Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen

Gemeinsam für die Ingenieurausbildung

Kooperationen in der Lehre sind eine Win-win-Situation für beide Seiten: Durch den Technologie- und Wissenstransfer werden Studierende praxisnah ausgebildet, und Unternehmen können Fachkräfte frühzeitig an sich binden. Insbesondere KMU sollten bei Kooperationen in der Hochschullehre unterstützt werden, so der VDMA.

(Bild: ©howtogoto/ stock.adobe.com)

Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen bieten allen Beteiligten einen Mehrwert, dabei gibt es viele Variationsmöglichkeiten. Eine VDMA-Befragung der Hochschulen im Maschinenbau, der Elektrotechnik und der Informatik zeigt, wie groß die Bandbreite von Kooperationen in der ingenieurwissenschaftlichen Lehre ist: Hochschulen und Unternehmen arbeiten in der Ingenieurausbildung in sechzehn unterschiedlichen Kooperationsformen zusammen. Diese reichen von Studien- und Abschlussarbeiten bei Unternehmen über duale Studiengänge bis hin zu Forschungs- und Entwicklungsprojekten. Zudem geht aus der Befragung hervor, dass künftig mit einer steigenden Zahl von Kooperationen zu rechnen ist. Aktuell, so die Befragung, honorieren Hochschulen die Anbahnung oder Umsetzung von Kooperationen durch ihre Beschäftigten meist nicht explizit. Der überwiegende Teil der Befragten gibt dabei an, dass es dafür keine speziellen Anreize wie Leistungszulagen oder Deputatsanrechnungen gibt. Politik und Hochschulen seien gleichermaßen gefragt, so Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA. Nach Einschätzung der Hochschulen findet man kleinere und mittlere Unternehmen bereits heute in allen Kooperationsformen. Diese beschränken sich meist auf die vier häufigsten, an denen sich 70 Prozent der KMU beteiligen: Studien- und Abschlussarbeiten bei Unternehmen, Praktika und Praxissemester, Unternehmensbesichtigungen sowie Lehraufträge von Unternehmensvertreterinnen und -vertretern an Hochschulen. Bei anderen Kooperationsformen liegt die Beteiligung oft weit unter 30 Prozent. Die Untersuchung zeige, dass KMU noch nicht alle Möglichkeiten gleichermaßen nutzen. Eine Hilfestellung könne sein, wenn lokale Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Hochschulen und Unternehmen identifiziert und Informationen zu Lehrkooperationen bereitgestellt werden, so Rauen.

Beide können profitieren

Die Befragung, an der sich 82 Dekanate beteiligten, zeigt zudem, dass sowohl Studiengänge, Studierende und Unternehmen von der Zusammenarbeit profitieren können: Problemstellungen aus der Praxis sind beispielsweise ein Motivationsfaktor für Studierende und ermöglichen es, die Theorie in der praktischen Umgebung zu reflektieren. Wichtig für erfolgreiche Kooperationen sind laut Befragung feste Ansprechpartner, die sich über Erwartungen austauschen und gemeinsame Zielsetzungen treffen. mst/VDMA e.V.

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