Der Sicherheitsstandard WPA2 (WPA=Wi-Fi Protected Access), der insbesondere zur Verschlüsselung von WLAN-Netzwerken empfohlen wird, ist über kritische Schwachstellen verwundbar. Betroffen sind alle derzeit aktiven WLAN-fähigen Endgeräte in unterschiedlichen Ausprägungen.
Die Schwachstelle wurde von Forschern der Katholischen Universität Löwen entdeckt. Demnach liegt die Ursache in einem Designfehler des IEEE-Standards 802.11.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) rät dazu, WLAN-Netzwerke bis zur Verfügbarkeit von Sicherheits-Updates nicht für Online-Transaktionen wie Online Banking und Online Shopping oder zur Übertragung anderer sensitiver Daten zu nutzen. “Nutzen Sie Ihr WLAN-Netzwerk so, als würden Sie sich in ein öffentliches WLAN-Netz einwählen, etwa in Ihrem Lieblings-Café oder am Bahnhof. Verzichten Sie auf das Versenden sensibler Daten oder nutzen Sie dazu einen VPN-Tunnel. Auch das kabelgebundene Surfen ist weiterhin sicher. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter sensibilisieren und geeignete Maßnahmen zur Absicherung ihrer Firmennetzwerke ergreifen. Sicherheitsupdates wurden bereits von verschiedenen Herstellern angekündigt und sollten umgehend durch den Nutzer eingespielt werden, sobald sie zur Verfügung stehen,” erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm.
Die sogenannte “Krack Attack” kann Angreifern das Mitlesen und Manipulieren von Datenpaketen ermöglichen, die über ein WLAN-Netzwerk gesendet oder empfangen werden. Sie betreffen insbesondere Geräte mit Android und Linux-Betriebssystemen. Windows- und Apple-Betriebssysteme sind eingeschränkt betroffen, hier können die Schwachstellen derzeit nicht in vollem Umfang erfolgreich ausgenutzt werden.
Um einen Angriff über die WPA2-Schwachstellen zu starten, muss sich der Angreifer zudem im Funkbereich des WLAN-Signals befinden. Das BSI rät zudem davon ab, den WPA2-Sicherheitsstandard zu deaktivieren, da ältere verfügbare Sicherheitsstandards als unsicher gelten und dafür keine Patches zu erwarten sind.
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