Mit Unternehmenskultur und Betriebsstruktur zu digitalem Wachstum

Nur sieben Prozent treffen
den Sweetspot

Neun von zehn Unternehmen fehlt es laut einer Studie des IT-Dienstleisters Infosys an Unternehmenskultur und Organisationsstruktur, um digitales Wachstum zu ermöglichen. Unternehmen sollten sich auf eine Kombination aus Live-Daten, verantwortungsvoller Risikobereitschaft und Produktorientierung fokussieren, so die Studienverantwortlichen.

(Bild: ©Halfpoint/stock.adobe.com)

Sieben Prozent der Unternehmen verfügen laut einer Befragung des IT-Dienstleisters Infosys über die richtige Kombination aus Unternehmenskultur und Betriebsstruktur, um das Wachstum durch digitale Technologien zu steigern. Befragt wurden 2.700 Führungskräfte aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Australien, Neuseeland, China und Indien.

Die Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen, die ihre Entscheidungen auf der Grundlage hochwertiger, transparenter Daten treffen und eine Kultur der verantwortungsvollen Risikobereitschaft aufbauen, unter den heutigen schwierigen makroökonomischen Bedingungen schneller ein rentables Wachstum erzielen können. Darüber hinaus ließen sich neue Produkte schneller auf den Markt bringen, wenn sich Unternehmen auf Produkte und nicht auf Prozesse konzentrieren würden, so die Studienverantwortlichen. Dies wiederum erhöhe den Vorteil der frühen Markteinführung.

Drei Erfolgsfaktoren

Laut der Studie kristallisieren sich dabei drei Erfolgsfaktoren heraus: interne Datennutzung, eine Unternehmenskultur, die verantwortungsvolle Risiken ermöglicht, und eine produktbezogene Organisation des Unternehmens. Organisationen, die sich in diesen Bereichen auszeichnen, können ihren Gewinn, ihre Markenwahrnehmung und das Engagement ihrer Mitarbeiter und Kunden steigern. Laut Report beherrschen jedoch weniger als zehn Prozent der Unternehmen diese drei Unterscheidungsmerkmale. Für Organisationen, die diese Erfolgsfaktoren bereits erfolgreich umsetzen, bieten sich erfolgsversprechende Chancen:

Live-Daten: Laut Report setzen derzeit fünf Prozent der Unternehmen das um, was die Studienautoren als universellen ‘Live-Daten’-Ansatz bezeichnen. Darunter verstehen sie Daten, die qualitativ hochwertig, zeitnah und unternehmensweit verfügbar sind. Diese Datenpraktiken können den Gewinn durch bessere Innovationen und eine schnellere Markteinführung neuer Produkte steigern. So konnten Unternehmen, die bei der Entscheidungsfindung resistente Datenpraktiken anwenden, ihre Fähigkeit zur Einführung neuer Produkte um bis zu 85 Prozent verbessern.

Produktbezogene Organisation: Unternehmen, die ihre Teams nach ihrem Produktangebot und nicht nach Geschäftsfunktionen organisieren, sind mit 50 Prozent höherer Wahrscheinlichkeit federführend bei der Einführung neuer Produkte. Zudem verbessern sie laut Studie damit sowohl das Engagement der Mitarbeiter als auch der Kunden. Laut Studie ist nur die Hälfte der befragten Unternehmen auf diese Weise organisiert, so dass sich hier große Chancen bieten.

Eine Kultur der verantwortungsvollen Risikobereitschaft: Ein Unternehmen, das verantwortungsbewusst und wohlüberlegt Risiken eingeht und sich dabei auf aktuelle Daten stützt, wird mit größerer Wahrscheinlichkeit schneller neue Produkte entwickeln, Mitarbeiter an sich binden und seinen Gewinn steigern als Unternehmen, die dies nicht tun. Der Digital Radar hat fünf kulturelle Hebel identifiziert, die die Innovation um das Fünffache verbessern können: flexibler Führungsstil, Vielfalt in der Führung und bei den Mitarbeitern, datengestützte Führung, schnelles Testen und Lernen sowie die Förderung der Risikobereitschaft.

Die Ergebnisse machen deutlich, so die Studienverantwortlichen, dass der digitale Erfolg von der Art und Weise abhängt, wie sich ein Unternehmen rund um die Technologie organisiert, und nicht von der Technologie allein.

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