Carbon Management-Technologien stehen im Fokus, um CO2-Emissionen zu reduzieren und zu managen. Die Rolle des Maschinenbaus und mögliche Entwicklungspfade betrachtet eine neue Studie des VDMA Competence Center Future Business.
Die Defossilisierung der Industrie ist ein wesentlicher Teil des Übergangs zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und zur Erreichung der Klimaziele. Carbon Management – bestehend aus den Technologien Carbon Capture and Storage (CCS), Carbon Capture and Utilization (CCU) und Carbon Dioxide Removal (CDR) – sind laur VDMA entscheidend, um klimaschädliche Kohlendioxid (CO2)-Emissionen effektiv zu reduzieren und zu managen. Die schnelle Entwicklung und Integration von erneuerbaren Energien, der Kreislaufwirtschaft, verbesserter Ressourceneffizienz und alternativer Produktionsverfahren soll dazu wichtige Beiträge leisten.
Die neue Studie ‘Carbon Management 2035’ des VDMA Competence Center Future Business beleuchtet Faktoren aus Sicht des Maschinen- und Anlagenbaus, zeigt daraus mögliche Entwicklungspfade auf und gibt Handlungsempfehlungen.
Die Studie wurde mit Unterstützung des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung ISI erstellt. Sie stellt vier Szenarien vor und empfiehlt eine verstärkte Förderung von Innovation und Forschung, die Schaffung unterstützender politischer Rahmenbedingungen sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, um Carbon Management-Technologien zu etablieren und die Klimaziele zu erreichen.
Das Thema Carbon Management hat in den letzten Jahren sowohl in Deutschland als auch auf europäischer Ebene deutlich an Bedeutung gewonnen. Die rasante Entwicklung in diesem Bereich ist vor allem auf die politische und gesetzgeberische Anerkennung der Dringlichkeit zur Erreichung der Netto-Null-Emissionsziele zurückzuführen. Sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene haben Strategieprozesse und Gesetzesinitiativen das Carbon Management als wesentlichen Bestandteil der Klima- und Industriepolitik etabliert.
Diese Entwicklung wird von zahlreichen Unternehmen und Branchenverbänden, insbesondere aus dem Maschinen- und Anlagenbau, getragen und vorangetrieben. Auf politischer Ebene in Deutschland und der EU werde die Bedeutung von Carbon Management durch die Entwicklung von zwei Säulenstrategien unterstrichen, schreiben die Studienverantwortlichen. Diese umfasse zum einen die industrielle Anwendung von CCS/CCU und zum anderen die CO2-Entnahme aus der Atmosphäre. Ziele sind dabei der Abbau rechtlicher Hemmnisse, die Moderation der politischen Diskussion und die Identifizierung von Fördermöglichkeiten.
Der Szenarioansatz versucht nicht, eine möglichst wahrscheinliche Prognose zu erstellen oder eine wünschenswerte Zukunft zu modellieren. „Foresight schafft Resilienz für Unternehmen. Wir setzen uns strukturiert mit möglichen Zukünften auseinander, indem wir Szenarien erarbeiten, die mögliche Entwicklungen abbilden. Es ist spannend zu sehen, wie sich schon heute Maßnahmen und Handlungsoptionen ableiten lassen, die Orientierungswissen für robuste Zukunftsstrategien bereitstellen“, sagt Dr. Anna Kirstgen vom Competence Center Foresight bei Fraunhofer ISI.
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