Bekannt ist der Inselstaat Trinidad und Tobago vor allem wegen der traumhaften Strände. Dabei ist Trinidad die am meisten industrialisierte Insel der Karibik. Aus der dort schon traditionellen Erdölförderung sind verschiedene Industriezweige entstanden – darunter auch die Erdgasverflüssigung. Zur Erhöhung der Verfügbarkeit einer neu erbauten Anlage wurde das Schutzgeräteprüfstecksystem Fame 2 von Phoenix Contact verbaut.
Im Niederspannungsnetz schützen Leistungsschalter und Fehlerstrom-Schutzschalter elektrische Betriebsmittel und Personen vor den Auswirkungen von Fehlern. Im Hoch- und Mittelspannungsbereich werden Strom und Spannung indirekt mit entsprechenden Schutzwandlern gemessen. Ein digitales Schutzgerät vergleicht darauf basierend die Messgrößen mit den individuell eingestellten Schutzparametern im Millisekunden-Takt. Wird ein Fehler im Netz detektiert, sendet das Schutzgerät ein Aus-Signal, das die Abschaltspule des Leistungsschalters anregt. Der fehlerhafte Abgang eines defekten Motors, Transformators oder Kabels wird so innerhalb weniger Millisekunden zum Schutz der Anlagen abgeschaltet. Im Bereich der Hoch- und Mittelspannung sind solche Netze oft über mehre km hinweg verzweigt. Dabei kommt es darauf an, elektrische Fehler schnell zu erkennen, den Fehlerort zu ermitteln und die Anlage durch den nächstgelegenen Schalter sicher abzuschalten. Im Hoch- und Mittelspannungsnetz kommen dabei hoch performante digitale Schutzgeräte zum Einsatz.
Die digitalen Schutzgeräte werden im Rahmen einer regelmäßigen Schutzprüfung auf ihre ordnungsgemäße Funktion hin überprüft. Dazu werden die Messsignale der Strom- und Spannungswandler dem Schutzgerät mit einem speziellen Prüfgerät vorgegeben. Die Schutzparameter, die im digitalen Schutzgerät eingestellt werden, müssen entsprechend des zu schützenden Netzbereiches parametriert und dann gegebenenfalls angeglichen werden. Damit von Beginn an die korrekte Schutzfunktionalität an den Mittelspannungs-Transformatoren und Schaltanlagen der Gas Processing Unit effizient überprüft werden kann, war ein leistungsstarkes Prüfstecksystem wichtiger Teil des Auftrags. Das Prüfstecksystem Fame wird mit dem Schutzprüfgerät verbunden, und der verkabelte Fame-Stecker wird in die Prüfbuchse gesteckt. “Nur beim Stecken des Prüfsteckers werden durch die intergierte Zwangsschaltfolge alle Stromwandler kurzgeschlossen und das Tripsignal für den Leitungsschalter unterbrochen”, erläutert Alexander Stehle, zuständiger Projektleiter bei Köhl. “Dann kann direkt mit dem Routineprüfzyklus zur Funktionsprüfung des Schutzgerätes begonnen werden.” Dabei zeigt die im Prüfstecker integrierte Anzeige dem Schutztechniker die Schaltzustände und Kurzschlussfunktionen an. Mehrere Funktionsschächte für Steck- und Schaltbrücken ermöglichen den flexiblen Einsatz hinsichtlich aller Schutzanforderungen.Anders als bei der Hochspannung werden im Bereich der Mittelspannung typischerweise keine Reserveschutzgeräte verbaut. Während der Schutzprüfung kann hier der Energieabgang durch die zu prüfenden Schutzgeräte nicht geschützt werden. “Tritt während der Schutzprüfung ein Netzfehler auf, können hohe Sach- und Personenschäden daraus resultieren”, so Stehle. “Das Schutzprüfstecksystem Fame 2 bietet für derartige Fälle die Möglichkeit, ein parallel geschaltetes Schutzgerät über die zusätzlichen Prüfbuchsen einzuschleifen.” Durch diese innovative Technik können die Betreiber die Anlagenverfügbarkeit während der Schutzprüfung deutlich erhöhen.
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