Cybersecurity Trends

Sicherheit entscheidet über Erfolg oder Misserfolg

Wie gut Unternehmen und große Organisationen die Sicherheit von Daten und IT in der digitalen Wirtschaft gewährleisten können, entscheidet über ihren Erfolg oder Misserfolg. Das ist eine von acht Entwicklungen, die die Experten von TÜV Rheinland in den Cybersecurity Trends 2019 identifiziert haben.

Bild: ©HelloRF Zcool/Shutterstock

Bereits zum sechsten Mal veröffentlicht TÜV Rheinland mit den Cybersecurity Trends die Prognosen seiner Cybersecurity Experten. Aus dem aktuellen Bericht geht hervor, dass Unternehmen Cyberangriffe mehr und mehr als zentrales Geschäftsrisiko erkennen und damit beginnen, ihre Organisation darauf auszurichten. Außerdem geht es in den Cybersecurity Trends u.a. darum, wie stark die Cyberkriminalität Technologien wie Operational Technology (OT) in der Industrie sowie das Internet der Dinge beeinflusst, warum der Fachkräftemangel zu einem immer größeren Problem werden könnte und welche Rolle Konzepte wie ‘Red Teaming‘ (umfassende Penetrationstests) oder agile Sicherheit voraussichtlich spielen werden.

Vom IT-Problem zum Geschäftsrisiko

Bis vor kurzem wurde mangelnde Cybersecurity nicht als ein Geschäftsrisiko, sondern als IT-Problem betrachtet. Dies hat sich laut TÜV Rheinland verändert: Mehrere große Unternehmen meldeten Verluste als Folge des NotPetya-Angriffs, darunter die Logistikunternehmen Maersk und FedEx, das Werbeunternehmen WPP und der Haushaltswarenhersteller Reckitt Benckiser. Gemessen am Verlust der Unternehmen, war NotPetya dabei der bisher teuerste Cyberangriff. Zugleich sind Verletzungen des Datenschutzes weiterhin ein Grund zur Sorge. Risiken, die von einer mangelnden Cybersecurity ausgehen, haben sich damit von einem hypothetischen Problem zu einem anerkannten Geschäftsrisiko entwickelt. Diese Erkenntnis führt nun zu langfristigen Veränderungen beim Management von Cybersecurity-Risiken und bei der Frage danach, wer für dieses Problem zuständig ist.

Diskrepanz zwischen industrieller und allgemeiner Cybersicherheit

Ein weiterer Trend, den die Experten ausgemacht haben ist, dass die industrielle Cybersecurity hinter der allgemeinen IT-Sicherheit zurückliegt. Obwohl mangelnde Cybersecurity von OT-Systemen gravierende Auswirkungen haben kann, wurde sie lange Zeit vernachlässigt, so TÜV Rheinland. Heutzutage haben sich die Risiken einer Vernachlässigung des Schutzes von OT-Systemen aufgrund neuer Technologien und geopolitischer Spannungen grundlegend verändert. Dies gilt insbesondere für Systeme zur Sicherheitsüberwachung. Wenn etwas zu einem Angriffsziel werden kann, sollten die Verantwortlichen alles Erdenkliche unternehmen, um den Erfolg eines solchen Angriffs zu verhindern.

Standards werden zur Herausforderung

Weltweit erarbeiten Normenorganisationen und Branchen die Sicherheits- und Datenschutzstandards, die für die nächste Entwicklungsstufe im Internet der Dinge und der OT erforderlich sind. Für Hersteller kann es verwirrend sein herauszufinden, welche dieser regionalen und branchenspezifischen Standards sie berücksichtigen müssen. Wie TÜV Rheinland mitteilt, sind besonders globale Unternehmen davon betroffen, die bei Entwicklung ihrer Produkte nachvollziehen müssen, wie sie deren Konformität gewährleisten können. Die Existenz konkurrierender Standards könnte daher zu Zeitverschwendung führen.

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