover. Bei allen entstehenden Industrieplattformen trifft man auf ein Mehrschichtensystem: Ein Cloud-Provider bietet den Zugang zu Service und Speicherplatz im Netz, ein Plattformanbieter stellt den Service für die Industrie bereit, möglicherweise stellen zusätzliche Partner KI und Big Data Analytics zur Verfügung, und die Industrie schließlich kann für ihre Kunden Apps über die Plattform vermarkten. Deshalb spielen auch die Infrastrukturangebote für Cloud und Internet eine wachsende Rolle auf der Industriemesse. Es wird immer schwieriger, Aussteller nur einem Schwerpunkt zuzuordnen. IT-Technologie für die industrielle Wertschöpfungskette wie PLM, CAx, MES und ERP ist das eine, Plattformservice etwas Zweites, Cloud und Vernetzung ein Drittes, KI, Big Data und Maschinenlernen ein Viertes. Wie in den Anfangszeiten der IT gibt es bei dem einen alles oder vieles davon aus einer Hand, während sich andere auf einen bestimmten Aspekt konzentrieren.
Eine Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC geht davon aus, dass das wirtschaftliche Potenzial für Virtual und Augmented Reality im Jahr 2030 auf 1,5 Billionen US$ weltweit und 104Mrd.US$ für Deutschland ansteigen wird.‣ weiterlesen
Auf Unternehmensebene finden sich, je nach Einsatzbereich, zahlreiche unterschiedliche Systeme. In diesem Wust gehen zwangsläufig auch Daten unter bzw. deren Kontext geht verloren. Eine Product-Innovation-Plattform kann dabei helfen, das Potenzial der anfallenden Daten zu nutzen und sie in den richtigen Kontext zu setzten.‣ weiterlesen
Produktionsplanung und Produktionsteuerung lassen sich besser synchronisieren, wenn man die digitalen Modelle von Produkt und Produktionslinien mit Echtzeitdaten aus dem Shopfloor füttert. Wie das im Flugzeugbau aussehen könnte, demonstriert der Synced Factory Twin, ein echtzeitfähiges digitale Abbild der realen Fabrik auf Basis der Shopfloor-Lösung von ASCon Systems. Entwickelt wurde er zusammen mit Airbus im Rahmen eines prostep ivip-Projekts. Bis zum flächendeckenden Einsatz in der Flugzeugmontage sind allerdings noch einige Schritte zu gehen.‣ weiterlesen
Die manuellen Produktionsprozesse sind oft eng mit ERP-Prozessen und Automatisierungslösungen verbunden. Doch nahtlos sind die Verbindungen zwischen den Welten nicht. Augmented-Reality-Technik könnte das schon bald ändern. Diese Visualisierungen können reale Produktionsszenarien in bislang unmöglicher Art und Weise mit der Welt der Bits und Bytes verknüpfen – und dabei ganz neue industrielle Anwendungen ermöglichen. So zu sehen bei der Firma Bergolin, einem Hersteller von Farben und Lacken. ‣ weiterlesen