Made in Germany ist kein Gütesiegel mehr

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Automobilindustrie muss sich ändern

Für einige Branchen und Bereiche in Deutschland stellen auch die Studienteilnehmer eine deutlich erhöhte Notwendigkeit zur Veränderung fest. Die Befragten sehen diese vor allem im Bildungswesen (47 Prozent) und in der Automobilindustrie (43 Prozent). Besonders hohes Vertrauen in seiner Veränderungsbereitschaft genießt der Onlinehandel (56 Prozent), während dem Bildungswesen mehr als jeder Dritte (35 Prozent) nicht zutraut, notwendige Veränderungen anzugehen.

Made in Germany kein Kriterium

Ein Unternehmenssitz in Deutschland oder ‘Made in Germany’ sind nur für rund ein Fünftel der Deutschen wichtige Voraussetzung für Vertrauen, so die Studie. Wichtiger sind hohe Qualität (38 Prozent) und Transparenz (31 Prozent) bei Herkunft und Produktionsbedingungen. Der größte Faktor für Vertrauen ist ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Mit 48 Prozent Zustimmung ist es den Deutschen mehr als doppelt so wichtig, wie das soziale, gesellschaftliche oder ökologische Engagement (21 Prozent) eines Unternehmens. Dabei vertrauen die Deutschen den eigenen Erfahrungen am ehesten, so die Studie. @Kontakt_FA: @Kontakt_FA: @Kontakt_FA: mst/PricewaterhouseCoopers GmbH

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Mit dem TechnikRadar untersuchen Acatech, die Körber-Stiftung und das Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung der Universität Stuttgart jährlichen, wie sich die Technikeinstellungen in der Bevölkerung in den letzten Jahren verändert haben und dass die Deutschen im Vergleich mit ihren europäischen Nachbarn Technik differenzierter bewerten. Die Daten aus den seit 2017 regelmäßig durchgeführten Repräsentativumfragen lassen einen Längsschnittvergleich zu – und dieser zeigt: In einigen zentralen Fragen haben sich ältere und jüngere Menschen in Deutschland stetig voneinander entfernt. ©THANANIT/stock.adobe.com (Bild: ©THANANIT/stock.adobe.com)Umweltschutz hängt vom Alter ab. Das ist das Ergebnis des TechnikRadar 2024, für das die bisherigen Repräsentativumfragen von 2017, 2019, 2021 und 2022 vergleichend ausgewertet wurden. Demnach trifft die Aussage, dass der Erhalt einer intakten Umwelt erfordert, dass alle ihren Konsum reduzieren, bei den 16 bis 34-Jährigen zuletzt auf vergleichsweise wenig Einverständnis – mit einem Durchschnittswert von 6,8 auf einer Skala von 0 (volle Ablehnung) bis 10 (volle Zustimmung). Die Altersgruppe der über 65-Jährigen stimmt mit einem Wert von 7,9 deutlich stärker zu.Auch bei anderen Fragestellungen haben sich die Ansichten von jüngeren und älteren Deutschen voneinander entfernt. Die Generation 65+ teilt laut der jüngsten Befragung eher die Befürchtung, dass Technik ihre Freiheit einschränken könnte. Bei der Aussage “Je weiter sich die Technik entwickelt, desto mehr Zwänge wirken auf den Menschen” erreicht die Zustimmung der älteren Altersgruppe auf einer Skala von 0 (volle Ablehnung) bis 10 (volle Zustimmung) einen Wert von 7,0. Die 16 bis 34-Jährigen weisen mit 5,7 im Vergleich mit allen anderen untersuchten Gruppen den niedrigsten Wert auf.Das TechnikRadar zeigt, dass die Deutschen Technik sehr differenziert und stark anwendungsbezogen bewerten. Der Einsatz von Robotern in der Pflege wird beispielsweise auf einer Skala von 0 (gar nicht nützlich) bis 10 (sehr nützlich) mit einem Wert von 3,9 im Jahr 2022 eher kritisch gesehen, auch wenn die Nutzenbewertung seit 2017 stetig gestiegen ist (vgl. 2017: 3,4). Ein stärkerer Einsatz von Robotern im Bausektor wird hingegen mit einem Wert von 5,1 als deutlich nützlicher eingeschätzt.

Die strukturelle Verbesserung der Kosten und Profitabiltät steht für große Industrieunternehmen in diesem Jahr ganz oben auf der Managementagenda. Für zwei Drittel der Vorstände hat das Thema laut einer Studie der Managementberatung Horváth größte Bedeutung. Im Zuge dessen setzt sich die Deglobalisierung der Unternehmen fort: aus Exportweltmeistern werden transnationale Organisationen. Deutschland profitiert hier laut der Studie nicht.

(Bild: ©LALAKA/stock.adobe.com)

Mit Ausnahme des Automotive-Sektors gehen die CxOs in allen Industriezweigen für das Gesamtjahr 2024 von konstanten oder leicht steigenden Umsätzen aus. Mit Blick auf 2025 sind die Aussichten positiv – keine Branche geht dann mehr von einem Rückgang aus, alle rechnen mit relevanten Umsatzsteigerungen. „Die Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht. Der Fokus auf Kostenmanagement – und auch Liquiditätsmanagement ist in der Priorität gestiegen, die Basis für Wachstum – zahlt sich aus. Die Unternehmen bedienen die Märkte zunehmend direkt aus den Regionen heraus mit eigenen Standorten. Das erweist sich als Erfolgsstrategie“, sagt Ralf Sauter, Partner und Industrieexperte bei der Managementberatung Horváth.

„Für den Standort Deutschland muss man aber sagen: Aufschwung sieht anders aus. Denn das Wachstum findet im Ausland statt, die Wertschöpfung wird immer dezentraler. Das ist Erfolgsfaktor, aber auch Herausforderung: Die Unternehmen müssen ihre Organisationsstrukturen dahingehend anpassen, dass die Regionen autonomer vom Headquarter agieren können.“

Über die sich verschlechternden Standortbedingungen in Deutschland besteht Sauter zufolge großer Unmut und Unverständnis bei den Top Playern. Der Experte und Studienleiter hat persönlich im Rahmen der Studie intensive Gespräche mit 50 Vorständen und Geschäftsführungsmitgliedern international agierender Industriekonzerne geführt, insgesamt wurden CxOs aus 440 großen produzierenden Unternehmen gefragt. „Industriekonzerne mit Hauptstandort in Deutschland investieren zwar noch immer etwa 50 Prozent ihrer Kapitalaufwendungen hier, für Ersatz und neue Produktionen. Doch das bedeutet auch: die Hälfte der Investitionen fließen ins Ausland, und zwar die Wachstumsinvestitionen“, sagt Ralf Sauter, Partner und Industrieexperte bei der Managementberatung Horváth.

Ein starker Fokus der deutschen Produzenten liegt in den USA, mehr als 12 Prozent an CAPEX fließen dorthin. „Nicht nur die Kostenstrukturen und Marktchancen sind hier attraktiv – das ökonomische Mindset ist ganz anderes. Die Industrie hat volle politische Rückendeckung, Wachstum wird gezielt gefördert“, so Horváth-Experte Sauter. Doch die Unternehmen stellen sich resilient auf und setzen nicht alle Karten auf den US-Markt, sondern orientieren sich beispielsweise auch weiterhin verstärkt nach Asien (rund 14 Prozent CAPEX), insbesondere China und Indien. „Die Unternehmen betreiben Derisking, ja, aber das heißt nicht, dass sie aus China rausgehen – im Gegenteil“, so Sauter.

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