Neues aus der Smartfactory-KL


Und zwar?

Ruskowski: Es ist dieser gesamte Technologieschub, den wir momentan erleben – für mich eigentlich noch eine Spätfolge der Rechnereinführung insgesamt, also der x86-Revolution. Mir ist auch nicht wichtig, ob es eine eigene industrielle Revolution ist. Erst hatten wir die Einführung der Rechnersysteme und jetzt die neuen Kommunikationstechniken samt der ganzen Alltagstechnologien wie Mobiltelefone und die allgemeine Vernetzung. Hinzu kommen die ganzen Startup-Szenen, die wir gerade erleben. Darum geht es eigentlich.

Industrievertreter aus der ganzen Welt besuchen Ihre Demonstratoren. Interessieren sich die Besucher auch für die Auswirkungen auf Unternehmenskulturen, die mit einer intensivierten Zusammenarbeit von Firmen einher geht?

Zühlke: Es kommen sehr viele Fragen, wie wir unsere Firmen aussuchen und wie wir damit umgehen, wenn Konkurrenten aufeinandertreffen. Ich habe gelernt, dass es in einigen Ländern nicht erlaubt ist, überhaupt an einem Tisch zu sitzen. In Amerika gibt es sehr strenge Regeln, was gemacht werden darf und was nicht. Deswegen können wir auch nicht die eine Lösung erfinden, sie in die Welt hinausschicken und allen sagen, das gleiche zu tun. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Zum Glück sind unsere Mitglieder auch außerhalb Deutschlands aktiv. Wenn wir internationale Ansätze verfolgen, können andere Länder so von unseren Partnern lernen.

In welche Richtung werden Sie die Smartfactory-KL weiterentwickeln?

Zühlke: Starke Einflüsse kommen aktuell aus der Richtung der Künstlichen Intelligenz. Wir machen das zum Teil schon in der Anlage, sehen aber weit mehr interessante Ansätze. Hier geht es vor allem darum, aus Daten Informationen zu machen und aus den Informationen Wissen abzuleiten. Und das werden wir sicher sehr viel stärker in den Vordergrund stellen als in der Vergangenheit. Aber es kommen auch andere neue Technologien auf uns zu. Wir werden uns wohl intensiv mit dem Mobilfunkstandard 5G beschäftigen. Diese Technik ist zwar noch nicht vollständig marktreif, aber wir sehen hier großes Potenzial für die Industrie.

Ruskowski: Ich befasse mich auch verstärkt mit dem Thema KI. Jetzt haben wir endlich Plattformen verfügbar, um mit diesen Methoden effektiv arbeiten zu können. Wir wollen Künstliche Intelligenz einsetzen, um Mensch und Maschine einander näher zu bringen. Das betrifft eine sehr große Bandbreite von der Bedienung eines Moduls bis hin zum manuellen Arbeitsplatz. Einen zweiten Schwerpunkt sehe ich auf einem Feld, das wir horizontale Integration nennen. In der Industrie arbeiten hinter der Produktionstechnik häufig ERP-Systeme und MES-Systeme und die Frage ist, wie sich dieses Zusammenspiel künftig entwickelt. Wird es im Sinne einer horizontalen Integration möglich sein, dass ich mit der Konstruktion eines Produktes auch gleich den Produktionsplan entwerfe, ihn in den IT-Systemen ablege und dann automatisch, teilautomatisch oder manuell auf Maschinenproduktionsschritte, also auf Services von Maschinen, mappe? Das ist noch Zukunftsmusik, wir sind erst einmal mit der vertikalen Integration beschäftigt. Hierzu müssen IT-Fachkräfte eine Sicht auf die Maschine bekommen. Damit werden wir noch ein paar Jahre zu tun haben.

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