Die vertikale Integration oder Digitalisierung von bestehenden Produktionsanlagen (Brownfield) wird durch das Nachrüsten mit Edge Devices einfach möglich. Die ohnehin vorhandenen Daten innerhalb der Steuerungen und Module werden von angebrachten Sensoren ausgelesen, über smarte Konnektoren gesammelt, in strukturierte Kommunikationswege gelenkt und in IoT-Plattformen oder Clouds zusammengeführt.
Wie können Produktionsanlagen im Sinne des Plug&Produce flexibel und zugleich sicher umgebaut werden? Die Lösung ist ein erweitertes modulares Safety-Konzept. Modulare Zertifizierung wird somit von der Anlagen- bis zur Komponentenebene möglich und reduziert die Stillstandzeiten beim Anlagenumbau. Jeder Anlagenhersteller muss eine Konformitätserklärung abgeben und somit bestätigen, dass alle Gefahrenszenarien seiner Anlage beherrscht und die Mindestanforderungen an die Sicherheit erfüllt sind. Bei einer modularen Anlage der Zukunft kann die Konformität nach jedem Umbauvorgang nur dann zügig bestätigt werden, wenn ein modulares Zertifizierungskonzept die verschiedenen Anlagenvarianten vorab geprüft bereithält. Wird eine bereits im Vorfeld zertifizierte Anlagenkonfiguration gewählt, können somit lange Stillstandzeiten vermieden werden. Ein flexibles Transportsystem ist erstmals in das modulare Safety-Konzept der Anlage mit einbezogen. Fährt das FTS in den Zonenbereich einer Produktionslinie, wird es automatisch diesem Anlagenteil und folglich auch dieser Nothaltschleife zugeordnet.
5G, die Mobilfunktechnologie der fünften Generation, wird hohe mobile Übertragungsraten ermöglichen; Experten rechnen mit bis zu 20GBit/s. Dabei kann die Übertragung in einem geschützten Band stattfinden, was besonders für Industrieunternehmen relevant ist. Ein weiteres Merkmal von 5G ist eine geringe Latenzzeit von weniger als 1ms, womit die neue Technologie nahezu in Echtzeit operiert. Mit der Möglichkeit, Funkmikrozellen einzurichten, bietet 5G geeignete Voraussetzungen für die Anwendung in industriellen Maschinen und Anlagen. Die Marktreife wird in zwei Jahren erwartet. Bis es soweit ist, kommen beispielhafte Anwendungen zu Demonstrationszwecken zum Einsatz, so auch von der SmartFactory-KL. Das Partnerkonsortium hat gemeinsam mit seinen Partnern am flexiblen Transportsystem (FTS) eine optische Qualitätskontrolle eingesetzt. Im Sinne des Retrofittings wurde das FTS mit einer Kamera ausgestattet. Während das Produkt, der Visitenkartenhalter, von einer Fertigungslinie zur nächsten gefahren wird, können nun die Produktqualität geprüft und somit die Totzeit des Logistikprozesses sinnvoll genutzt werden. Das Bild wird über 5G in die Cloud übertragen, wo es mithilfe einer Software ausgewertet wird. Das Ergebnis der Qualitätskontrolle wird an das Transportsystem übermittelt und die Navigation des FTS entsprechend geregelt: Ist alles in Ordnung, gelangt das Produkt an die nächste Fertigungslinie zur automatisierten Verarbeitung. Liegt hingegen ein Fehler vor, kann das Produkt an den Handarbeitsplatz zur manuellen Nachbearbeitung gefahren werden.
Ein VDMA-Analyse von 1700 Fragebögen zeigt Defizite beim Spezialwissen rund um Industrie 4.0. Der Verband fordert daher von den Hochschulen, ihre Curricula für Industrie 4.0 weiterzuentwickeln. Beschäftigte müssten wiederum durch entsprechende Weiterbildungsstrategien auf den digitalen Wandel vorbereitet werden.‣ weiterlesen
Der VDI ist im Jahr 2019 wieder an zahlreichen Angeboten der Hannover Messe beteiligt. Eines ist das Forum Tech Transfer, das sich dem Innovationsmanagement widmet. ‣ weiterlesen
Wir schreiben das Jahr 2005, genauer gesagt, den 18. Januar 2005: Die SPS IPC Drives hat erstmals nach Themen gegliedert stattgefunden, Rexroth verkauft sein Kleinrobotergeschäft an Stäubli und Wladimir Putin soll die nächste Hannover Messe eröffnen. ‣ weiterlesen
“Intelligente Produkte sind der einzige Weg zu Industrie 4.0”, unterstrich Dr. Robert Bauer, Vorstandsvorsitzender bei Sick, bei seiner Begrüßung auf den internationalen Pressetagen des Unternehmens am Stammsitz in Waldkirch. ‣ weiterlesen
Zuständige Arbeitskreise von Profibus & Profinet International arbeiten an einer offenen Lösung für die Integration von TSN in Profinet. Eine Live-Demo mit Lösungen von den Herstellern Texas Instruments, Analog Devices und Hilscher, die auf der SPS IPC Drives 2018 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, zeigt, wie aufwandsarm TSN in Profinet mit Blick auf unterschiedliche Technologien integriert werden kann. ‣ weiterlesen
Delta Electronics ist der weltgrößte Hersteller von Schaltnetzteilen. Aber auch mit seinen Lösungen für industrielle Automatisierungs- und Kommunikationstechnik generiert das taiwanesische Unternehmen weltweit über 860Mio.US-Dollar Umsatz. Dass die Marke hierzulande nicht so präsent ist, wie diese Zahl eigentlich vermuten lässt, liegt u.a. daran, dass Delta einen großen Teil seiner Produkte für andere Unternehmen brandlabelt. "Mit dieser Strategie sind wir global sehr erfolgreich", erklärt Vertriebsleiter Holger Friedrich. Dennoch versuche man, die Marke als Automatisierungsanbieter in Europa bekannter zu machen. Das dazu nötige Portfolio kann Delta heute schon vorweisen. Delta hat kürzlich selbst Scara- und Knickarmroboter aus eigener Produktion vorgestellt. (Bild: Delta Energy Systems (Germany) GmbH)Gegründet wurde Delta Electronics ursprünglich im Jahr 1971. “Der Günder Bruce Cheng ist als heutiger Ehrenvorsitzender des Vorstands immer noch sehr präsent im Unternehmen”, erzählt Rötger Sander, verantwortlich für die Automatisierung im deutschsprachigen Raum (Head of IABG DACH). “Er hat Delta zu einem Unternehmen ausgebaut, das wirklich überall auf der Welt tätig ist. Europa genießt dabei einen hohen Stellenwert, ist es doch nach Asien und Nordamerika der drittwichtigste Markt für uns.” Entsprechend ist Delta Electronics seit über 30 Jahren auch in Deutschland aktiv und heute mit zwei Niederlassungen in Soest und Teningen vertreten, die von ehemaligen Produktionswerken stark in Richtung Engineering umgestaltet wurden.Um die Wahrnehmung der Marke Delta zu stärken, präsentiert das Unternehmen sein Produkt- und Leistungsspektrum auf den entsprechenden Fachmessen. (Bild: Delta Energy Systems (Germany) GmbH)Um die Entwicklung und den Vertrieb von Automatisierungstechnik kümmert sich der Delta-Geschäftsbereich Industrial Automation Business Group, kurz IABG. Stand heute stehen dem Bereich vier Produktionsstandorte, fünf Entwicklungszentren sowie weltweit über 120 Niederlassungen und Vertriebsbüros zur Verfügung. Die IABG-Zentrale liegt im taiwanesischen Taoyuan, der Großteil der Automatisierungskomponenten wird in einem Fertigungskomplex in Wujiang in China gefertigt. Für den Automatisierungsmarkt in Europa ist in erster Linie der Delta-Standort im Niederländischen Eindhoven zuständig. Von den insgesamt 87.000 Mitarbeitern des Unternehmens entfallen rund 7.500 auf den IABG-Bereich – davon sind wiederum mehr als 1.000 in der Entwicklung tätig. Als Anbieter von Automatisierungstechnik ist Delta Electronics seit den 1990er-Jahren aktiv. Bereits 1995 wurde eine eigene Umrichterserie vorgestellt, vier Jahre später kamen SPSen und Servocontroller auf den Markt. Anfang des Jahrtausends folgten dann Temperaturregler, Drehgeber und HMIs aus eigener Produktion. “Weitere Meilensteine wurden z.B. mit unserer CNC-Steuerung im Jahr 2010 oder mit den Industrial-Ethernet-Switches im Jahr darauf vorgestellt”, sagt Holger Friedrich, Vertriebsleiter für die industrielle Automatisierung in Deutschland. Seit 2015 baut Delta sogar Scara- und Knickarmroboter. “Ersterer ist in Asien bereits weit verbreitet und auch für den hiesigen Markt zertifiziert”, führt Friedrich weiter aus. “Aktuell sind wir in Europa dabei, ein Kompetenzzentrum für Robotik aufzubauen.” Die jüngsten Erweiterungen des Produktprogramms finden sich in der Sensorik, der Identtechnik oder einer hauseigenen Cloud für industrielle Anwendungen.Delta Electronics deckt das komplette Spektrum der Automatisierungstechnik mit eigenen Produkten ab. (Bild: Delta Energy Systems (Germany) GmbH)Der rasante Ausbau des Portfolios geht auf die Philosophie des Delta-Gründers Cheng zurück, er setzte von Beginn an auf eine hohe Fertigungstiefe. “Das können wir selber besser, lautet sein Credo”, sagt Friedrich mit einem Augenzwinkern. Entsprechend fertigt Delta alle Produkte seines Portfolios selbst, von wenigen Ausnahmen abgesehen. “Elektromechanik und Mechanik liegen nicht komplett in unserer Kernkompetenz”, verrät der Vertriebsleiter, “das heißt hier arbeiten wir bei Bedarf mit Partnern zusammen”. In den anderen Automatisierungsdisziplinen verhält es sich hingegen genau andersherum. So ist Delta mit dem brandlabeln von Schaltnetzteilen sehr erfolgreich – und heute der größte Hersteller dieser Geräte auf der Welt. Auch in Europa bieten viele namhafte Anbieter die Netzteile von Delta unter der eigenen Marke an. Eine ähnliche Strategie wird auch in der Automatisierung verfolgt. “Wir haben im vergangenen Jahr rund zwei Millionen Kompaktumrichter produziert”, unterstreicht Friedrich. “Den Großteil der Geräte aber eben mit dem Logo unserer Partner.” Für Delta hat sich dieser Ansatz bewährt, denn durch das so erzielbare Produktionsvolumen lassen sich Produktpreise erzielen, deren Attraktivität keines der beteiligten Unternehmen alleine erreichen könnte.Seit den 1990er-Jahren hat Delta sein Angebot an Automatisierungstechnik kontinuierlich ausgebaut. (Bild: Delta Energy Systems (Germany) GmbH)
Es gibt Spielzeugmarken, die sind seit Jahrzehnten aus den Kinderzimmern in Europa nicht mehr wegzudenken. Während manche davon, z.B. Playmobil, vor allem die soziale Kompetenz und Interaktion des Nachwuchs stärken können, vermitteln andere Systeme wie Lego erste Ansätze der Konstruktion und des Engineerings. Noch stärker in diese Richtung geht die Marke Fischertechnik, die seit über einem halben Jahrhundert die Technikbegeisterung der Jugend fördert. Doch deren Baukastensysteme haben die Tür des Kinderzimmers längst überschritten und vermitteln heute auch Nachwuchstechnikern sowie Jungingenieuren wichtige Kenntnisse – z.B. in Bezug auf moderne Produktionstechnik und Industrie 4.0. (Bild: Fischerwerke GmbH & Co. KG)Die Hauptabsatzmärkte des Spielwarenherstellers, der seine Produkte ausschließlich in Deutschland fertigt, sind in Europa Deutschland, Österreich und die Schweiz. Weltweit ist das Unternehmen vor allem im asiatischen und südamerikanischen Markt vertreten. Den größten Umsatzanteil bei Fischertechnik nimmt auch heute noch der Bereich Spielzeug ein. Jedoch verzeichnete das Unternehmen aus dem Nordschwarzwald in letzter Zeit ein deutliches Wachstum im Bereich Industrie. (Bild: Fischerwerke GmbH & Co. KG)Denn im Zuge der zunehmenden Digitalisierung simulieren viele Industriebetriebe ihre neuen Projekte mit Maschinen- und Anlagenmodellen aus dem Hause Fischertechnik. Auch für Großkonzerne wie SAP, IBM oder die Deutsche Telekom stellt das Konstruktionssystem zunehmend ein Mittel der Wahl dar, um Industrie 4.0 mit softwaregesteuerten Fabrikmodellen zu simulieren und begreifbar zu machen. Darüber hinaus ist der Hersteller rund um den Globus als Partner für Bildungseinrichtungen engagiert – natürlich vornehmlich für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik). Die speziell für Schulen und Pädagogen entwickelten Baukästen der Education Linie sind im Unterricht beliebte Lehrmittel für Projektarbeiten und Wettbewerbe. (Bild: Fischerwerke GmbH & Co. KG)So wird Fischertechnik heute an vielen Berufs- und Fachhochschulen sowie an Universitäten zur Lehre, aber auch zur Forschung eingesetzt – weltweit insgesamt an rund 3.500 Einrichtungen. Hier lässt sich genau so wie in Industriebetrieben mit den Baukästen eine realistischen Darstellung und Simulation anspruchsvoller und komplexer Systeme umsetzen. Das System von Fischertechnik bietet eine geeignete und kostengünstige Basis, um MINT-Themen zu vermitteln, industrielle Anwendungen zu planen und zu entwickeln sowie deren Abläufe zu testen.