Produktionserwartungen der Industrie sind gedämpft

Nach mehreren Anstiegen in Folge, sind die Produktionserwartungen der deutschen Industrie im Oktober insgesamt etwas zurückgegangen. Eine Mehrzahl der Branchen plane jedoch eine Ausweitung der Produktion, so Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.

(Bild: Ifo-Institut)

Die Produktionserwartungen der deutschen Industrie für die kommenden Monate haben sich etwas eingetrübt. Wie das Ifo-Institut im Rahmen seiner jüngsten Konjunkturumfrage ermittelt hat, sind die Erwartungen im Oktober auf 17,4 Punkte gesunken, nach 20 Punkten im September und mehreren Anstiegen in Folge. „Die Industrie fährt das Tempo etwas herunter. Generell plant jedoch eine Mehrzahl der Branchen ihre Produktion auszuweiten“, sagt Ifo-Experte Klaus Wohlrabe. „Inwieweit die aktuellen Lockdown-Maßnahmen auf die Industrie durchschlagen werden, bleibt abzuwarten“, ergänzt er.

Autobauer wollen Produktion ausweiten

In der aktuellen Umfrage erwarten die Autobauer beispielsweise, dass sie ihre Produktion weiter ausweiten können, aber etwas weniger stark. Der Indikator sank auf 41 Punkte, nach 52 Punkten im September. Bei den Herstellern von Computern, von Gummi- und Kunststoffwaren und von Papier und Pappe haben sich dagegen die Erwartungen verbessert. Der Indikator stieg jeweils leicht auf 23 Punkte. Auch die Hersteller von Möbeln rechnen mit einer weiteren Zunahme ihrer Produktion. Der Indikator stieg von 16 auf 20 Punkte.

Geringe Zunahme bei Nahrungsmittelproduzenten

In der Chemie haben sich die Erwartungen etwas eingetrübt. Der Indikator fiel auf 19 Punkte, nach 24 im September. Bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen sank der Indikator auf 16 Punkte. Auch die Hersteller von Metallerzeugnissen blicken laut Ifo-Umfrage weniger optimistisch in die Zukunft als noch im Vormonat — der Indikator fiel auf 13 Punkte. Die Nahrungsmittelhersteller erwarten nur noch eine geringe Zunahme ihrer Produktion, der Indikator fiel in diesem Bereich deutlich von 29 auf 9 Punkte.

Die Hersteller von Druckerzeugnissen planen ihre Produktion einzuschränken. Der Indikator fiel von plus 14 auf minus 15 Punkte. Noch pessimistischer sehen die Getränkehersteller ihr künftiges Geschäft. Dort fiel der Ausblick von minus 12 auf minus 41 Punkte.

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