Eine Roland Berger-Befragung von rund 650 Experten zeigt: Neben Automotive, Bau und Immobilien sowie Einzelhandel hat auch das Gesundheitswesen grundlegenden Anpassungsbedarf. Fast die Hälfte der Befragten sehen Rückstände bei Digitalisierung und Innovation als stärksten Restrukturierungstreiber.
(Bild: ©AnastasiiaUsoltceva/stock.adobe.com)
Zwei Drittel der befragten Restrukturierungsexperten sehen die Notwendigkeit eines grundlegenden strategischen Wandels in Unternehmen, wobei vier Branchen besonders hervor stechen. Doch nur jeder Zehnte glaubt, dass das Management in den Unternehmen wirklich bereit ist, sich einem tiefgreifenden Umbruch zu stellen. Das ergibt die diesjährige Restrukturierungsstudie von Roland Berger, die die Einschätzungen von rund 650 Experten aus dem Bankwesen, von Sanierungsberatungen und Insolvenzverwaltungen widerspiegelt.
Rund drei Viertel der von Roland Berger Befragten gehen für 2023 von einer Stagnation bzw. einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in Deutschland aus, fast die Hälfte erwartet eine ähnliche Entwicklung auch für die kommenden beiden Jahre. 58 Prozent halten dabei den Fachkräftemangel für den größten wirtschaftspolitischen Risiko- und Belastungsfaktor. Unter diesen Vorzeichen erwarten fast zwei Drittel (62 Prozent) umfassende Restrukturierungsinitiativen. Besonders betroffen sehen sie den Automobilsektor (von 57 Prozent genannt), der aufgrund hoher Kosten und mäßiger Nachfrage unter Druck bleibt.
Die Baubranche kommt durch steigende Zinsen und geringere Realeinkommen in Bedrängnis und wird folgerichtig fast doppelt so oft als betroffen genannt wie im Vorjahr (52 Prozent vs. 28 Prozent 2022). An dritter Stelle folgt der Einzelhandel (46 Prozent), dem schwindende Kaufkraft sowie veränderte Konsumpräferenzen zu schaffen machen. Erstmals von den Befragten genannt wird dieses Jahr das Gesundheitswesen (45 Prozent), das unter einem massiven Fachkräftemangel leidet. Für den Maschinenbau sehen 18 Prozent der Befragten einen erhöhten Restrukturierungsbedarf.
Branchenübergreifend besteht laut Experten jedoch ein erhöhter Transformationsdruck. Der wichtigste Grund dafür sind Rückstände bei Digitalisierung und Innovation (49 Prozent). Zudem spitzt sich die Lage beim Personal aus Sicht der Befragten weiter zu: Im Vergleich zum Vorjahr nennen mit 47 Prozent fast doppelt so viele Befragte den Fachkräftemangel als Grund für erhöhten Anpassungsbedarf. Auf Platz drei liegt die Preisentwicklung bei Rohstoffen und Energie (39 Prozent). Mit Blick auf die erforderlichen Maßnahmen sieht mehr als die Hälfte (54 Prozent) bei Investitionen in Digitalisierung und Innovation den höchsten Nachholbedarf. Ein knappes Drittel hält Diversifikation oder eine Fokussierung auf bestimmte Geschäftsbereiche, Produkte oder Geographien für geboten. Dagegen nennt nur ein Viertel (26 Prozent) die Verlagerung der Produktion ins Ausland als sinnvolle Maßnahme.
“Insgesamt sehen knapp zwei Drittel der von uns befragten Experten eine grundlegende Transformation in den Unternehmen als zwingend erforderlich an. Als Herzstück gilt dabei für über die Hälfte eine belastbare Geschäfts- und Liquiditätsplanung. Einzelne Maßnahmen reichen jedoch nicht aus, es müssen langfristig ganze Geschäftsmodelle auf den Prüfstand gestellt und neu ausgerichtet werden”, sagt Gerd Sievers, Partner und Co-Leiter der Plattform Restructuring, Performance & Transaction bei Roland Berger.
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