Umfrage von HPE

Geringer Datenreifegrad behindert Geschäftserfolg

Ein im Durchschnitt niedriger Datenreifegrad erschwert es sowohl dem privaten als auch den öffentlichen Sektor, Ziele wie Umsatzsteigerung oder ökologische Nachhaltigkeit zu erreichen – das geht aus einer Umfrage von YouGov im Auftrag von Hewlett Packard Enterprise (HPE) hervor.

(Bild: Hewlett-Packard Enterprise)

Die Marktforscher befragten mehr als 8.600 Führungskräfte in 19 Ländern. Die Auswertung ergab, dass der durchschnittliche globale Datenreifegrad – die Fähigkeit, aus Daten Mehrwert zu schaffen – bei 2,6 auf einer 5-Punkte-Skala liegt (Deutschland: 2,4). Drei Prozent der befragten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen (Organisationen) erreichen den höchsten Reifegrad.

Studie bewertet Reifegrade

Die Umfrage basiert auf einem von HPE entwickelten Reifegradmodell, das die Fähigkeit eines Unternehmens bewertet, mit Daten Wertschöpfung zu betreiben. Grundlage dafür sind strategische, organisatorische und technologische Kriterien. Die niedrigste Reifegradstufe (1) bezeichnet HPE als ’Daten-Anarchie’. Auf dieser Stufe sind Datenbestände voneinander isoliert und werden nicht systematisch ausgewertet. Die höchste Stufe (5) wird als ’Daten-Ökonomie’ bezeichnet. Auf dieser Stufe ist die Datenstrategie ein Kernbestandteil der Organisations-Strategie, und es gibt einen einheitlichen Zugriff auf interne und externe Datenquellen, die mit Analytics und künstlicher Intelligenz (KI) verarbeitet werden. Gemessen an diesem Reifegradmodell ergeben sich folgende Ergebnisse:

  • 14 Prozent (Deutschland: 18 Prozent) der befragten Firmen und Behörden sind auf Stufe 1 (Daten-Anarchie)
  • 29 Prozent (Deutschland: 36 Prozent) auf Stufe 2 (Daten-Reporting)
  • 37 Prozent (Deutschland: 35 Prozent) auf Stufe 3 (Daten-Erkenntnisse)
  • 17 Prozent (Deutschland: 10 Prozent auf Stufe 4 (Daten-zentrisch)
  • 3 Prozent (Deutschland 1 Prozent) auf Stufe 5 (Daten-Ökonomie).

Der Mangel an Datenfähigkeiten wiederum erschwere es den Organisationen, Ziele zu erreichen, so die Studienautoren. Dazu gehörten Umsatzsteigerung (30 Prozent D: 21 Prozent), Innovation (28 Prozent, D: 19 Prozent), Erhöhung der Kundenzufriedenheit (24 Prozent, D: 20 Prozent), Verbesserung der ökologischen Nachhaltigkeit (21 Prozent, D: 21 Prozent) und Steigerung der internen Effizienz (21 Prozent, D: 20 Prozent).

Herausforderung für die Datennutzung

Die Umfrage zeigt zudem, welche Herausforderungen sich für die Befragten ergeben, um Daten entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu nutzen.

13 Prozent der Befragten (D: 9 Prozent) geben an, dass die Datenstrategie ein Kernbestandteil ihrer Organisations-Strategie ist.

Fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihre Organisation entweder kein Budget für Dateninitiativen bereitstellt (28 Prozent, D: 37 Prozent) oder nur gelegentlich (20 Prozent, D: 19 Prozent) Dateninitiativen über das IT-Budget finanziert.

28 Prozent der Befragten (D: 19 Prozent) sagen, dass ihre Organisation einen strategischen Fokus auf die Bereitstellung datengesteuerter Produkte oder Dienstleistungen hat.

Und fast die Hälfte der Befragten gibt an, dass ihre Organisation keine KI-Methoden wie maschinelles Lernen oder Deep Learning einsetzt, sondern bei der Datenanalyse nur Tabellenkalkulation (29 Prozent, D: 30 Prozent) oder Business Intelligence und standardisierte Berichte (18 Prozent, D: 16 Prozent) nutzen.

Bei 34 Prozent der Befragten (D: 40 Prozent) gibt es laut Studie keine übergreifende Daten- und Analysearchitektur. Laut Befragung sind die Daten in einzelnen Anwendungen oder Standorten isoliert. 19 Prozent (D: 11 Prozent) geben an, eine zentrale Datenplattform implementiert zu haben, die einen einheitlichen Zugriff Daten im gesamten Unternehmen erlaubt. Bei 8 Prozent (D: 7 Prozent) umfasst die Datenplattform auch externe Datenquellen.

Dadurch, dass Datenquellen vermehrt über Clouds und verschiedene Standorte verteilt sind, sagen 62 Prozent der Befragten (D: 62 Prozent), dass es strategisch wichtig sei, ein hohes Maß an Kontrolle über ihre Daten und ihre Datenwertschöpfung zu haben. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent, D: 42 Prozent) zeigt sich besorgt darüber, dass Datenmonopole zu viel Kontrolle über ihre Datenwertschöpfung haben, und 39 Prozent (D: 28 Prozent) würden ihre Cloud-Strategie überdenken. Als wichtigste Gründe dafür geben die Befragten Cloud-Kosten (42 Prozent, D: 38 Prozent), Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit (37 Prozent, D: 36 Prozent), der Bedarf nach einer flexibleren Datenarchitektur (37 Prozent, D: 30 Prozent) und die mangelnde Datenkontrolle (32 Prozent, D: 47 Prozent) an.

Das könnte Sie auch interessieren

Werkzeugbahnen für Zerspanprozesse in CAM-Systemen zu planen erfordert Expertenwissen. Viele Parameter müssen bestimmt und geprüft werden, um die Bahnplanung Schritt für Schritt zu optimieren. Im Projekt CAMStylus arbeiten die Beteiligten daran, diese Aufgabe zu vereinfachen - per KI-gestützter Virtual-Reality-Umgebung.‣ weiterlesen

In einer Studie von Techconsult in Zusammenarbeit mit Grandcentrix wurden 200 Unternehmen ab 250 Beschäftigten aller Branchen zum Thema ESG in ihren Unternehmen befragt. Die Studie hebt die zentrale Rolle der jüngsten CSR-Direktive der EU bei der Förderung von Transparenz und Nachhaltigkeit in Unternehmen hervor. Dabei beleuchtet sie die Fortschritte und Herausforderungen bei der Umsetzung von Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungskriterien (ESG) im Zusammenhang mit der Nutzung von IoT-Technologien.‣ weiterlesen

AappliedAI hat vier KI Use Cases identifiziert, die es dem produzierenden Gewerbe ermöglichen, ihre Effizienz und Produktivität zu steigern. Mit der Anwendung bewährter Technologien können sich die Investitionen bereits nach einem Jahr amortisieren.‣ weiterlesen

Hinter jedem erfolgreichen Start-up steht eine gute Idee. Bei RockFarm sind es gleich mehrere: Das Berliner Unternehmen baut nachhaltige Natursteinmauern aus CO2 bindendem Lavagestein. Oder besser gesagt, es lässt sie bauen - von einem Yaskawa-Cobot HC10DTP.‣ weiterlesen

Mit über 2,2Mio.t verarbeitetem Schrott pro Jahr ist die Swiss Steel Group einer der größten Recyclingbetriebe Europas. Für seinen 'Green Steel', also Stahl aus recyceltem Material, arbeitet das Unternehmen an einem digitalen Zwilling des ankommenden Schrotts.‣ weiterlesen

Laut einer aktuellen Studie von Hitachi Vantara betrachten fast alle der dafür befragten Unternehmen GenAI als eine der Top-5-Prioritäten. Aber nur 44 Prozent haben umfassende Governance-Richtlinien eingeführt.‣ weiterlesen

61 Prozent der Unternehmen in Deutschland wollen laut einer Bitkom-Befragung per Cloud interne Prozesse digitalisieren, vor einem Jahr waren es nur 45 Prozent. Mittelfristig wollen die Unternehmen mehr als 50 Prozent ihrer Anwendungen in die Cloud verlagern.‣ weiterlesen

Mit generativer KI erlebt 'Right Brain AI', also eine KI, die kreative Fähigkeiten der rechten menschlichen Gehirnhälfte nachahmt, derzeit einen rasanten Aufstieg. Dieser öffnet aber auch die Tür für einen breiteren Einsatz von eher analytischer 'Left Brain AI'. Das zeigt eine aktuelle Studie von Pegasystems.‣ weiterlesen

Um klima- und ressourcengerechtes Bauen voranzubringen, arbeiten Forschende der Bergischen Universität Wuppertal in ihrem Projekt TimberConnect an der Optimierung von digitalen Prozessen entlang der Lieferkette von Holzbauteilen. Ihr Ziel ist unter anderem, digitale Produktpässe zu erzeugen.‣ weiterlesen

Rund zwei Drittel der Erwerbstätigen in Deutschland verwenden ChatGPT und Co. zumindest testweise, 37 Prozent arbeiten regelmäßig mit KI-Anwendungen. Doch auch Cyberkriminelle machen sich vermehrt die Stärken künstlicher Intelligenz zunutze - mit weitreichenden Folgen.‣ weiterlesen

Erstmals seit der Energiekrise verzeichnet der Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie mit allen drei Teilindizes (die Bedeutung, Produktivität und Investitionen betreffend) einen leichten Rückgang. Mögliche Gründe erkennt EEP-Institutsleiter Professor Alexander Sauer in der Unsicherheit und der drohenden Rezession, der dadurch getriebenen Prioritätenverschiebung und der Reduktion von Produktionskapazität.‣ weiterlesen