CodeMeter-Technologie schützt additive Fertigung

Ersatzteile sicher drucken

Daimler Buses hat als erstes Unternehmen in der Automobilbranche ein neues Geschäftsmodell mit dem Verkauf von Ersatzteilen aufgebaut – die aus dem 3D-Drucker kommen. Das neuartige Konzept basiert auf Verschlüsselung und Lizenzierung. Von 3D-gedruckten Ersatzteilen sollen vor allem die Käufer profitieren, versprechen die drei daran beteiligen Unternehmen.
Die Herausforderungen im Bereich additive Fertigung haben sich inzwischen gewandelt. Anfangs galt es, mit unterschiedlichen Materialien, die dafür erforderlichen Drucktechniken und die abschließende notwendige Nachbearbeitung umzugehen. Es schien damals unmöglich zu sein, 3D-gedruckte Objekte in der geforderten Qualität und zu einem akzeptablen Preis drucken zu können.

Inzwischen wurden umfangreiche Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen und diese Hürden genommen, jedoch müssen heutzutage ganz andere Anforderungen gelöst werden. Beispielsweise die Herstellung von Ersatzteilen mittels 3D-Druck direkt vor Ort, denn zertifizierte Ersatzteile sollen überall auf der Welt sofort verfügbar sein, was dazu führt, dass eine kostenintensive Bevorratung und lange Lieferwege entfallen. In Hinblick auf Nachhaltigkeit und die Unabhängigkeit von Lieferketten gewinnt der 3D-Druck von Ersatzteilen in der Zukunft noch weiter an Bedeutung.

3D-Druck und das geistige Eigentum

Druckt der Rechteinhaber selbst die Ersatzteile, dann ist er für den Umgang mit seinem geistigen Eigentum selbst verantwortlich. Kommt jedoch ein lokaler, unabhängiger Serviceprovider ins Spiel, dann will der Rechteinhaber weiterhin das geistige Eigentum seines 3D-Druckobjekts entlang der gesamten Prozesskette geschützt wissen. Das Problem ist, dass jeder, der unberechtigt an die originale Datei kommt, das 3D-Objekt in beliebiger Stückzahl und immer in der gleichen Qualität drucken kann, und eine Unterscheidung von Original und Kopie ist nahezu unmöglich. Ein wirkungsvoller Ansatz, um diese Herausforderung zu lösen, ist, dass der Rechteinhaber sein 3D-Druckobjekt verschlüsselt und zusätzlich eine nachvollziehbare Abrechnung über die gesamte Prozesskette hinweg nutzt.

3D-gedruckte Ersatzteile bei Daimler Buses

Seit dem Jahr 2022 hat sich Daimler Buses dem Thema 3D-Druck für Ersatzteile angenommen und als erstes Unternehmen in der Automobilbranche ein Geschäftsmodell mit dem Verkauf von Ersatzteilen aufgebaut. Viele Ersatzteile für Omnibusse der Fahrzeugmarken Mercedes-Benz und Setra liegen im 3D-Druck-Lizenzshop von Omniplus jetzt auch in digitaler Form und für den 3D-Druck angepasst vor, sodass Busunternehmen und Servicepartner weltweit das Druckrecht erwerben und dann das Objekt direkt vor Ort drucken können.

Daimler Buses plant, von insgesamt rund 40.000 Ersatzteilen mehr als 7.000 Ersatzteile zu digitalisieren, egal ob es sich um gängige Ersatzteile oder um selten benötigte Ersatzteile für spezielle Kundensonderwünsche oder ältere Modelle geht.

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