Auch der Fachkräftemangel ist ein Problem

Traditionelle Ansichten
hemmen Innovationskraft

Eine Studie von Protolabs bescheinigt deutschen Unternehmen einen proaktiven Ansatz hinsichtlich Innovationen – traditionelle Einstellungen zur Arbeitskultur und eine starre Vorstellung bei der Zusammenarbeit mit Partnern hemmen allerdings den Fortschritt.

Bild: © goodluz/stock.adobe.com

Eine Studie von Protolabs, einem Unternehmen im Bereich der digitalen Fertigung, zeigt einen zunehmenden Spagat zwischen Innovationskraft und Tradition deutscher Unternehmen auf. Im Zuge der europaweiten Befragung wurden auch die Antworten deutscher Fachkräfte aus der Fertigungsindustrie untersucht und mit Blick auf die Innovationskraft, die Einstellung zur Zusammenarbeit mit Partnern und Dritten, den Fachkräftemangel sowie die Einstellung zur Arbeitsweise hierzulande analysiert.

Fundament für Innovationen

Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeigt sich, dass deutsche Unternehmen wesentlich stärker darauf achten, die eigene Innovationskraft so gut wie möglich zu stärken und auf einem soliden Fundament aufzubauen. Für 75 Prozent der Befragten steht so die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen an vorderster Stelle. Zudem gaben 51 Prozent der Befragten an, vorrangig Budget für Innovationen einzuräumen. Darüber hinaus greifen 46 Prozent auch auf bestehende Betriebs- und Kundendaten zur Entwicklung einer umfassenden Innovationsstrategie zurück.

Rückkehr zum klassischen Modell

Während für deutsche Entscheider und Verantwortliche klar ist, dass Innovationen ein wesentlicher Bestandteil der Zukunftsstrategie sein müssen, zeigt die Studie auf der anderen Seite, dass hierzulande ein traditionelles Verständnis von Arbeitskultur vorherrscht. Sowohl mit Blick auf Arbeitsort wie auch auf Arbeitswoche verhalten sich deutsche Unternehmen vergleichsweise zurückhaltend. So gaben etwa 62 Prozent an, dass lediglich eine Fünf-Tage-Woche im Betrieb ein optimales Umfeld für Innovationskraft im Unternehmen darstellt. 29 Prozent der Befragten befürworteten eine Vier-Tage-Woche als treibende Kraft. Das Festhalten an der traditionellen Arbeitsumgebung im Betrieb – also eine klare Distanzierung zu Homeoffice-Modellen jedweder Art fand hierzulande im europäischen Vergleich den höchsten Zustimmungswert. 58 Prozent der Befragten bekannten sich zum klassischen Modell. 44 Prozent sehen im Fachkräftemangel ein Haupthindernis für die Innovationskraft.

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